"Emma und Molly"

"Papa, da sind ja Emma und Molly, die Lokomotiven von Jim Knopf und Lukas dem Lokomotivführer": rief ein kleiner Junge ganz aufgeregt zu seinem Vater, als er die beiden ausrangierten Kleinloks auf dem Gelände der Zeche Zollern entdeckte.
Als zufälliger Beobachter dieser Szene konnte ich mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. Ein Blickwechsel mit seinem Vater und wir waren uns einig: Es wäre herzlos gewesen, ihm diese Illusion zu zerstören. Wie hätte man ihm auch die Banalität, dass es eben nur zwei ausgediente, alte Kleinloks sind, erklären sollen.
Auf dem Nachhauseweg ging mir diese Begegnung nicht aus dem Kopf und mir waren meine eigenen Kindheitserlebnisse mit Jim Knopf und Lukas dem Lokomotivführer wieder ganz deutlich präsent. Mir wurde deutlich, das diese Fantasiereisen der Kindheit uns lebenlange schöne Erinnerungen bescheren.
Mir wurde aber auch bewusst und das machte mich sehr traurig, das es Kinder in Flüchtlingslagern, in Kriegs- und Krisengebieten gibt, deren grausame Lebenswirklichkeit keine Reisen in Fantasiewelten zulassen.
Das ist die Verantwortung von uns Erwachsenen. Sollten wir nicht alles dafür tun, dass jedes Kind auf dieser Welt, Momente des Eintauchens in die eigene Welt der Fantasie wie der kleine Junge auf der Zeche Zollern erleben kann.

Autor:

Harald Bletgen aus Oberhausen

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