Ohne ChatGPT
Flowzirkus

Es gibt viele Wörter, die man nicht braucht, aber zum unnötigste „Wort des Jahres“ sollte man „Flow“ wählen. Jeder, der sprachlich etwas auf sich gibt, hat ihn schon gehabt, diesen Flow, beim Fliegenfangen, Eiertitschen oder Rückwärtseinparken. Und der Flowmarkt der Eitelkeiten expandiert von Woche zu Woche. Wer hat uns bloß den Flow ins Ohr gesetzt? Sang nicht schon Robert Zimmermann, genannt Bob Dylan, sein „Flowing in the wind?“ Oder war es „Flowing home“?
Längst vergessen scheint der glückliche Zufall oder die Glückssträhne, nein, wir brauchen dieses märchenhafte Feeling wie „Hans im Flow“. Mann, hat das wieder geflowt!
Aber wehe, wenn der Problembär einen Flow hat. Dann, liebe Flower, ist aber game over!
Und es ist höchst fraglich, ob ein Steher, der dreimal die Kloschüssel getroffen hat, wirklich einen Flow hat oder eher das Gegenteil.
Eine gewisse Besoffenheit von und mit englischen Vokabeln gehört hierzulande zu den landestypischen Merkwürdigkeiten. In Anlehnung an Millowitsch singt man zu fortgeschrittenen flowseligen Stunde denn auch gerne: „Flow, das war sein letztes Wort, dann trugen ihn die Englein-der fort.“ Und falls ein Klavier in der Nähe, ist ertönt mehr oder weniger erkennbar der Flowwalzer.
Aber eins wünscht man sich wirklich: Wenn bloß der Verkehr auf allen Wegen etwas mehr Flow hätte!

Autor:

Franz Bertram Firla aus Mülheim an der Ruhr

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