Mülheimer "Sporttalk"
Der Leistungssport im Gespräch

V.l.: Hanns-Peter Windfeder, Volker Lauer, Martina Ellerwald, Wilfried Cleven, Tanja Schwarze, Dr. Heike Quednau, Frank Werner.  | Foto: Claudia Pauli
  • V.l.: Hanns-Peter Windfeder, Volker Lauer, Martina Ellerwald, Wilfried Cleven, Tanja Schwarze, Dr. Heike Quednau, Frank Werner.
  • Foto: Claudia Pauli
  • hochgeladen von Sibylle Brockschmidt

Das Fazit fiel bei den Teilnehmenden an der Talkrunde „Sporttalk“ identisch aus: In Mülheim sind zwar bestimmte Sportarten in besonderer Weise in den Medien und in der Öffentlichkeit präsent, darüber hinaus existieren jedoch zahlreiche weitere Sportarten, in denen Mädchen und Jungen, Frauen und Männer hervorragende Leistungen bieten und auf nationaler und mitunter sogar internationaler Ebene bemerkenswerte Erfolge verzeichnen.

Schwerpunktthema der gemeinsamen Sportentwicklungsplanung von MSB und MSS ist 2020 das Thema „Leistungssport“. Entsprechend befasste sich auch der inzwischen schon traditionelle „Sporttalk“ im Medienhaus, welcher stets das Auftaktevent zum jeweils aktuellen Schwerpunktthema darstellt, mit diesem Thema. Unter der Überschrift „Kann Mülheim ‚nur‘ Hockey und
Badminton? Mülheimer Leistungssport unter der Lupe“ diskutierten am 9. März Hanns-Peter Windfeder, der Präsident des HTC Uhlenhorst Mülheim, Frank Werner, der Vorsitzende des
Mülheimer Sport Förderkreises, Volker Lauer, der Leiter des Olympiastützpunktes NRW/Rhein-Ruhr im Landessportbund NRW, und Dr. Heike Quednau, die Schulleiterin des Gymnasiums Luisenschule, NRW-Sportschule, über Rahmenbedingungen, Potenziale und Herausforderungen, die in Mülheim mit dem Leistungssport einhergehen. Moderiert wurde das Gespräch in bewährter Weise von Tanja Schwarze von Radio Mülheim.

Um den Teilnehmenden an der Talkrunde, aber auch den Gästen aus den Bereichen Sport, Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Medien, eine nähere Vorstellung von den Bedingungen zu verschaffen, die in Mülheim in puncto Leistungssport vorzufinden sind, skizzierte MSS-Leiterin Martina Ellerwald zu Beginn der Veranstaltung u. a. Projekte zur Förderung des Leistungssports,
stellte „Leistungssportorte“ vor, führte auf, welche Leistungsstützpunkte und -sportvereine in der Stadt existieren, stellte den Mülheimer Sport Förderkreis als wesentliche Säule bei der Förderung von Spitzen- und Leistungssport vor und gab den Anwesenden einen Überblick über die von Mülheimer Athletinnen und Athleten im Jahr 2019 erzielten Erfolge.

Leistungssport aus Vereinssicht

Wie Hanns-Peter Windfeder betonte, lebe der HTC Uhlenhorst (HTCU) „aus der eigenen Jugend“, während die Konkurrenz sich vielfach Spieler einkaufen würde. „Das können wir gar nicht, dafür haben wir kein Geld“, so der Präsident des erfolgreichsten Hockeyvereins Deutschlands. Er wies zugleich darauf hin, dass der HTCU auf Unternehmen und Institutionen, die den Verein (u. a.)
finanziell unterstützen, zwingend angewiesen ist. „Wenn wir keine Sponsoren und Förderer hätten, könnten wir keinen Leistungssport betreiben“, meinte Hanns-Peter Windfeder.

Leistungssport aus Sicht des Olympiastützpunkt

Bundeskaderathletinnen und -athleten, die in Mülheim Ruhr trainieren, werden (auch) vom Olympiastützpunkt (OSP) NRW/Rhein-Ruhr mit Sitz in Essen unterstützt. Wie dessen Leiter Volker Lauer erklärte, sei der OSP eine „Service- und Dienstleistungseinrichtung für den Spitzensport“. Diese umfasse drei Säulen: Gesundheitsmanagement (z. B. Physiotherapie), Leistungsoptimierung
(z. B. Ernährungsberatung, Sportpsychologie), und Duale Karriere/Laufbahnberatung (Vereinbarkeit von Schule bzw. Ausbildung mit Leistungssport). Aktuell werden neun Bundesstützpunkte
(BSP) vom OSP NRW/Rhein-Ruhr betreut. In Mülheim betrifft dies die Sportarten Badminton und Hockey. Dabei erhalten die Badmintonspielerinnen und -spieler etwa die Möglichkeit, direkt in der Trainingshalle physiotherapeutische Leistungen in Anspruch zu nehmen.

Leistungssport aus schulischer Sicht

„Wir als Schule schaffen die Rahmenbedingungen, damit die Sportler Schule und Sport vereinbaren können“, sagte Dr. Heike Quednau. Das gelänge beispielsweise durch Freistellungen vom Unterricht sowie Förderunterricht. Die Leistungssport treibenden Schülerinnen und Schüler seien viel unterwegs, sodass die jeweiligen Lehrkräfte ihnen z. B. Material zukommen lassen müssten, damit sie trotz schulischer Abwesenheit lernen könnten. „Das geht nur bei einer hohen Bereitschaft der
Lehrkräfte, das Ganze mitzutragen und mit zu organisieren“, richtete die Schulleiterin der Luisenschule einen Dank an ihr Kollegium.

Geeignete Sportstätten erforderlich

Der MSB-Vorsitzende Wilfried Cleven wies abschließend darauf hin, dass eine wichtige Voraussetzung, um Leistung zu bringen, entsprechende Sportstätten seien. Er appellierte daher an die Verantwortlichen, dafür Sorge zu tragen, dass zeitnah u. a. die Errichtung der neuen Dreifach-Sporthalle für die Luisenschule an der Südstraße erfolgen könne, das Sportgymnasium sei darauf
dringend angewiesen.

Autor:

Sibylle Brockschmidt aus Mülheim an der Ruhr

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

5 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.