Helfer in Kitas und auf Sportplätzen
Die Stadt gibt 11 Langzeitsarbeitslosen eine Chance

Sie freuen sich über die Beschäftigungschance für Langzeitarbeitslose (v.l.): Sozialdezernent Marc Buchholz, Jobservice-Chefin Anke Schürmann-Rupp von der Sozialagentur, Stefan Hupe vom Personalamt, MSS-Chefin Martina Ellerwald und Jugendamtsleiterin Lydia Schallwig, | Foto: Fotoagentur Köhring
  • Sie freuen sich über die Beschäftigungschance für Langzeitarbeitslose (v.l.): Sozialdezernent Marc Buchholz, Jobservice-Chefin Anke Schürmann-Rupp von der Sozialagentur, Stefan Hupe vom Personalamt, MSS-Chefin Martina Ellerwald und Jugendamtsleiterin Lydia Schallwig,
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Elf Frauen und Männer, die seit fünf und sechs Jahren keine Arbeit mehr gefunden haben und deshalb vom Arbeitsmarktplatz-Team des zur Sozialagentur gehörenden Jobcenters als Langzeitarbeitslose betreut worden sind, bekommen einen tarifgebundenen Arbeitsplatz bei der Stadt. Die Männer steigen als Sportplatzpflege-Helfer beim Mülheimer Sportservice ein. Die Frauen arbeiten künftig als Hauswirtschaftliche Helferinnen in Kindertagesstätten. Die neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt gehören zu den 134 langzeitarbeitslosen Mülheimern, die das am Löhberg 72 ansässige Arbeitsmarktplatz-Team seit Jahresbeginn in tarifgebundene Beschäftigungsverhältnisse auf dem ersten Arbeitsmarkt vermitteln konnte.

"Ich freue mich darüber, dass das am 1.1. 2019 in Kraft getretene Teilhabechancengesetz des Bundes auch der unter den Haushaltskonsolidierungsauflagen der Bezirksregierung stehenden Stadt Mülheim die Möglichkeit gibt, ihrer sozialen Verantwortung als Arbeitgeber gerecht zu werden", sagt Sozialdezernent Marc Buchholz. Denn Mülheim muss als Empfängerkommune des NRW-Stärkungspaktes Kommunalfinanzen bis 2023 sechs Millionen Euro Personalkosten einsparen. Doch mithilfe des Teilhabechancengesetzes hat der Bund in diesem Jahr der Stadt 3,2 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Das Geld des Bundes fließt in Lohnkostenzuschüsse und Fortbildung für die ehemaligen Langzeitarbeitslosen. Arbeitgeber, die Langzeitarbeitslose einstellen, bekommen vom Bund über zwei Jahre 100 Prozent der dadurch entstandenen Lohnkosten ersetzt. Im dritten Jahr der Beschäftigung sinkt der Lohntkostenzuschuss auf 90 Prozent und reduziert sich in den drei darauffolgenden Jahren schrittweise auf 90, 80 und dann auf 70 Prozent. Erst ab dem sechsten Jahr müssen Arbeitgeber ihre neuen Mitarbeiter zu 100 Prozent selbst bezahlen.
 

Jobs trotz Sparzwang

"Das neue Gesetz bietet Arbeitgebern und Arbeitnehmern die Chance des Ausprobierens, ohne dass daraus Verpflichtungen auf eine dauerhafte Anstellung erwachsen", erklärt Buchholz. "Unabhängig von der Förderung des Bundes können Arbeitgeber ihre neuen Mitarbeiter in der Probezeit wieder entlassen, wenn es nicht passt", konkretisiert Jobcenter-Chefin Anke Schürmann-Rupp. Doch Buchholz, Schürmann-Rupp, Jugendamtsleiterin Lydia Schallwig und die Leiterin des Mülheimer Sportservice, Martina Ellerwald, haben in ihren Verantwortungsbereichen gezielt nach Arbeitsfeldern gesucht, in denen die Stadt in den nächsten Jahren ohnehin Planstellen neu besetzen muss, die durch die Pensionierung ihrer aktuellen Inhaber freiwerden. So eröffnet sich für die jetzt zunächst nur für zwei Jahre eingestellten Mitarbeiter die Chance, sich auf ihrem neuen Arbeitsplatz zu bewähren und sich mit diesem Rückenwind dann auf freiwerdende Planstellen der Stadt zu bewerben. Um die Erfolgsaussichten der jetzt eingestellten Langzeitarbeitslosen zu erhöhen und individuelle Beschäftigungshemmnisse aus dem Weg zu räumen, sind sie vom Arbeitsmarkplatzteam vorher gecoacht worden. Dieses Coaching soll auch der Arbeitsaufnahme fortgesetzt werden.

Zurzeit beschäftigt die Stadt 3062 Mitarbeiter. Hinzu kommen 285 Auszubildende, Praktikanten und geringfügig Beschäftigte. Auf der anderen Seite leben derzeit 20.000 Mülheimer von Arbeitslosengeld II. 14.000 davon werden als Erwerbsfähige von den Fallmanagern der Sozialagentur betreut. Von ihnen sind 2600 bereits fünf oder sechs Jahre ohne Arbeitsplatz.

Obwohl sie dankbar für das neue Beschäftigungsförderungsgesetz des Bundes ist, sieht es Anke Schürmann-Rupp "als eine bittere Pille, die wir schlucken mussten", dass auch dieses Arbeitsbeschaffungsprogramm des Bundes zeitlich befristet ist. Förderanträge nach dem Teilhabechancengesetz können nur bis 2023 gestellt werden.

Der kurze Draht zu Beratung und Vermittlung

Interessierte Langzeitarbeitslose und Arbeitgeber erreichen das von Aida Ramic und Claudia Kaiser Arbeitsmarktplatzteam am Löhberg 72 unter den Rufnummern 0208-4552890 und: 0208-455-2889 sowie per E-Mail an: aida.ramic@muelheim-ruhr.de und: claudia.kaiser.amt50@muelheim-ruhr.de

Autor:

Thomas Emons aus Mülheim an der Ruhr

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