Bundestagswahl 2021
Jan Dieren stellte sich seinen Genossen vor

So sahen die Teilnehmer der SPD-Online-Delegierten-Konferenz ihren Bundestagsbewerber für den Wahlkreis 114: Jan Dieren. | Foto: Thomas Emons
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Wenn die Wählenden es wollen, wird der 29-jährige Moerser Jurist, Stadtrat und Bundes-Vize der Jungsozialisten Jan Dieren bei der Bundestagswahl  als Direktkandidat der SPD in den Bundestag einziehen. Doch um das zu schaffen, müsste er zunächst die Mehrheit im Bundestagswahlkreis 114 gewinnen. Bei der letzten Wahl 2017 war der Wahlkreis, zu dem Moers, Neukirchen-Vluyn und Krefeld-Nord gehören, von der 46-jährigen Christdemokratin Kerstin Radomski gewonnen worden. Die Lehrerin aus Krefeld hatte bereits 2009 und 2013 im Wahlkreis kandidiert. Damals war sie aber dem Sozialdemokraten Siegmund Ehrmann unterlegen, der dem Bundestag von 2002 bis 2017 angehörte. Bei der Bundestagswahl 2017 landeten die Sozialdemokraten mit 32 Prozent der Erst- und 28 Prozent der Zweitstimmen jeweils hinter den Christdemokraten auf Platz 2. Damals waren 179.000 Bürger wahlberechtigt, von denen 75 Prozent ihr Wahlrecht ausübten. Der Bundestagswahlkreis 114 ist einer von bundesweit 299 Wahlkreisen. 

Dieren, der im Moerser Stadtrat dem Sozialausschuss angehört, machte bei einer Online-Delegierten-Konferenz deutlich, warum er demnächst als Bundestagsabgeordneter der SPD Politik machen will. In seiner Vorstellungsrede sagte der Jurist, der nach seinem Abitur am Moerser Adolfinum neben Jura auch Philosophie und Romanistik studiert hat: "Mein Großvater, mein Vater und meine Tante sind in der SPD aktiv. Dennoch habe ich zwei Jahre lang mit mir gerungen, ob ich auch Sozialdemokrat werden soll. Ich habe mich nicht wegen der Familientradition dafür entschieden, sondern deshalb, weil ich davon überzeugt bin, dass wir Sozialdemokraten, die Partei sind, die das Leben der Menschen besser machen will."

Dieren betonte, dass die SPD in der Großen Koalition die bessere Politik mache, weil sie es gewesen sei, die die Einführung des gesetzlichen Mindestlohns, die Erhöhung des Kurzarbeitergeldes, die Stärkung der Betriebsräte sowie Corona-Hilfe für Kleinunternehmer und Arbeitslosengeld-II-Bezieher durchgesetzt habe. Dieren, der schon in einer Berliner Wirtschaftskanzlei, aber auch in einer kolumbianischen Suppenküche gearbeitet hat, ließ keinen Zweifel daran, dass die Sozialdemokraten dafür sorgen müssten, dass die Folgen des notwendigen Klimaschutzes und der ökologischen Transformation und die digitale Rationalisierung der Arbeitswelt auch sozialpolitisch flankiert werden. 

Auf Nachfrage plädierte er gegen den Einsatz bewaffneter Drohnen, für eine starke finanzielle Unterstützung der Gemeinden durch den Bund, für ein Wohnungsvorkaufsrecht der Kommunen, einen verstärkten Blick auf die Belange von Polizei und Bundeswehr und mit Blick auf den Niederrhein für eine Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs. (ÖPNV) Dieren: "Es geht doch nicht, dass ich mit dem ÖPNV heute eine Stunde brauche, um von Duisburg nach Moers oder Neukirchen-Vluyn zu kommen."

"Normalerweise gehören zu einer solchen SPD-Delegierten-Konferenz Bier, Beifall, Frikadellen, Currywurst und angestaubte Sitzgarnituren. Aber heute sitzt jeder für sich vor seinem Computer und der Applaus kommt aus dem PC-Mikrofon!" (Rene Schneider)

Nicht nur die Krefelder SPD-Vorsitzende Maxi Leuchters, die die Delegiertenkonferenz zusammen mit dem SPD-Landtagsabgeordneten Rene Schneider leitete, bescheinigte dem Bundestagsbewerber, "die richtigen Themen zu besetzen." Und Schneider lobte seinen Parteifreund: "Du hast den richtigen Kopf und das Herz am rechten, linken Fleck!" Unter anderem mit Blick auf die sozial- und wirtschaftspolitische Bewältigung der Corona-Virus-Pandemie machte Leuchters ihren Genossen Mut: "Die Wahl ist für uns noch nicht gelaufen. 2021 kann für uns noch ein gutes Jahr werden." 

Da es keinen Gegenkandidaten und nur positive Resonanz für Jan Dieren gab, darf seine bis zum 11. März laufende Briefwahl als sichergelten. Das Ergebnis der Delegierten-Briefwahl soll am 12. März bekanntgegeben werden. Laut einer am 4. März vom Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap durchgeführten Umfrage, würden zurzeit 16 Prozent der Befragten die SPD wählen, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre.

Autor:

Thomas Emons aus Mülheim an der Ruhr

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