Ansichten

Empathie für die Gumminoppensandale?

Die Gumminoppensandale (GNS) als erster Mensch aus verschiedenen Blickwinkeln kritisch betrachtet zu haben, ist das große Verdienst des Schweizers Gerhard Meister. Wenn sie was machen, die Eidgenossen, dann gründlich. So auch wieder bei der GNS.
Im Mittelpunkt seiner Überlegung steht die Tatsache, dass jeder Sandale ein gewisser Abrieb zum Nachteil gereicht, der die Lebensdauer empfindlich und unwiderruflich einschränkt. Ist diese aber definitiv auch zu Ende, wenn nur noch die Noppen übrig sind oder, so seine Vermutung, existiert die abgelaufene GNS in ihnen weiter? Dieses ungewöhnliche Maß an Empathie für Fußbekleidung führt unseren Meister sogar zum Entwurf einer Trauerrede, die das Zeug hat, große Anteilnahme bei Betroffenen wie Nichtbetroffenen hervorzurufen.

Mich persönlich hat aber weit mehr der Gedanke mitgenommen, dass die Noppen auch Zellen sein könnten, aus denen bald „außerirdische Maden zu schrecklichem Leben erwachen“. Die GNS wäre dann eine Art Mini- Raumschiff, das in tiefer Vorzeit einmal auf unserer Erde gelandet ist und von einem sibirischen Mammut unabsichtlich gefressen wurde. Dieses kleine Mammut, so der Meister, sei verendet und habe die Jahrtausende mit dem Raumschiff in seinem tiefgefrorenem Magen überdauert, bis das Eis wegschmolz und das Mammut wieder freigab, worauf es langsam verfaulte und das übriggebliebene Raumschiff von uns mit einer GNS verwechselt wird und wir sogar noch durch unsere Füße für die nötige Brutwärme sorgen, damit eines Tages ekelhafte Ungeheuer aus den Noppen entschlüpfen.

Das müsse man immer aufmerksam in Betracht ziehen, wenn der Abrieb sich den Noppen nähere.
Es sei aber auch noch eine erfreulichere Genesis der GNS verraten, die davon ausgeht, dass es sich bei der Noppenschicht um die Zunge eines Latexschafes handelt, die ursprünglich dazu bestimmt war, „feine Kräuter von einer Wiese aufzugreifen“.