Sozialarbeiter-Streik

Wie kann es sein, dass bundesweit tausende SozialarbeiterInnen und SozialpädagogenInnen für eine Aufwertung ihres Berufes streiken und dies kaum bekannt ist?
Der Berufsstand verfügt über keine Lobby und somit geht das mediale und öffentliche Interesse gegen Null.
Seitens der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), wurde zu keinem Zeitpunkt ein verhandlungsfähiges Angebot unterbreitet! Lediglich ein Angebot, welches sich an die ErzieherInnen mit “besonderen Aufgaben” oder ErzieherInnen in Leitungspositionen richtet, wurde vergangene Woche wieder
aus der Mottenkiste herausgeholt. Was ein Witz ist! Dieses Angebot richtet sich nur an wenige und war Ausgangslage des unbefristeten Streiks. Und nun soll gleiches zu einer Einigung führen? Für den Berufsstand der SozialarbeiterInnen wiederum ist kein Angebot unterbreitet worden. Nein, es wurde bislang
vehement abgelehnt überhaupt über ein Angebot nachzudenken.
Die Streikenden kommen einem Recht nach, das ihnen die einzige Möglichkeit nach Aufwertung bietet.
Umso mehr ist nun die Solidarität aller Bürger gefragt!! Druck auf den Arbeitgeber im Bereich der Sozial- und Erziehungsberufe kann nur durch die Öffentlichkeit geschehen. Die Sozial- und Erziehungsberufe
arbeiten nicht mit Wirtschaftsgütern, sondern mit Menschen und so entsteht, anders als beim Streik der GDL, kein wirtschaftlicher Schaden und dies wiederum erschwert den Streik!
Die Kommunalpolitik und die Landesregierung kommen ihrer Verantwortung nicht nach. Dabei sind das höchste Gut und die Zukunft unseres Landes die Bildung und der Schutz unserer Kinder?!
Ein elementarer Bestandteil der Aufgabe der SozialarbeiterInnen im Allgemeinen Sozialen Dienst ist der Kinderschutz, welcher staatlicher Auftrag und gesetzlich geregelt ist. Öffentliches Interesse besteht jedoch erst, wenn ein Kind zu Schaden kommt. Dann wird nach Schuldigen gefragt und jeder will dies geklärt wissen und darüber informiert werden. Kindeswohl, Kinderschutz, Förderung, Beratung, Unterstützung…nicht nur Worte sondern verantwortungsvolle Aufgaben, die durch die Sozial- und Erziehungsberufe mit
Herz und Sachverstand und höchster Professionalität umgesetzt und auch zukünftig umgesetzt werden sollen.
Die Anforderungen und das Aufgabenspektrum der Sozialen Dienste verändern sich und steigen gemäß des gesellschaftlichen und sozialen Wandels (Inklusion, demographischer Wandel, Flüchtlingspolitik etc.) stetig an.
Eine Aufwertung des Berufsstandes, eine Anpassung der Entlohnung und somit einer tatsächlich gerechten Bezahlung ist jedoch seit Jahrzehnten nicht geschehen!
Abschließend gilt es hervorzuheben:
Wir Streikenden wollen zurück an die Arbeit, wollen für Kinder, Eltern, Jugendlichen, Senioren und alle Bürger da sein, aber nicht ohne ein tatsächlich faires Angebot von Seiten des VKA!

Die große Bitte ist: Bitte richten Sie Ihre verständliche und nachvollziehbare Wut und Frustration nicht gegen die Streikenden, sondern erhöhen Sie gemeinsam mit uns den Druck und lenken Sie diesen in Richtung des VKA!
Vielen Dank an alle die sich solidarisch zeigen und es weiter tun!
Lassen Sie uns nicht im Regen stehen!

Autor:

Kristin Neumann aus Oberhausen

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