Stadt sagt wilden Hundeschulen den Kampf an

„Ein unerzogener Hund ist die Pest“, sagt Dackel-Besitzer und Umweltdezernent Peter Vermeulen. Doch die zunehmende Zahl wilder Hundeschulen, die sich in Mülheims Wäldern breit machen, sind ihm und Oberförster Dietrich Pfaff ein Dorn im Auge.

„Wer im Wald eine Hundeschulung durchführen möchte, muss dies beim Grünflächenamt oder beim Umweltamt beantragen“, unterstreicht Umweltamtsleiter Jürgen Zehntgraf. Doch das tun viele Hundetrainer offensichtlich nicht. Heike Feuster von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald berichtet von verunsicherten und zum Teil sogar von Hunden attackierten Fußgängern und Joggern.
Nicht nur Hunderudel, die in Mülheims Wäldern, ohne Wissen und Genehmigung der Stadt trainiert werden, stellen für sie ein Sicherheitsrisiko da. Auch Hundehalter, die ihre Vierbeiner nicht im Griff haben und sie abseits der Gehwege frei laufen lassen, sind für Feuster eine Gefahr.

Gefahr für Spaziergänger, Jogger und das Wild

Betroffen seien nicht nur Jogger und Fußgänger, sondern auch Wild, dass von Hunden angegriffen und verletzt würden. Umwelt-Dezernent Vermeulen kündigt ein restriktiveres Vorgehen gegen Wald-Rowdys an. Zu denen zählt er nicht nur wilde Hundeschulen, unerzogene Hunde und uneinsichtige Hundehalter, sondern auch Zeitgenossen, die mit ihren Mountainbikes und Motorrädern ohne Rücksicht auf Verluste durch Mülheims Wälder brettern.
Der für den Mülheimer Wald zuständige Beigeordnete macht deutlich, dass das im Landesforstgesetz gewährte Betretungsrecht für den Wald nur für erholungssuchende Spaziergänger gelte. Auch Radfahrer oder Hundehalter, die sich an die Regeln halten und nicht von den ausgewiesenen Wegen abweichen, sind für Vermeulen kein Problem. Doch wer sich nicht an die Regeln hält und durch sein fahrlässiges Verhalten Schaden für Natur und Mensch in Kauf nimmt, kann für diese Ordnungswidrigkeit mit Bußgeldern zwischen 20 Euro und 50.000 Euro bestraft werden. Bürger-Hinweise, die zur Ergreifung und Bestrafung von Wald-Rowdys beitragen, sind der Stadt ausdrücklich willkommen.
In diesem Zusammenhang weisen Umweltdezernent Vermeulen und Oberförster Pfaff darauf hin, dass die Pflege des Mülheimer Waldes, der 17 Prozent der Stadtfläche (91 Hektar) bedeckt, die Stadt und damit ihre Steuerzahler jährlich rund 600.000 Euro kostet. Dieser Summe stehen rund 85.000 Euro gegenüber, die die Stadt pro Jahr durch den Verkauf von Baumhölzern einnimmt, die in den Mülheimer Wäldern geschlagen worden sind.Thomas Emons

Autor:

Thomas Emons aus Mülheim an der Ruhr

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