Asienspiele bei den Yonex German Open

Von RuhrText

In einigen asiatischen Ländern ist Badminton der Volkssport. Stars wie der Chinese Lin Dan werden verehrt wie hier die Fußballer Ronaldo und Messi. Da verwundert es nicht, dass die internationalen deutschen Meisterschaften, Yonex German Open, in der Mülheimer Innogy Sporthalle beinahe zu einer Kontinentalmeisterschaft geworden sind.

Im Herreneinzel waren die Asiaten schon ab dem Viertelfinale unter sich, bei den Damen erreichte zumindest eine US-Amerikanerin die Runde der letzten acht Spielerinnen. Zur Welt gekommen ist Zhang Beiwen allerdings in Singapur. Die Deutschen hatten in diesem Jahr einen besonders schweren Stand. Nach der Aufwertung des Turniers durch den Weltverband und die Aufstockung des Preisgeldes auf 150 000 Euro ist die Konkurrenz im Vergleich zu den Vorjahren noch stärker geworden.

Nicht weit haben es die besten deutschen Einzel-Spielerinnen und -Spieler aus dem Bundesstützpunkt Mülheim mit Sitz an der Südstraße. Einige wohnen fußläufig zur Halle. Die Yonex German Open sind für diese Sportler ein echtes „Heimspiel“. So konnte auch Luise Heim ihre beiden Auftritte in der Innogy Sporthalle genießen. Während ihre Kollegin Fabienne Deprez in der Qualifikation an der Türkin Neslihan Yigit scheiterte (13:21, 18:21), besiegte Heim die Engländerin Chloe Birch mit 21:17 und 23:21. In der ersten Hauptfeldrunde war dann aber für die deutsche Meisterin schon Feierabend. Sie unterlag der Japanerin Saena Kawakami mit 16:21 und 13:21. „Das Ergebnis ist für mich enttäuschend, aber ich bin zufrieden mit meiner Leistung. Ich habe alles gegeben“, sagte Heim. Dann sagte die 21-Jährige auf die Frage, was sie denn für Ziele in den nächsten Jahren habe, noch etwas Bemerkenswertes: „Ich will mit dazu beitragen, dass der Badminton-Sport bei uns noch populärer wird.“

Frühes Aus für die Deutschen

In der Herren-Qualifikation scheiterten Alexander Roovers vom Bundesligisten 1. BV Mülheim (21:18, 15:21, 15:21 gegen den Chinesen Zhao Junpeng) sowie der in Mülheim trainierende Düsseldorfer David Peng (21:18, 23:25, 17:21 gegen den Österreicher Wolfgang Gnedt) nach jeweils gutem Beginn zum Auftakt. Auch die ausländischen Asse des hiesigen Erstligisten konnten sich nicht für das Hauptfeld qualifizieren. Der Ukrainer Dmytro Zavadsky besiegte den Franzosen Thomas Rouxel in drei Sätzen, musste sich dann aber Roovers-Bezwinger Zhao Junpeng in drei Sätzen geschlagen geben. Bei den Damen verabschiedete sich die Niederländerin Gayle Mahulette bereits in der Qualifikation.

So blieb es deren Landsmann Robin Tabeling vorbehalten, aus Mülheimer Sicht ein Erfolgserlebnis in einem der Hauptfelder zu erleben. Nachdem der Doppelspezialist des 1. BV Mülheim im Mixed mit Cheryl Seinen in Runde eins ausgeschaltet worden war, konnte er gemeinsam mit seinem Landsmann Jelle Maas im Doppel für eine Überraschung sorgen. Die beiden Niederländer bezwangen in einem bis zum letzten Ballwechsel spannenden Spiel das an Position drei gesetzte Gespann Chen Hung Ling/Wang Chi-Lin aus Taiwan mit 21:19, 17:21 und 22:20. Knapp verlief auch die Zweitrundenpartie für Tabeling/Maas — dieses Mal aber ohne Happyend. Die Niederländer unterlagen Liao Min Chun und Su Ching Heng, ebenfalls aus Taiwan, mit 17:21 im dritten Durchgang.

Am Wochenende mit den Halbfinals im Einzel, Doppel und Mixed am Samstag ab 14 Uhr sowie dem Endspieltag am Sonntag ab 12 Uhr sind die Stars der Szene unter sich. Die Restkarten an der Tageskasse werden heiß begehrt sein, denn selbst wenn die asiatischen Namen hier in Deutschland nicht so geläufig sind, werden die finalen Matches ein Festival für jeden Sportfan sein. Denn hier in Mülheim kann er Badminton in Perfektion erleben.