Tierschutz durch Zaun auf der Zeche Sterkrade
Rückzugsraum für Vögel

Seit den 90er Jahren ist an der Zeche Sterkrade eine besondere Tier- und Pflanzenwelt entstanden. Foto: Stadt Oberhausen
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Auf der Zeche Sterkrade ist eine neue Landschaft entstanden. Karge Schotterflächen, üppige Hochstaudenflur, Birken und Weiden entlang der Wege, Kreuzkröten, Libellen, Schmetterlinge, Fledermäuse und viele andere wildlebende Arten prägen diese Industriebrache.

Jetzt wird eine Kernfläche auf dem ehemaligen Zechenareal der Ruhrkohle AG umzäunt. Nach Aussage der Unteren Naturschutzbehörde der Stadt ist der Zaun zum Schutz bodenbrütender Vogelarten unverzichtbar, damit die Tiere den Lebensraum annehmen können.

Nach der Sanierungsphase auf der Zeche Sterkrade in den 1990er Jahren siedelte sich eine besondere Mischung aus Pflanzen und Tieren an, die sich an die veränderten und zum Teil schwierigen Lebensbedingungen angepasst haben. Da ein gut ausgebauter Rad- und Fußweg, sogenannte HOAG-Trasse, durch das Gebiet verläuft, hat es gleichzeitig eine große Bedeutung für viele Hundehalter, Spaziergänger und Radfahrer erhalten. Unbeabsichtigt entsteht ein unerwünschter Nebeneffekt durch freilaufende Hunde und durch Nutzer, die die offenen Flächen nutzen. Sie sorgen für eine ständige Unruhe für die dort lebenden Tiere.

Seit 2014 wurde die große Wiesenfläche zu Füßen des Förderturms, die derzeit im Eigentum der Ruhrkohle AG ist und keine Öffentliche Grünfläche darstellt, erneut verändert. Hier leben mittlerweile zahlreiche Kreuzkröten, die im Zuge der Entwicklung der Zechenbrache westlich der Weierstraße (heute Großbaustelle für das Warenverteilzentrum Edeka) von dort umgesiedelt wurden. Da die Kreuzkröten streng geschützt sind und ihr Lebensraum erhalten werden muss, wurde für die Tiere auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Sterkrade vorübergehend ein Refugium geschaffen.

Durch die Ausgestaltung des Lebensraumes für die Kreuzkröten bildete sich immer mehr ein Offenland mit wenig Bewuchs von Sträuchern und ohne Bäume in der Kernfläche aus. Damit wurde die Fläche zunehmend interessant für Vogelarten wie Feldlerche, Flussregenpfeifer und Kiebitz. Auch diese Vogelarten sind streng geschützte Arten, deren Lebensraum sich nicht nur in Oberhausen dramatisch verringert hat.

Artenschutz durch geschützte Flächen

Jetzt wird eine Kernfläche auf dem ehemaligen Zechenareal der Ruhrkohle AG zugunsten von Feldlerche & Co. umzäunt. Damit möchte die Untere Naturschutzbehörde der Stadt erreichen, dass Rückzugsräume für diese störungsempfindlichen Vogelarten geschaffen werden. Die Vögel kommen nicht zur Brut, wenn Menschen und freilaufende Hunde für Störungen sorgen. Bei den Bodenbrütern kommt es bei Störungen erst gar nicht zur Eiablage oder die Elterntiere können ihren Nachwuchs nicht erfolgreich aufziehen. Damit die selten gewordenen Tierarten ungestört leben können, bittet die Naturschutzbehörde die bisherigen Nutzer der Fläche um Verständnis für diese Maßnahme und darum, den Zaun zu respektieren und die geschützten Flächen nicht zu betreten.
Zur Erläuterung um welche Tierarten es sich handelt und warum die Fläche abgesperrt wird, werden in den nächsten Tagen Informationsschilder aufgestellt. Auf dem Areal der Zeche Sterkrade wird die Auslauffläche für Hunde zwar deutlich verkleinert, die Untere Naturschutzbehörde verspricht sich aber von der Maßnahme einen wesentlichen Beitrag zur Förderung eines Rückzugsgebietes für die selten gewordenen Bodenbrüter.

Autor:

Klaus Bednarz aus Dinslaken

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