Falke- und Wilhelmstraße
Streit über Bebauung

Wo soll Wohnraum entstehen?  Archivfoto: Jörg Vorholt
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Eigentlich schien es klar, dass der Bebauungsplan an der Falkestraße auf Königshardt eine zukunftsweisende Entscheidung für den Stadtteil ist. Hier sollte in eine hochwertige, klimabewusste Wohnbebauung investiert werden. Doch nun haben SPD, Grüne und Linken Liste den Aufstellungsbeschluss des Bebauungsplans verhindert, so die CDU in ihrer Stellungnahme zum "Nein" zu einer dortigen Wohnbebauung.

„Es geht um eine Fläche, die seit Jahren für eine Bebauung vorgesehen war. Um die ökologisch wertvollen Grün- und Waldflächen aufzuwerten und zu erhalten, sollten nur 20 Prozent der 25.000 Quadratmeter großen Fläche bebaut werden“, so der Planungspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion, Denis Osmann. Der Entwurf des interessierten Investors sah vor, dass drei Mietshäuser, weit zurückgesetzt von der Straße entstehen. Ein erklärtes Ziel war es, den grünen Charakter mit den vorhandenen Bäumen zu erhalten.
Der Oberhausener CDU-Kreisvorsitzende Wilhelm Hausmann reagiert auf die Ablehnung der Wohnbebauung an der Falkestraße durch die Grünen, die SPD, die Linke und die AfD, die unlängst im Hauptausschuss das Vorhaben stoppten. "Die Politik vor allem der Grünen ist doppelzüngig, sie haben jetzt, zum wiederholten Mal in Oberhausen den Neubau von Wohnungen abgelehnt. Gleichzeitig beklagen die Grünen den Wohnungsmangel und steigende Mieten, dabei sind sie selber Treiber dieser Entwicklung, indem sie nicht nur Flächen für den Wohnungsbau verknappen, sondern auch jegliche Stadtentwicklung ablehnen."
Auch Simone-Tatjana Stehr, Fraktionsvorsitzende der CDU-Fraktion, sieht diese ablehnende Haltung der anderen Ratsfraktionen kritisch: „Die ersten Planungen beabsichtigen einen sehr hochwertigen, behutsamen und naturnahen Wohnungsbau mit höchsten ökologischen Standards wie Dachbegrünung und Photovoltaik. Dies aktiv zu verhindern, ist ein Schlag in das Gesicht eines jeden Investors, der in die Zukunft und Attraktivität unserer Stadt investieren möchte.“
Besonders moderner und hochwertiger Wohnraum zu bezahlbaren Preisen wird von vielen Oberhausener Bürgern händeringend gesucht. „Wenn nicht einmal mehr solche Projekte zugelassen werden, wird in Oberhausen bald gar nicht mehr gebaut“, stellt Osmann abschließend fest.
Die Ratsfraktion der Grünen sagt jetzt auch "Nein" zu einer Bebauung einer Grünfläche zwischen Wilhelm- und Steinbrinkstraße. Die müsse erhalten bleiben und somit weiterhin als Grabeland dienen.
„Würde diese Fläche verlorengehen“, so die planungspolitische Sprecherin, Birgit Axt, wäre auch die davon ausgehende positive Wirkung auf das Stadtklima dahin, viele Vogelarten verlören ihre Nistmöglichkeiten, ebenso etliche Kleintiere ihren Lebensraum, ganz abgesehen von den nötigen Ruhezonen für die geplagten Menschen in der Innenstadt.“
Gerade in Innenstadtbereichen wollen die Grünen solche Inseln mit Bäumen und Sträuchern erhalten, denn so kann der Aufheizung der Innenstädte entgegengesteuert werden. In Oberhausen gibt es davon allerdings zu wenige dieser naturbelassenen Flächen. „Wir wollen sie erweitern, statt zu beseitigen“, erklärt Birgit Axt. „Außerdem führe eine Bebauung an dieser Stelle nicht zur Beseitigung des Mangels an bezahlbarem Wohnraum“, führt sie weiter aus, stattdessen sei damit zu rechnen, dass auf diesem Areal hochpreisig gebaut werden soll.

Autor:

Jörg Vorholt aus Oberhausen

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