Schmachtendorf - Planung Dudelerstraße nimmt Gestalt an

Gut gefüllt war die Kirche Kempkenstraße am Donnerstagabend, als von Seiten der Stadt Oberhausen sowie dem zuständigen Planungsbüro der aktuelle Planungsstand für die Umgestaltung der Dudelerstraße in Schmachtendorf vorgestellt wurde.

Aus den ursprünglichen sechs Varianten hatte sich zuletzt im Mai herauskristallisiert, dass die Schmachtendorfer Bürgerinnen und Bürger sich für eine Befahrbarkeit der Dudelerstraße in beide Fahrtrichtungen sowie eine Öffnung der Tenterstraße zur Dudelerstraße favorisieren. Auf dieser Grundlage wurden beim jetzigen Workshop zwei Szenarien vorgestellt.

In beiden Varianten wird es im Radius der Kreuzung Dudelerstraße/Schmachtendorfer Straße eine Verkehrsberuhigung auf 20 km/h geben, außerdem erhält die Dudelerstraße eine Verschwenkung sowie eine Verschmälerung der Fahrbahnbreite von 6 m auf 4,75 m im Bereich der Heinrich-Böll-Gesamtschule, um eine natürliche Verkehrsberuhigung zu erhalten und die mögliche Attraktivität der Schmachtendorfer Einkaufsstraße für „Raser“ abzuschwächen. Die Ampelanlage an besagter Kreuzung soll durch die entstehende Verkehrsberuhigung überflüssig werden.

Dabei bleibt der derzeitige Baumbestand weitestgehend erhalten, zusätzlich soll Aufenthaltsqualität durch weitergehende Begrünungsmaßnahmen erreicht werden, ohne auf einen Großteil der vorhandenen und notwendigen Parkplätze zu verzichten. Auf der Schmachtendorfer Straße sollen zudem Parkplätze mit Lademöglichkeiten für Elektrofahrzeuge entstehen. Elektromobilität spielt auch bei der Gestaltung des Marktplatzes eine Rolle, auf dem künftig Leih-Elektroroller der EVO ihren Platz finden sollen.

In Variante A verschwände der Brunnen vom Markplatz

Variante A sieht hierbei vor, dass der Parkplatz an der Kreuzung Tenterstraße/Dudelerstraße erhalten bleibt, die auf dem Marktplatz befindlichen Parkplätze würden bei dieser Variante anders angeordnet, was auf der einen Seite zwar eine höhere Parkplatzzahl ermöglicht – diese Neuordnung hätte jedoch auf der anderen Seite den Verlust des von den Schmachtendorfer Bürgerinnen und Bürgern gestifteten Wesendonck’schen Brunnens zur Folge. Auch könnte nicht der gesamte Baumbestand auf dem Marktplatz erhalten bleiben.

Variante B hingegen schafft an der Kreuzung Tenterstraße/Dudelerstraße eine Grünfläche mit Aufenthaltsqualität, die Parkordnung des Marktplatzes bleibt, ebenso wie der Brunnen, in ihrer bestehenden Form erhalten.

Beide Varianten sehen zudem eine Aufwertung der bestehenden Begrünung sowie einen Ersatz des in die Jahre gekommenen Mobiliars vor – mit Sitz- und Aktivitätsmöglichkeiten für alle Generationen. Ebenfalls könnten „Fitnesselemente“ die Kinderwipp- und –schaukelgeräte ersetzen.

Bürgerinnen und Bürger favorisieren Variante B

Im anschließenden Dialog mit den anwesenden Schmachtendorfer Bürgerinnen und Bürgern wurde schnell klar, dass die Schmachtendorfer auf den Brunnen als lieb gewonnenes Wahrzeichen der Dorfmitte nicht verzichten möchten. Auch wäre das Tempolimit von 20 Stundenkilometern auf einer vom ÖPNV genutzten Hauptstraße ein Novum in Oberhausen. Hier wurden seitens der Anwesenden Bedenken laut, ob dies nicht, kombiniert mit dem Wegfall der Ampelanlage, zu verstärktem Rückstau führen werde. Ebenfalls kam aus dem Plenum die Anregung, den Platz des Siedlerdenkmals vor der Neuapostolischen Kirche in die Gestaltung mit einzubeziehen.

Am Ende setzte sich Variante B folglich als die von den Schmachtendorferinnen und Schmachtendorfern favorisierte Variante durch, die nun in die weitere Planung geht. Sollte hier der Ablauf reibungslos erfolgen, könnte die Planung ca. im März nächsten Jahres den politischen Gremien zur Abstimmung vorgelegt werden.