Mehr Europa jetzt

Mit zwei Weltkriegen, dem zweiten dreißigjährigen Krieg, war die 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts die blutigste Periode auf dem europäischen Kontinent. Gewerkschafter und Politiker zogen die Lehre aus dem sinnlosen Blutvergießen zweier Weltkriege, indem sie die Grundlagen für die 'Europäische Union' schufen, allen voran Carlo Schmid und die Politiker folgten: Adenauer, de Gasperi, Schuman, Spaak und Spinelli, diese Personen stehen stellvertretend. Die Brückenbauer erreichten in Europa, was zuvor unmöglich schien: einen dauerhaften Frieden auf dem europäischen Kontinent ohne Friedensvertrag. Die 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts war die freieste und wirtschaftlich erfolgreichste Zeit, die Westeuropa je erlebt hat. Diese glückliche Epoche verdanken wir der 'Europäischen Union'. Der Fall der Mauer, die Öffnung des eisernen Vorhanges gab der europäischen Idee neuen Schwung. Österreich konnte 1989 in die EU. Es folgte die Einführung einer gemeinsamen Währung, die in 17 Ländern gilt.

Durch die fehlende europäische einheitliche Kontrolle und Steuerung des Geldes konnte und musste über kurz oder lang die Bankenkrise erfolgen. Es folgte ein halbherziger Schritt. Die Krise wird wie zuvor nationalstaatlich egoistisch gelöst. Es fehlt weiterhin die Sozialunion.

Die EU tritt wirtschaftlich und politisch nicht einheitlich gegen die BRIG-Staaten, China, USA in der Welt auf. Die USA zeigen gerade unteranderem Ihre Haltung im No-Spy-Abkommen ihre Politik des teilen und herrschen. Die Energiekrise kann zum Vorteil der Bürger nicht einzelstaatlich geregelt werden; der Strom wird über die Grenzen ausgetauscht. Die deutsche (Strom)Übermenge aus Wind und Braunkohle wird Anliegern zu Spotpreisen angeboten, die Differenz zahlen wir durch die nationale EEG-Umlage. Die theoretischen Möglichkeiten von Brüssel werden national ausgehebelt.

Für die Lösung der Eurokrise bleibt nur noch wenig Zeit. Die Krise bedeutet einerseits eine drohende Gefahr und andererseits eine große Chance für Europa. Wenn sich die Politiker unter dem Druck der gegenwärtigen Eurokrise dazu durchringen, die bereits bestehende Währungsunion durch eine wirtschaftliche und steuerliche Union zu ergänzen, wird der Euro gestärkt aus der Krise hervorgehen und kann sogar zur wichtigsten Leitwährung der Welt werden.

Wollen wir zurück zum Kleinstaat mit eigener Währung, Zollschranken und wieder gegen den Rest alleine kämpfen, zurück ins zwanzigste Jahrhundert mit der 60 Stundenwoche.

Eine Zukunftsvision der 'Vereinigten Staaten von Europa' ist überfällig. Nach den Europawahlen 2014 ist eine verfassunggebende Versammlung einzuberufen mit dem Ziel: Die Gründung der 'Vereinigten Staaten von Europa' mit einer europäischen Regierung, einem europäischen Präsidenten, der von den Bürgern oder durch das europäische Parlament gewählt wird und einem europäischen Rat, der aus Abgeordneten der Mitgliedstaaten zusammengesetzt ist.

Nur mit einem starken Europa und starken Regionen haben wir Europäer auch Einfluss.

Autor:

Siegfried Räbiger aus Oberhausen

Webseite von Siegfried Räbiger
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