BUND Oberhausen
Exkursion der BUND-Kreisgruppe Oberhausen zur Industriebrache der ehemaligen Zeche Sterkrade

Bei schönem Wetter trafen sich Mitglieder der BUND-Kreisgruppe Oberhausen und interessierte Bürgerinnen und Bürger am 06.05.2023 zu einer Exkursion auf der Fläche der Industriebrache der ehemaligen Zeche Sterkrade. Cornelia Schiemanowski, Sprecherin der BUND-Kreisgruppe Oberhausen, begrüßte die interessierten Teilnehmerinnen und Teilnehmer und wies darauf hin, dass die Grünfläche aufgrund einer Änderung der Bauleitplanung möglicherweise schon bald verschwunden sein und die Grünfläche bebaut und versiegelt sein könnte. „Die Brachfläche ist für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, darunter auch besonders geschützte Arten wie z.B. die Kreuzkröte, von großer Bedeutung. Deshalb wollen wir diesen ökologisch wertvollen Lebensraum und seine Artenvielfalt zeigen.“
Im Eingangsbereich an der Von-Trotha-Straße fielen zunächst die Kastanien auf, die den Weg zur denkmalgeschützten Schachtanlage mit dem Fördergerüst säumen. Zwar sind die Früchte der Rosskastanie für Menschen giftig, aber sie sind durchaus Nahrung für Wildtiere. Die Rosskastanie gilt als Heilpflanze und ihre Inhaltsstoffe können Beschwerden wie Venenschwäche, Hämorrhoiden, Arteriosklerose und Schmerzen verschiedener Art lindern. Auch zum Basteln werden die glänzenden Früchte in Kindergärten und Schulen gern verwendet.
Die Kastanienminiermotten, deren Larven die Blätter der weiß blühenden Kastanien parasitieren, haben bei den stattlichen Bäumen auf dem ehemaligen Zechengelände kaum zu Schäden geführt. Die Bäume sind noch gesund und sollen bei der geplanten Bebauung der Fläche erhalten bleiben.
Entlang des Weges konnten viele typische Pionierpflanzen der Industriebrachen entdeckt werden, z.B. die Goldrute, der Spitzwegerich, die Knoblauchsrauke, Doldenblütler wie z.B. die Wilde Möhre und der Aronstab. Die Sukzessionsphase der Verbuschung wird gekennzeichnet durch die Besiedlung mit der Armenischen Brombeere. Auch Weißdorn wurde entdeckt. Junge Birken und Weiden, Ahorn und Robinie bilden die Vorwaldstufe.
Auf den Freiflächen gibt es Schotter- und Sandflächen, die wärmeliebenden Arten, wie z.B. Insekten und Reptilien Lebensräume bieten. Die Wasserflächen sind für viele Vogelarten wertvolle Biotope und sie sind für die Fortpflanzung der Kreuzkröten, die hier eine große Population bilden, überlebenswichtig.
Am Ende des Spaziergangs staunten alle Teilnehmer über die Artenvielfalt, die bei der Exkursion beobachtet werden konnte. Ein Teilnehmer sagte: „ Man ist doch überrascht, wie vielfältig die Lebensformen hier sind. Der Erhalt dieser Fläche als Lebensraum für bedrohte Tier- und Pflanzenarten sowie als wichtiges Naherholungsgebiet in dem dicht bebauten Stadtgebiet wäre aus Sicht des Natur- und Klimaschutzes sinnvoll.“

Autor:

Cornelia Schiemanowski aus Oberhausen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

9 folgen diesem Profil

1 Kommentar

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.