BUND Oberhausen:
Kleingartenanlage an der Steinbrinkstraße/Wilhelmstraße erhalten

Der BUND Oberhausen ist besorgt über die Entwicklungen zur weiteren Nutzung der Kleingartenanlage zwischen Steinbrinkstraße und Wilhelmstraße in Sterkrade. Mit Verwunderung haben wir erfahren, dass die Bemühungen der Bürgerinitiative Grüne Lunge 3.1 um eine offene und besucherfreundliche Gestaltung der Anlage mit Sitzgelegenheiten, Pflanzkästen und Kunstobjekten untersagt wurde. Wir bedauern, dass ein Mitglied der Bürgerinitiative durch ein anwaltliches Schreiben der MAN/GHH aufgefordert wurde, innerhalb einer kurzen Frist alles zurückzubauen und zudem die Rechtsanwaltskosten für diese Aufforderung übernehmen soll. Fast alle Pächter haben schon ihre Kündigungsschreiben erhalten, obwohl die Vertragsfrist erst im Oktober ausläuft.

Um sich vor Ort zu informieren, haben Mitglieder unserer Kreisgruppe am 07.06.2021 die Bürgerinitiative Grüne Lunge 3.1 besucht und die Gartenanlage besichtigt. Dabei ist uns die Gestaltung und Bepflanzung der Wegränder sehr positiv aufgefallen. Ähnlich wie ein kleiner Park lädt die Gartenanlage nun zum Spazierengehen und Verweilen in einer angenehmen Atmophäre ein.

Die Kleingartenanlage in Sterkrade besteht seit vielen Jahrzehnten und bildet inmitten der dicht
bebauten Stadt eine Fläche, die sich durch Artenvielfalt auszeichnet. Singvögel, Fledermäuse und
Insekten haben dort einen Rückzugsort und ein Trittsteinbiotop für Wanderungen zu anderen
Kleingärten und zum benachbarten Volkspark Sterkrade. Auf rund 30.000 Quadratmetern erstrecken
sich hier mehr als 50 Gärten, die sehr individuell gestaltet und genutzt werden.

Diese grünen Oasen sind als Orte der Naherholung und als Lebensräume für Flora und Fauna in unseren Städten unverzichtbar. Laut Artenschutzbericht der Bundesregierung sind ein Drittel aller Tier- und Pflanzenarten in Deutschland gefährdet. Schuld daran ist hauptsächlich der Mensch, indem er in die Natur eingreift, Lebensräume zerstört und Schadstoffe freisetzt.

Eine hohe Artenvielfalt in Flora und Fauna schützt auch das Klima. Pflanzen nehmen große
Mengen Kohlendioxid auf. Grünflächen im Siedlungsraum schützen nicht nur die Artenvielfalt, sondern helfen auch im Klimawandel vor zu starker Hitze in den Innenstädten. Die heißen Sommer der Jahre 2018 und 2019 haben die gesundheitlichen Folgen der sogenannten Hitzeinseln deutlich wahrnehmbar und viele Stadtplaner aufmerksam gemacht.

Oberhausen gehört zu einer sehr dicht besiedelten und stark bebauten Stadt (nach München an
zweiter Stelle in einer aktuellen Studie zur Versiegelung der Stadtfläche). Es darf nicht sein, dass
die wenigen vorhandenen Grünstrukturen noch zugebaut werden.

Der BUND Oberhausen fordert den Erhalt der Kleingartenanlage. Wir unterstützen nachdrücklich
die Bürgerinitiative Grüne Lunge 3.1 und hoffen, dass die Eigentümer die Kleingartenanlage erhalten und der Stadtrat die Fläche nicht zur Bebauung weiterer Wohnhäuser freigibt. Die Bemühungen der Bürgerinitiative Grüne Lunge 3.1 um Öffnung und Verschönerung der Anlage sollten unterstützt werden, damit Sterkrader Bürgerinnen und Bürger diesen Ort der Naherholung nutzen können.

Wir bedauern die eskalierende Entwicklung der Auseinandersetzung. Sie ist für alle Beteiligten nicht hilfreich, Um den Konflikt zu lösen, erscheint es dringend geboten, zu einer sachlichen Ebene zurückzufinden.

Autor:

Cornelia Schiemanowski aus Oberhausen

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