Bäderleitungen tüfteln an Corona-Schutzmaßnahmen für alle Frei- und Hallenbäder
Gefahrloser Badespaß

Mit Abstand kann man den Badespaß in Styrum gefahrlos genießen.
 | Foto: PR-Fotografie Köhring/AK
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Es geht auf den Sommer zu und die Temperaturen steigen. So ist es nur natürlich, dass die Mülheimer wieder Schwimmen gehen möchten. Im nächsten Schritt der Corona-Lockerungen sollen die Frei- und Hällenbäder wieder öffnen dürfen.

Von Andrea Rosenthal

Unter normalen Umständen öffnen Mitte Mai die ersten Freibäder. Dieser Termin fiel dem Corona-Lockdown noch zum Opfer. Nun dürfen seit Mittwoch, 20. Mai, die Freibäder öffnen, die Hallenbäder sollen Pfingsten folgen.

"Eines steht jedoch fest, es ist nichts mehr wie vorher", fasst es Andreas Wildoer zusammen. Der Geschäftsführer von SWiMH ist für alle Mülheimer Hallenbäder und das Friedrich-Wennmann-Bad zuständig. Seine Aufgabe besteht nun darin, bis zum 30. Mai für jedes einzelne Bad ein Wegekonzept, Zugangsregelungen und Hygienemaßnahmen umzusetzen.

Es wird massive Beschränkungen für die Nutzer geben. "Wir dürfen beispielsweise nur 75 Prozent des Volllast-Nennwerts erreichen. Das bedeutet beim Südbad eine Begrenzung von 42 Schwimmern im großen Becken", erklärt Andreas Wildoer. Wassergymnastikkurse wird es gar nicht geben. Die Duschen werden geöffnet, da sie für die Reinigung vor dem Schwimmen unerlässlich sind. "Wer das Bad verlässt, wird jedoch gebeten erst zuhause zu duschen", betont der SWiMH-Geschäftsführer. Rutschen und Sprunganlagen werden wohl gesperrt bleiben müssen. Und Liegen darf es im Innenbereich ebenfalls nicht geben. Auch das Vereinsschwimmen wird durch die Nutzergrenzen nicht in der gewohnten Form stattfinden können.

Zur Zeit arbeiten alle Beteiligten an einem Plan, der im Alltag bestmöglich umzusetzen ist. Andreas Wildoer gibt zu: "Wirklich wohl ist mir nicht bei der Öffnung, denn die feuchtwarme Luft in den Räumen begünstigt das Virus." Daher appeliert er eindringlich an die Vernunft der Mülheimer, die nur dann Schwimmen gehen sollten, wenn sie sich gesund fühlen.

Gleiches Virus - andere Folgen

Mit feuchtwarmen Räumen muss sich Dustin Radde weniger beschäftigen. Der Leiter des Styrumer Naturbades steht vor anderen Fragen. Während die Chlorbeigabe im Wasser der konventionellen Bäder laut Studien mit ziemlicher Sicherheit das Virus abtötet, gibt es für Naturbäder noch keine Erfahrungswerte. Die Gesellschaft für naturnahes Badewesen geht davon aus, dass über das Wasser keine Übertragung möglich ist. Dem hat sich das Mülheimer Gesundheitsamt angeschlossen und das Öffnungs- und Hygienekonzept des Naturbadteams unter Vorbehalt genehmigt.

Nun beginnen die letzten Vorarbeiten: Acht Lkw-Ladungen Sand müssen noch geliefert und im Spiel- und Beckenbereich verteilt werden. Kassen und Kioske werden mit Spukschutz ausgestattet. Hygieneregeln ausgehängt, Abstandsmarkierungen und Wegweiser angebracht.

"Unser Konzept sieht vor, dass wir das Naturbad immer nur in Teilbereichen öffnen", erklärt Dustin Radde. Diese müssen über ein Online-Registrierungssystem, das gerade noch entwickelt wird, vorab gebucht werden. Das sind dann beispielsweise der Familienstrand mit Nichtschwimmerbecken und Spielbereichen wo 300 Menschen gleichzeitig Platz finden. Oder der Trendsportbereich mit der Skin-Board-Anlage. Oder die Sprunganlage oder das Schwimmerbecken. Das Angebot ist sehr zielgruppenorientiert.

Die Corona-Situation immer im Blick

"Wir müssen die Auflagen immer im Blick haben und auf Änderungen schnell reagieren", weiß der Badleiter. Der Personalaufwand für das Corona-Konzept ist erheblich höher als normal. So werden drei Reinigungskräfte ganztägig im Einsatz sein und der Pool der Beckenaufsichten wurde deutlich aufgestockt. Es gelten die Abstands- und Hygieneregeln. Masken müssen nur da getragen werden, wo der Abstand nicht einzuhalten ist. Man setzt auf die Eigenverantwortung der Badegäste.

Wieviel Zeit die letzten Vorbereitungen noch in Anspruch nehmen, wagt Dustin Radde nicht vorherzusagen. "Wenn wir Pfingsten öffnen könnten wäre das natürlich ein Traum. Wahrscheinlicher ist ein Termin Anfang Juni." Er ist froh, den Mülheimern überhaupt ein Angebot im Naturbad machen zu können, besonders mit Blick auf die Sommerferien, in denen so mancher auf den geplanten Urlaub verzichten muss. "Wir bieten soviel wie möglich, ohne ein Risiko einzugehen", schaut Dustin Radde fast schon euphorisch auf den Saisonstart. "Dann kommt es darauf an, wie die Mülheimer unser Konzept annehmen."

Mit Abstand kann man den Badespaß in Styrum gefahrlos genießen.
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Auf diesem Info-Plakat fasst die Deutsche Gesellschaft für Bäderwesen (DGB) die Regeln zusammen.
 | Foto: Deutsche Gesellschaft für Bäderwesen
Autor:

Andrea Rosenthal aus Mülheim an der Ruhr

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