Musikalische Aquarelle
Frühjahrskonzert des Mülheimer Zupforchesters

Dominik Hackner mit vollem Einsatz | Foto: MZO
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Nur wenige Monate nach dem Jubiläumskonzert zum 40-jährigen Bestehen des Mülheimer Zupforchesters (MZO) im November 2021 läutete das MZO bereits am 26.03. das Frühjahr mit einem Konzert im Kammermusiksaal der Stadthalle ein. Vor rund 100 Zuhörern setzte das MZO seine Reihe an Erst- und Uraufführungen, die eigentlich für das Jubiläumsjahr geplant waren, fort. Der musikalische Leiter Dominik Hackner führte durch das sehr abwechslungsreiche und kurzweilige Programm. Er verdeutlichte in seiner Begrüßung auch, wie wichtig die Kultur für eine vielfältige Gemeinschaft ist und dass dafür eine enge Zusammenarbeit zwischen Politik und Kulturschaffenden für die Erhaltung der kulturellen Vielfalt notwendig ist. Das MZO bedankte sich beim anwesenden Oberbürgermeister der Stadt Mülheim an der Ruhr Marc Buchholz für die bisherige kooperative Zusammenarbeit.

Das MZO startete mit der Aufführung der „3 Renaissancetänze“ des Essener Lautenisten und Gitarristen Thomas Bocklenberg, der für die Aufführung in die Nachbarstadt gekommen war.
Die Uraufführung des Werkes „Domino“, das von Claudio Mandonico anlässlich des 40. Geburtstages für das Orchester und seinen musikalischen Leiter Dominik Hackner komponiert wurde, zeigte wieder einmal die breit gefächerten musikalischen Qualitäten des Orchesters.
Gleiches gilt auch für das dem Abend namensgebende Werk „Aquarelle“ von Antonius Streichardt. Er verfasste Werke für alle Musik- und Instrumentengattungen, die sich insbesondere durch seinen tonalen und markanten Kompositionsstil auszeichnen, welches das Orchester mit einer überzeugenden Präsenz zum Leben erweckte. Passend zu diesem Werk hatten zudem Marayle Küpper und Wilfried Weiß im Foyer Aquarelle ausgestellt, die in der Pause bestaunt werden konnten.

Mit der Aufführung der „Roscommon Suite“ gedachte das MZO seines engen langjährigen Freundes Bruno Szordikowski, der im Dezember verstorben war. Seine Liebe galt den Harfenkompositionen des irischen Barockkomponisten Turlough O’Carolan. Er reicherte die meist einstimmig überlieferten Melodien farbenfroh und ideenreich an und stellte diese zu Suiten zusammen. Viele dieser Werke wurden dem MZO zur Ur- oder Erstaufführung anvertraut.

Im Jahr 2019 hatte sich das MZO beim Landeswettbewerb als Vertreter des Landes NRW für den im Beethovenjahr 2020 in Bonn eigentlich stattfindenden Deutschen Orchesterwettbewerb qualifiziert. Aber es kam bekanntermaßen alles anders. Aus diesem Wettbewerbsprogramm nahm das MZO als Erstaufführung das eigens für den Wettbewerb komponierte Pflichtstück „Remember the Forgotten“ von Franziska Henke mit in das Frühjahrkonzert auf. Der aufmerksamen Zuhörer konnte bei diesem Werk die Verbindung zu Ludwig van Beethoven erkennen, anlässlich dessen 250. Geburtstages alle Pflichtstücke des Orchesterwettbewerbes in Auftrag gegeben worden waren. Das MZO überzeugte durch seine präzise und facettenreiche Spielweise und ein Auftritt beim Deutschen Orchesterwettbewerb wäre sicherlich der krönende Abschluss der Erarbeitung gewesen.

Das offizielle Konzertprogramm endete mit der Aufführung der „Abendmusik“ von Kurt Schwaen, einem viersätzigen Werk in Form von Canzoni, die eine Art „Lieder ohne Worte“ darstellen.
Das Publikum war begeistert und bestand auf drei weitere Zugaben, die das Orchester mit sichtbarer Freude am Musizieren gerne erfüllte und mit einem kleinen Ausblick auf das Programm des Herbstkonzertes am 19. November 2022 Appetit auf weitere Werke in traditioneller nordischer Tonsprache machte.

Autor:

Walter Müller aus Mülheim an der Ruhr

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