Ludwiggalerie Schloss Oberhausen
Hollywood Icons - Fotografien aus der John Kobal Foundation im Schloss Oberhausen

Plakat zur Ausstellung "Hollywood Icons - Fotografien aus der John Kobal Foundation" in der Ludwiggalerie Schloss Oberhausen. Marlon Brando von Irving Lippman fotografiert. Columbia Pictures © John Kobal Foundation
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  • Plakat zur Ausstellung "Hollywood Icons - Fotografien aus der John Kobal Foundation" in der Ludwiggalerie Schloss Oberhausen. Marlon Brando von Irving Lippman fotografiert. Columbia Pictures © John Kobal Foundation
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Hollywood in Oberhausen! In der Ludwiggalerie Schloss Oberhausen geben sich die Film-Ikonen der Goldenen Ära Hollywoods ein Stelldichein. Aber nicht allein die bekannten Filmstars stehen im Mittelpunkt der Foto-Ausstellung "Hollywood Icons", sondern vor allem die unbekannten Fotografen, die diese exzellenten Fotos machten. Sie bekommen in dieser Ausstellung Namen und Gesicht, dank der John Kobal Foundation.

Die über 200 Fotografien stammen aus seiner Sammlung, die nach seinem frühen Tod in die John Kobal Stiftung einflossen. Die Fotografien, vorwiegend in Schwarz-Weiß, lassen Glanz und Glamour Hollywoods wieder aufleben. Die Ausstellung ist chronologisch aufgebaut, beginnend mit den Stummfilmzeiten. Ab den 1920ern bis in die 1960er Jahre werden die Größen der Filmgeschichte gezeigt. Angefangen mit den Stummfilm-Legenden Charlie Chaplin und Mary Pickford über Marlene Dietrich, Gary Cooper und Fred Astaire bis hin zu Nachkriegsstars wie Marlon Brando, Audrey Hepburn, Grace Kelly, Paul Newman und Marcello Mastroianni, um nur wenige zu nennen.

Hollywood-Legenden und unbekannte Fotografen

Wer kennt dieses Foto nicht: die elegante Audrey Hepburn mit langer Zigarettenspitze aus dem Film "Frühstück bei Tiffany" lächelt uns im Alltag von diversen Postern entgegen. Losgelöst vom Film sind ähnliche Fotografien längst zu dekorativen Stilelementen geworden. Die Fotografen, die diese Fotos im Auftrag der Filmstudios in Hollywood machten, kennt man jedoch nicht. Dabei war eine Heerschar von Filmtechnikern, Retuscheuren und Fotografen damit beschäftigt, sogenannte Filmstills oder Standfotografien sowie Portraits zu Bewerbung der Filme und zur Imagepflege der Stars herzustellen. Die Fotografen wurden nicht als Künstler ihres Faches angesehen, sondern waren Handwerker im Getriebe der Filmindustrie. So lagen auch die Rechte an ihren Fotos oft ausschließlich bei den Studios.

John Kobal Foundation

Dass wir mit dieser Ausstellung einige Fotografen dieses Genres mit Namen und Gesicht kennenlernen, ist John Kobal zu verdanken. 1940 als Iwan Kobaly im österreichischen Linz geboren, wächst er in Kanada auf, geht nach dem Abitur nach London, um sich dort einige Jahre als Schauspieler zu versuchen. Schon als Kind und Teenager schwärmt er für Filme und sammelt alles, was mit dem Filmgeschäft zu tun hat. Als seine Schauspielerei ohne Erfolg bleibt, wird er Journalist, um auf diesem Wege seiner Filmleidenschaft weiter nachgehen zu können. Für die BBC-Radiosendung Movie Go Round interviewt er Schauspieler/innen, reist häufig nach New York und Los Angeles. Als sich die großen Hollywood Studios auflösen und ihre filmischen Archive einfach entsorgen wollen, nimmt er alles, was er in seinem Kombi verstauen kann. Er schafft seinen Schatz nach London und baut in seiner Wohnung sein eigenes Archiv auf, die Kobal-Collection. Er unterhält gute, wenn nicht sogar freundschaftliche Kontakte zur Filmbranche. Häufig besuchen ihn Schauspieler/innen, um aktuelle Fotos von sich zu bringen. Schon bald ist sein Archiv eine Top-Adresse für Bildredaktionen und Verlage.

In den Standfotografien und Portraits erkennt Kobal feine Unterschiede, je nachdem welcher Fotograf am Werk war. Er recherchiert, findet Namen, spürt frühere "Stillsmen" auf. Er schreibt mehrere Bücher zur Filmdokumentation, wird zu einem angesehenen Filmhistoriker. In den 1970er Jahren organisiert er die erste Ausstellung von Hollywood-bezogenen Fotografien im Victoria and Albert Museum in London, später eine weitere Ausstellung im Museum of Modern Art in New York. Die Fotografie ist im Museum angekommen und wird als eigenständiges Kunstgenre behandelt.

In der Ludwiggalerie Schloss Oberhausen kann man dieser Entwicklung nachspüren. Es ist ein aufschlussreicher Blick hinter die Kulissen der einstigen Filmindustrie Hollywoods und zugleich ein nostalgischer Rückblick auf den Glamour Hollywoods. Und natürlich auf die Fotografen, die den Mythos Hollywood mit ihren brillianten Fotos begründeten. Ein Kennenlernen dieser Fotografen lohnt sich!

Laufzeit der Ausstellung: 19. Mai bis 15. September 2019

Besonderer Clou: Sound Walk durch die Ausstellung, passende Filmmusik zu den Fotografien

Zur Ausstellung Hollywood Icons gibt es ein Booklet und ein umfangreiches Rahmenprogramm

Foto-und Kurzfilm-Wettbewerb im Rahmen der Ausstellung Hollywood Icons

Weitere Infos in den Bildunterschriften.
Die Fotos entstanden während der Präsentation der Ausstellung.
Alle Fotos: © John Kobal Foundation
Viel Spaß beim Anschauen!

Ludwiggalerie Schloss Oberhausen
Konrad-Adenauer-Allee 46
46049 Oberhausen
www.ludwiggalerie.de

Autor:

Andrea Gruß-Wolters aus Duisburg

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