BUND-Kreisgruppe Oberhausen:
Sterkrader Wald darf Autobahnausbau nicht geopfert werden!

Aus der vor Kurzem veröffentlichten Beantwortung einer Anfrage der FDP an die Bundesregierung zu den Umweltfolgen des Autobahnkreuz-Ausbaus geht hervor, dass der geplante Um- und Ausbau des Autobahnkreuzes A2/A3 künftig 670.000 Quadratmeter an Straßenfläche bedeutet.
54.000 Quadratmeter, also acht Fußballfelder, städtischer Wald wird mehr als bisher für Straßenflächen genutzt. Dafür sollen hunderte Bäume geopfert werden. Außer den Waldflächen werden 5.700 m² landwirtschaftliche Fläche dauerhaft beansprucht. Darüber hinaus werden zur Kompensation der mit dem geplanten Vorhaben verbundenen Eingriffe in Natur und Landschaft zukünftig landwirtschaftliche Flächen in einer Größenordnung von 157.000 m² beansprucht. Darüber sollen die Kompensationsflächen überwiegend außerhalb Oberhausens angelegt werden – diese Grünflächen sind dann für Oberhausen dauerhaft verloren.

Dass die Vergrößerung des Autobahnkreuzes Emissionen verringert, wie es von der FDP behauptet wird, ist bisher nicht belegt und erscheint fragwürdig, da größere Fahrspuren auch mehr Verkehr zur Folge haben und damit auch mehr Abgase emittiert werden.

In einem interfraktionellen Ratsbeschluss am 13.02.2017 haben auch SPD und FDP den Erhalt des Sterkrader Waldes gefordert. Ausdrücklich werden in dem Ratsbeschluss Lärmschutzmaßnahmen für betroffene Anwohner in Königshardt und Schmachtendorf eingefordert. Leider sind die bisher vorgestellten Planungen zum Lärmschutz, die Grundlage des Ratsbeschlusses waren, nicht zufriedenstellend. Da das Planfeststellungsverfahren noch nicht eröffnet wurde, ist uns über verbesserte Lärmschutzmaßnahmen für betroffene Anwohner in Königshardt und Schmachtendorf noch nichts bekannt. Wenn FDP und SPD darüber neue Informationen haben, würden wir sie auch gern erhalten.

In unserer Stadt mit vielen Autobahnen und versiegelten Flächen gibt es zu wenig Grünflächen und nur wenige Erholungs- und Waldgebiete. Der Sterkrader Wald muss erhalten werden, denn er ist eine grüne Lunge, er ist wichtig für das Stadtklima, für Oberhausener Bürgerinnen und Bürger ein gut erreichbares Erholungsgebiet und Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten. 4000 Bürgerinnen und Bürger aus Oberhausen haben 2017 die Forderung zum Erhalt des Sterkrader Waldes der Naturschutzverbände NABU, BUND und LNU durch ihre Unterschrift unterstützt.

Der BUND Oberhausen bietet Exkursionen im Sterkrader Wald an und ist auch gern bereit FDP – und SPD - Politikern die ökologischen Besonderheiten des Waldes und seine Bedeutung für Artenvielfalt und Klimaschutz zu zeigen.

Autor:

Cornelia Schiemanowski aus Oberhausen

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