BUND Oberhausen
Stellungnahme zum geplanten Ausbau des Autobahnkreuzes A2/A3/A516

Wir setzen uns nachdrücklich für den Erhalt des Sterkrader Waldes ein. Mit seiner Gesamtfläche von 204 ha ist er der zweitgrößte Waldbestand Oberhausens und besitzt eine hohe Bedeutung für diese Region. In seine alten Hallenbuchenwälder sind Bestände der Hainbuche, Roteiche, Erle, Bergahorn und Kiefer eingestreut. Das Gebiet wird durchzogen vom Handbach, der stellenweise die typische Fließgewässerdynamik eines mäandernden Waldbachs aufweist. Der Wald dient in seiner Beschaffenheit als Lebensraum für zahlreiche zum Teil gefährdete Tier- und Pflanzengemeinschaften. Um diesen wertvollen Waldbestand zu schützen, darf ein Um- und Ausbau des Autobahnkreuzes A2/A3/A516 nur innerhalb des bestehenden Kreuzes stattfinden – solche Planungsvarianten bestehen!

Der BUND wird im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens als anerkannter Umwelt- und Naturschutzverband über die aktuellen Planungen informiert. Die Planunterlagen werden einen Monat lang (Auslegefrist) für jeden zugänglich zur Einsicht ausgelegt. Beginn und Ort der Auslegung wird von der Bezirksregierung rechtzeitig ortsüblich bekannt gegeben (beispielsweise in der örtlichen Presse, Amtsblatt der zuständigen Gemeinde).

Auf eine Anfrage des BUND Oberhausen beim Landesbetrieb Strassen NRW zum Beginn der Offenlegung antwortete Frau Heike Edmonds vom Landesbetriebs Strassen NRW „Nach Aussage der Bezirksregierung Köln, als zuständige Anhörungsbehörde, wird die Offenlage angesichts der Corona-Krise bis auf weiteres ausgesetzt. Ein neuer Termin für die Offenlage der Unterlagen wird rechtzeitig ortsüblich bekannt gegeben.“ Wir halten das für eine richtige Entscheidung, damit sicher gestellt ist, dass alle Bürgerinnen und Bürger Einwendungen und Anregungen geltend machen können.

Die Oberhausener Naturschutzverbände NABU, LNU und BUND haben in der Phase der frühen Bürgerbeteiligung mehr als 4000 Unterschriften für den Erhalt des Sterkrader Waldes gesammelt. Auch der Rat der Stadt Oberhausen hat sich in einem Beschluss am 13.02.2017 dafür ausgesprochen.
Wir setzten uns weiterhin für diese Forderungen ein:
Erhalt des wertvollen Naturschutz- und Landschaftsschutzgebietes Sterkrader Wald.
Errichtung der längst überfälligen Lärmschutzmaßnahmen entlang der Autobahn im Bereich von Schmachtendorf und Königshardt.
Alle Planunterlagen müssen in Hinsicht auf einen möglichst geringen Eingriff in Natur und Umwelt geprüft werden.
Kostengesichtspunkte sind bei der Prüfung nachrangig.
Bürgerinnen und Bürger müssen bei allen Prüfungen einbezogen werden,
Alle notwendigen Ausgleichsmaßnahmen und Ersatzpflanzungen müssen auf Oberhausener
Stadtgebiet realisiert werden. Die Grünstreifen und Böschungen entlang der Autobahn nach
Norden und Osten müssen erhalten bleiben, um den Biotopverbund zu gewährleisten.
Zusätzlich ist die Einrichtung einer Grünbrücke oder einer Untertunnelung für
Tierwanderungen notwendig.

Der BUND Oberhausen wird die Öffentliche Auslegung der Planunterlagen zum Ausbau des Autobahnkreuzes nutzen, um über die aktuellen Planungen und die Folgen für den Sterkrader Wald zu informieren. Alle Bürgerinnen und Bürger sollten die Chancen zu Einsichtnahme und zur Abgabe von Anregungen und Einwendungen nutzen können.

Autor:

Cornelia Schiemanowski aus Oberhausen

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