Gewalt im Fußball – ein Thema?

Fußball ist die Sportart Nummer 1 in Deutschland. Sowohl was die Betätigung, aber auch die Teilnahme durchs zuschauen betrifft. Allein beim Deutschen Fußballbund (DFB) sind fast 7!“ Millionen Mitglieder registriert. Bei den Spielen der Fußball-Bundesliga kommen an den Spielwochenenden regelmäßig ca. 350.000 Zuschauer zusammen.

Doch leider gibt es sowohl auf dem Platz, aber auch auf den Rängen und rund um die Stadien immer wieder Krawall und Auseinandersetzungen. Dabei hat der DFB eine Kampagne gestartet mit dem Titel „Fair ist mehr“ Dazu gehören dann Flyer und Plakate mit dem Aufdruck „Liebe Erwachsene, toll, dass Ihr uns unterstützt. Lasst uns Fußball spielen und Spaß haben. Feuert uns an und motzt nicht rum. Seid fair zu uns, zu Schiedsrichter, Trainer und Gegner! Danke!“ oder „Hart zum Ball – fair zum Gegner“.

Dies alles scheint nötig zu sein, denn immer wieder kommt es zu Ausschreitungen und Krawallen. Aber es gibt auch positive Signale. Zumindest in den Bundesligen geht die Zahl der Tätlichkeiten und Übergriffe zurück. Bei 540 Spielen in der 1. und 2. Bundesliga in der Saison 2012 / 13 gab es 788 Verletzte. Das waren 345 weniger als in der Vorsaison. 6502 Strafverfahren wurden eingeleitet. Und auch hier ist die Zahl rückläufig. Immerhin waren dies 20% weniger Strafverfahren. Katja Kruse, stellvertretende Leiterin der Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze freut sich darüber und meint: „ Jetzt gilt es, gemeinsam weiter konsequent gegen Gewalt im Fußball zu handeln und friedliche Fans zu stärken.“

Die Zentrale Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS) registriert und beobachtet bundesweit Fußball-Gewalttäter im Rahmen der Datei „Gewalttäter Sport“. Die ZIS steht mit anderen Ländern über den internationalen Datenaustausch in Verbindung, um Einlass von Hooligans in Stadien zu verhindern. Sie wird durch die Polizei Nordrhein-Westfalen unterhalten und hat ihren Sitz in Duisburg.
Doch hat man das Problem nur verdrängt? In die unteren Spielklassen und in den Amateurbereich? Wie sieht es aus in Mülheim an der Ruhr?

Mülheim gehört zum Fußballkreis 9 im Westdeutschen Fußballverband. Dazu zählen auch die Städte Duisburg und Dinslaken. Hier werden pro Saison 2160 Spiele im Seniorenbereich ausgetragen. Dabei gab es in der Saison 2012 / 13 115 „Rote Karten“, die vor der Spruchkammer des Verbandes verhandelt werden mussten. Das heißt hier wurde auf Grund der Schwere des Vergehens eine Sperre von mehr als vier Wochen ausgesprochen. Doch machen diese 115 Verhandlungen vor der Spruchkammer nur 5,32% der gesamten roten Karten aus. Der überwiegende Teil der roten Karten wird also wegen vorsätzlichem „Handspiel“ beispielsweise oder wg. wiederholtem Meckern gezeigt. Zu diesen roten Karten kamen noch 19 Spielabbrüche. Das sind 0,88%! Aller ausgetragenen Verbandsspiele. Dazu Uli Pütz, Vorsitzender der Kreisspruchkammer des Bezirks 9: „Diese Zahlen machen deutlich, dass die große Mehrheit aller Seniorenspiele in unserem Kreis fair und ohne Probleme über die Bühne gehen.“ Doch bei all den guten Zahlen gilt jedoch, jeder Fall von Gewalt ist einer zu viel und ernst zu nehmen. Die Übeltäter werden hart für ihr Handeln von den Organen des Verbandes bestraft und auch die verein werden mit herangezogen. Trotz allem meint Pütz: Es bleibt festzuhalten, dass es nach wie vor sicher ist, als Spieler, Schiedsrichter, Vereinsfunktionär oder als Zuschauer sich am Amateursport zu erfreuen.“
In diesem Sinne gilt dann wieder der DFB-Slogan: „Fair geht vor!“

Autor:

Heinz Haas aus Mülheim an der Ruhr

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