In aller Freundschaft - 8 neue Szenen
Allerlei Leipziger Doktorspiele

Foto: Von Corradox - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=94977133
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  • hochgeladen von Franz Bertram Firla

Die letzten Folgen von „In aller Freundschaft“ haben mir nicht mehr so gefallen. Deshalb fange ich jetzt an, eigene Dialoge zu schreiben:

1. Frau Marquardt bricht vor der Eingangstür unter der Last zweier Tüten zusammen. Gelbes rollt in alle Richtungen.
Kaminski: „Ja, was haben Sie aber auch lecker eingekauft!? Aprikosen und Pommes Frites ohne Marseillaise!“
Marquardt: "Oh, oh, Ogott..."
Kaminski: „Zu ihren kahlen Fritten fällt mir ein: „You go to the wife? Don’t forget the whip!“
Marquardt rappelt sich hoch:" Nietzsche?
Kaminski: „Nein, Miracel whip! 4,59 € !" 

2. Dr. Martin Stein bricht mit SSS (Schluckauf, Sodbrennen, Seitenstiche) vor der Kliniktür zusammen. Dr. Hoffmann findet ihn, und mit Hilfe von Kris geht’s ab in den Schockraum. Eine Viertelstunde später bricht Dr. Roland Heilmann hinter der Kliniktür mit RAV-Verdacht (Rektale Autopsie bei Vorhautflimmern) zusammen. Die beiden werden durch Kai und Maria versorgt und zur Beobachtung auf dasselbe Patientenzimmer verbracht.

Stein:
Roland, was machst du denn hier?
Heilmann: Ich schlafe und leide aktuell unter einer Schlafstörung durch dich!
Stein: Entschuldige bitte, aber du sahst aus wie immer.
Heilmann: Ja, das sagt Kathrin auch immer und labert mich im Schlaf voll.
Stein: …und du weißt hinterher von nichts und sie sagt: „Hab ich dir aber gesagt!“
Heilmann: Genau, woher weißt du das?
Stein: Sag mal, wie ist das eigentlich, wenn du operierst, da siehst du ja auch aus wie immer…
Heilmann: Martin, was wir da machen, das können wir doch mittlerweile im Schlaf!

3. Kaminski geht in der Eingangshalle auf eine ihm bekannt erscheinende Dame zu.

Kaminski: Sagen Sie, Sie kommen mir so bekannt vor? Sind wir uns nicht schon einmal begegnet?
Dr. Peters: Und ob, Herr Dr. Kaminski, und zwar genau hier in der Sachsenklinik.
Kaminski: Ach, sind Sie vielleicht Frau Dr. Eichhorn?
Dr. Peters: Nein, ich sage nur „Zimmermann“!
Kaminski: Sie waren hier als Zimmermann? Das muss ja ganz am Anfang gewesen sein.
Dr. Peters: Nein, ich war mit einem zusammen…
Kaminski: Nein, nicht doch Dr. Peters?
Dr. Peters: Prof. Dr. Peters!
Kaminski: Ach, Glückwunsch, mit der schwarzen Perücke hätte ich sie gar nicht wiedererkannt!
Dr. Peters: Ja, deswegen bin ich hier: Mein Haar ist grau geworden und ich weiß, dass Frau Marquardt dieses magische Fläschchen hat…
Kaminski: Apecin Grey Attack?
Dr. Peters: Wär auch was für Sie…

Beide gehen lachend ab

4. Kris und Rieke im Stationszimmer

Rieke: Hast du mal ein Stück Schokolade?
Kris: Was willst du denn damit?
Rieke: Auf keinen Fall essen…
Kris: Du haust dir doch immer die Reste von den Patientenessen rein…
Rieke: Siehst du!
Kris: Was sehe ich?
Rieke: Du gönnst mir gar nichts.
Kris: Nicht weinen, ich habe noch eine Möhre!

5. Kris und Lilly auf einer Bank im Innenhof, Kaminski kommt vorbei

Kris: -
Lilly: -
Kris: Du sagst ja gar nichts
Lilly: Ich weiß nicht was ich sagen soll
Kris: Irgendwas
Lilly: Das ist doch doof
Kris: Och, kommt drauf an
Lilly: Ich möchte eine Möhre von dir
Kris: Das ist doch doof
Lilly: Sag ich doch
Kris: Und warum
Lilly: Weil du Rieke eine angeboten hast
Kris: Das war doch ein Scherz
Lilly: Nein, das glaube ich nicht
Kris: Aber ich hab ihr doch die Möhre nicht gegeben…
Lilly: Und wo ist sie jetzt?
Kris holt die Möhre umständlich aus seiner Hosentasche
Lilly: Wow, das ist aber seit langem die schönste Möhre, die ich… 
Kaminski: (kommt vorbei) Was machen Sie denn da?

6. Dr. Kai Hoffmann und Prof. Dr. Maria Weber reden mal miteinander

Maria: Es ist vorbei, Kai!
Kai: Mh, mh, mh, ja, ja, obwohl…
Maria: Nein, der Emil bleibt bei mir
Kai: Mh, mh, mh, mh, ja, ja, bleibt bei dir
Maria: Obwohl, es ist ja auch dein Kind
Kai: Mh, mh, wahrscheinlich…
Maria: Von Martin? Nein, nein…
Kai: Mh, mh, dann geh ich nach Mali…
Maria: Siehst du, du denkst überhaupt nicht an deinen Sohn!
Kai: Mh, ich dachte, es sei vorbei?
Maria: Du könntest ja totgeschossen werden!
Kai: Was kümmert dich das denn, du hast doch gesagt, es ist vorbei, verdammte Scheiße?
Maria: Aber dann hätte Emil einen toten Vater!
Kai: Was ist denn der Unterschied zwischen einem nie anwesenden und einem toten Vater?
Maria: Ein toter Vater ist immerhin ein Vater, den man gehabt hat. Ich möchte aber, dass er keinen gehabt hat. Jedenfalls keinen toten wie dich!
Kai: Mh, überleg mal, was du da sagst, Frau Professor.
Maria: Lass die Professorin aus dem Spiel.
Kai: Eh, ich mich vergesse, gehe ich nach Mali…
Maria: Die Bundeswehr zieht doch jetzt ab aus Mali
Kai: Wer sagt denn, dass ich zur Bundeswehr will? Die Wagner-Truppen haben auch Verletzte.
Maria: Und Tote. Raus jetzt, endgültig!
Kai: Okay, okay…
Kai verlässt das Chefarztzimmer, seine Augen senden Flammen aus

7. Frau Marquardt zitiert Dr. Ina Schulte zu sich

Ina klopft und betritt das Marquardt-Zimmer

Marquardt: Endlich! Wo bleiben Sie denn. Wenn ich 11 Uhr sage, dann meine ich 11 Uhr.
Dr. Ina: Es gab da Komplikationen
Marquardt: Ja, die gibt es mit Ihnen immer
Dr. Ina: Wie meinen Sie das?
Marquardt: Tun Sie doch nicht so. Die Spatzen pfeifen es doch von den Dächern
Dr. Ina: Und was pfeifen die?
Marquardt: Dass schon wieder einer ihrem kindlichen Augenaufschlag erlegen ist…
Dr. Ina: Wer denn?
Marquardt: Tun Sie doch nicht so wie die Unschuld vom Lande…
Dr. Ina: Jetzt ist aber Schluss mit Ihren Verbalinjurien, Sie Zirkuspferd!
Marquardt: Zirkuspferd???
Dr. Ina: Ja, gucken Sie sich doch mal im Spiegel an, Sie mit Ihrer Zirkuszelt-Kollektion... 
Marquardt: Ha! Was erlauben Sie sich?
Dr. Ina: Das möchte ich Sie fragen: Kindlicher Augenaufschlag? Ist das eine Anspielung auf die Kinderärztin? Was soll das?
Marquardt: Raus! Verlassen Sie sofort mein Büro! Das wird Konsequenzen haben!
Dr. Ina: Jawohl, und zwar für Sie!

Dr. Ina Schulte stürmt hinaus und knallt die Tür hinter sich zu.

8.Roland und Kathrin suchen nach Operationsmöglichkeiten

Dr. Heilmann: Die Sarah sagt, wie müssten mehr operieren, damit Klinik rentabler arbeitet.
Dr Globisch: Wir können uns die OPs auch nicht aus den Rippen schneiden.
Dr. Heilmann: Doch, das wäre eine Möglichkeit! Aber es ist lange keiner mehr von uns vor der Kliniktür zusammengebrochen
Dr. Globisch: Du meinst, wir sollten diese Tradition wiederaufnehmen?
Dr. Heilmann: Nein, du solltest sie wiederaufnehmen!
Dr. Globisch: Ja, gut, ich mach das
Dr. Heilmann: Du machst das?
Dr. Globisch: Ja, natürlich, wie sieht das denn aus, wenn dieser Urwalddoktor nach Leipzig kommt, und alle OP-Sääle sind leer.
Dr. Heilmann: Was für ein …
Dr. Globisch: Albert Schweitzer …
Dr. Heilmann: Albert Schweitzer?
Dr. Globisch: Ja, Albert Schweitzer IV., sein Urenkel, Leiter des Albert-Schweitzer-Spitals in Lambarene
Dr. Heilmann: Wer hat den denn aus dem Urwald gelockt?
Dr. Globisch: Frau Marquardt
Dr. Heilmann: Die Sarah?
Dr. Globisch: Ja, der wäre so was wie ein Vorbild für uns, der hätte ja so viel zu tun …
Dr. Heilmann: Ja, weiß die denn nicht, dass die Patienten in Lambarene nichts bezahlen müssen?
Dr. Globisch: Och!
Dr. Heilmann: Du lässt das mit dem Zusammenbrechen ganz schön bleiben, hörst du? Und ich red mal mit der Sarah...

Autor:

Franz Bertram Firla aus Mülheim an der Ruhr

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