Technik für Mädchen geht auch nach dem Sommer weiter

Schülerinnen der Realschule Stadtmitte und des Otto Pankok Gymnasiums haben das Fraunhofer Institut besucht. Die einzigen männlichen Vertreter sind (v.l.) Lothar Tappe und Dirk Jungbluth | Foto: privat
  • Schülerinnen der Realschule Stadtmitte und des Otto Pankok Gymnasiums haben das Fraunhofer Institut besucht. Die einzigen männlichen Vertreter sind (v.l.) Lothar Tappe und Dirk Jungbluth
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Noch bis zu den Sommerferien findet „Mint für Mädchen“ in der Realschule Stadtmitte statt. Gesponsert wir diese Technikgruppe für Mödchen von der medl GmbH. Jeden Dienstag treffen sich acht Schülerinnen der 8. und 9. Klassen der Realschule und des Otto Pankok Gymnasiums zur

Technik-AG

von und mit Dirk Jungbluth. Emma: „Ich finde es interessant, selbst mal etwas zu machen – auch ohne Jungs.“ Gemeinsam besucht haben Emma, Felicia, Jana und Rahina Siemens und das Fraunhofer Institut.

Spezialfarbe hilft Sehbehinderten bei der Wahrnehmung

Emma: „Toll, was man heute alles technisch machen kann.“ Dirk Jungbluth: „Wir haben neueste technische Hilfsmittel gesehen, wie Menschen mit einer Sehstärke von nur noch 20 Prozent, mithilfe einer Brille im Raum bestimmte durch Spezialfarbe gekennzeichnete Gegenstände sehen können.“ Emma: „Die Fortschritte in der Pflege erleichtern älteren Menschen das eigenständige Leben in ihren Räumlichkeiten.“ Felicia: „Im gewohnten Umfeld zeichnen Sensoren die täglichen Gewohnheiten auf. Eine Benachrichtigung an einen Pflegedienst erfolgt, wenn etwas im Alltag nicht stimmt.“ Jungbluth: „Sensoren unter dem Teppich erkennen dann, wenn eine Person gefallen ist und länger am Boden liegt.“

Metall und Holz im Angebot

Ein halbes Jahr sind die Schülerinnen zur Technik-AG gekommen. Rahina macht im kommenden Jahr ein Praktikum bei Evonik. Ihr Traumberuf ist Chemielaborantin. Jana ist noch für alles offen. Ihr Interesse liegt im Bereich der Naturwissenschaften: „Technik gehört aber einfach dazu.“ Dirk Jungbluth und sein ehemaliger KWU-Kollege Elektro-Installationsmeister Lothar Tappe erarbeiten mit den Mädchen Fertigkeiten, Grundlagen in der Holzbearbeitung oder im Metallschnitt.

Magnetstromheizung selbst gebaut

Fein säuberlich vorbereitet liegen die Einzelteile heute auf dem Werktisch. Gebaut wird eine Magnetstromheizung. Tappe: „Diese Technik kann man noch nicht kaufen.“ Zunächst musste aber erst theoretisch geklärt werden, was Elektrizität überhaupt ist. Beim Versuch dreht sich eine Scheibe mit Magneten in 3.000 Umdrehungen. Dazu sind 220 Volt nötig. Die Magnetscheibe erhitzt eine Metallschleife durch die per Schlauch Wasser gepumpt wird. Nach etwa 10 Minuten hat sich das Wasser auf 50 Grad erhitzt. Der Versuch hat geklappt. Nutzt man eine solche Anlage im Keller mit Solarstrom, könnten herkömmliche Anlagen durchaus unterstützt werden, sagen die Fachleute.

Ein Pilotversuch mit Mädchen für 6 Monate

Dieses halbe Jahr mit den Schülerinnen war ein Pilotversuch. Im kommenden Schuljahr bieten Jungbluth und seine Kollegen ein volles Schuljahr praktische AGs im Technikbereich an. Fest steht auch schon, dass Dirk Jungbluth ab den Sommerferien Technik-Kurse in der 5. und 6. Klasse gibt. Vor allem das Forschungsinteresse soll gefördert werden und der richtige Umgang mit Werkzeugen geprobt werden. Jungbluth: „Künftig werden viele Arbeitsplätze durch Technik wegfallen. Neue Berufsfelder werden hinzukommen.“ Aber gerade im Handwerk müssen früh schon erste Arbeitsschritte sitzen, bevor heute eine Lehre begonnen werden kann.

Autor:

Claudia Leyendecker aus Mülheim an der Ruhr

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