Anwohnerparkausweise
Wo 30,70 Euro noch gilt

Wie hier in Witten sieht es vielerorts aus: zu viele Autos für zu wenig Parkmöglichkeiten.  | Foto: Archiv/Peters
  • Wie hier in Witten sieht es vielerorts aus: zu viele Autos für zu wenig Parkmöglichkeiten.
  • Foto: Archiv/Peters
  • hochgeladen von Miriam Dabitsch

Menschen, die in der Innenstadt wohnen, kennen meist auch das leidige Thema "Parkplatzsuche". Ein Parkausweis für Anwohner kann helfen. Seit die jährliche Obergrenze von 30,70 Euro gekippt wurde, müssen Autofahrer in einigen Städten dafür aber tiefer in die Tasche greifen.

Bürgerreporter Thomas Lewrenz hatte sich Anfang des Jahres in einem Lokalkompass-Bericht über die Kostensteigerung in Mülheim an der Ruhr aufgeregt. 400 Prozent werde das Anwohnerparken teurer. Anlass für eine kleine Bestandsaufnahme: Wo parken Anwohner noch für besagte 30,70 Euro oder weniger? Wo langen die Städte mehr zu?

Saftige Erhöhung in Mülheim

In Mülheim hat es zum Jahreswechsel tatsächlich die deutliche Kostensteigerung von 30 auf 150 Euro pro Jahr gegeben, bestätigt die stellvertretende Stadt-Pressesprecherin Sindy Peukert auf Nachfrage. Dies betrifft die Parkzonen Altstadt und Südviertel, wobei letztere im vergangenen Jahr um drei Straßen bzw. Abschnitte erweitert wurde. Begründet wird die Steigerung wie folgt: "Mit der Gebühr wird quasi der Mehrwert, den die Bewohner und Bewohnerinnen durch die Bevorrechtigung im Vergleich zu den übrigen Verkehrsteilnehmern erhalten, abgegolten", heißt es aus der Pressestelle. Zum Verständnis: Ein Anwohnerparkausweis ermöglicht das Parken in entsprechend gekennzeichneten Bereichen. Einen festen Parkplatz oder Anrecht auf einen Anwohnerparkplatz haben die Besitzer des Ausweises aber nicht.

Hagen erhöht in zwei Stufen

Auch in Hagen wird es teurer, wenn auch schrittweise. Ab 1. März 2024 steigt der Preis für einen Anwohnerparkausweis von 30 auf 90 Euro an, ein Jahr später werden 125 Euro fällig. Damit einher geht eine schrittweise Ausweitung der Gebiete im Innenstadtbereich ab April 2024, teilte Stadtsprecherin Clara Treude mit. Ziel der Stadt Hagen sei es, "neben einer allgemeinen Preissteigerung (Gebühren wurden seit 20 Jahren nicht verändert) auch Anreize zur Mobilitätswende zu schaffen".

Angedacht, aber nicht beschlossen

Über eine Erhöhung der Gebühr nachgedacht wurde auch in Bochum. Im Sommer berichtete die Unabhängige Wählergemeinschaft UWG auf lokalkompass.de, die Stadt beabsichtige, die Kosten von 22 Euro pro Jahr auf 125 Euro zu erhöhen. Passiert ist das allerdings nicht - "zum 1.1.2024 gab es keine Gebührenerhöhung", teilt Kirsten Ilk von der Pressestelle der Stadt Bochum mit. Nachfrage beim UWG-Vorsitzenden Hans-Josef Winkler. "In Freiburg und anderen Städten haben Anwohner gegen die Gebührenerhöhung geklagt. Weil ein Urteil noch ausstand, wurde das Thema wieder von der Tagesordnung der Ratssitzung genommen."

Erhöhung der Gebühren

Keine Änderung in Gelsenkirchen

Zumindest für 2024 stand das Thema auch nicht auf der Agenda in Gelsenkirchen. Weder gab es eine Ausweitung der Gebiete noch wurden die Gebühren erhöht, so Stadt-Pressesprecher Martin Schulmann. Hier zahlen Bürger weiterhin 30 Euro für einen Anwohnerparkausweis.

Essener zahlen bislang 30 Euro

Ebenfalls 30 Euro pro Jahr zahlen die Essener. "Eine Kostenerhöhung hat zuletzt nicht stattgefunden, ob es perspektivisch eine geben wird, befindet sich aktuell noch in der verwaltungsinternen Abstimmungen. Eine Entscheidung steht aus", teilte Pressereferent Patrick Betthaus mit. Aktuell gibt es in Essen neun Bewohnerparkgebiete: Sternviertel, Museum-Nord, Museum-Ost, Museum-West, Museum-Süd, Ostviertel und Ostviertel II, Zentrum-Nord, Zentrum-Süd.

30,70 in Oberhausen und Duisburg

In Oberhausen zahlen Bewohner für einen Anwohnerparkausweis auch 2024 unverändert 30,70 Euro. Eine letzte Anpassung der Gebiete habe es 2020 aufgrund des neuen Parkraumbewirtschaftungskonzeptes gegeben, so Frank Helling von der Pressestelle der Stadt Oberhausen. Es sei "aktuell keine Kostensteigerung vorgesehen".
Ähnlich ist es in Duisburg - auch hier zahlen Bürger für den Anwohnerparkausweis 30,70 Euro. "Die Preise sind gleich geblieben. Es gab auch keine Ausweitung der Gebiete", teilt Pressesprecher Sebastian Hiedels auf Anfrage mit.

Erfahrungen 

Wohnt ihr auch in der Innenstadt oder einer Anwohnerparkzone? Wie lange sucht ihr im Schnitt einen Parkplatz? Hilft euch der Anwohnerparkausweis dabei? Wie viel seid ihr bereit, dafür zu bezahlen?

Autor:

Miriam Dabitsch aus Velbert

Miriam Dabitsch auf Facebook
Miriam Dabitsch auf Instagram
Miriam Dabitsch auf X (vormals Twitter)
following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

256 folgen diesem Profil

2 Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.