Schulsozialarbeit: Keine sichere Perspektive
Caritas muss bei zwei vom Land geförderten Stellen aussteigen

Der Caritasverband Oberhausen steigt an der Roland- und der Bismarckschule als Träger aus der Schulsozialarbeit aus. „Diese Entscheidung fällt uns sehr schwer. Denn wir wissen um den riesigen Bedarf. Wir können diese Stellen nicht halten, weil die Förderung durch das Land weder kostendeckend ist noch eine sichere Perspektive besteht“, erklärt Caritasdirektor Michael Kreuzfelder.

Zum Hintergrund: Es gibt zwei verschiedene Arten von Finanzierungen für Schulsozialarbeit, landesgeförderte Stellen sowie kommunal finanzierte. Während die Stadt sich trotz ihrer schwierigen Haushaltslage bemüht, noch in diesem Jahr eine Erhöhung der durch sie geförderten Stellen zu ermöglichen, gibt es vom Land trotz wiederholter Nachfragen keine Signale für das kommende Schuljahr. Bei den Stellen handelt es sich jeweils um eine halbe Stelle, also insgesamt eine Vollzeitstelle. „Schulsozialarbeit hat immense Bedeutung für Kinder, Jugendliche und Eltern, aber auch für die Schulen. Sie hilft gerade Kindern und Jugendlichen aus sozial schwächeren Familien die Weichen für ihre Zukunft zu stellen.“ Gleichzeitig müssten Land und Kommune die Träger aber in die Lage versetzen, die entstehenden Kosten dieser wichtigen Arbeit zu decken.

Gerade bei den landesgeförderten Stellen gerät die Caritas ins Defizit. Die vom Land kalkulierten Personalkosten berücksichtigen nicht die Tarifsteigerungen und Einmalzahlungen für 2022, 2023 und 2024. Allgemeine Kosten wie etwa IT oder Leitungsaufgaben sind gar nicht berücksichtigt. „Wir haben es geschafft unsere Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter langfristig zu binden und damit die Qualität der Unterstützung und die wichtige Beziehungsarbeit mit Schülerinnen und Lehrerinnen zu garantieren“, so Kreuzfelder. Gleichzeitig bedeutet eine langjährige Beschäftigung auch deutlich höhere Kosten. „Das wird vom Land in keiner Weise refinanziert“, kritisiert Kreuzfelder. „Wohlhabende Kommunen können das abfedern – aber das ist der Stadt Oberhausen nicht möglich.“

Es braucht eine Förderung, die regelmäßig und vor allem planbar an die steigenden Personalkosten angepasst wird. „Wir können nicht immer und immer wieder auf eigenes Risiko die Stellen verlängern, gerade bei den Kostensteigerungen und sechs Wochen vor Schuljahresende ohne Zusage“, erklärt Kreuzfelder.

Nach den Sommerferien könnten die Bismarck- und die Rolandschule womöglich erst einmal ohne Schulsozialarbeiter dastehen. Alle Beteiligten sind bemüht, einen anderen Träger zu finden. „Selbst wenn Andere einspringen, es ist wieder ein Wechsel für die Kinder und die Lehrerschaft und angesichts des Fachkräftemangels wird es bestimmt schwer, adäquates Personal zu finden.“ Denn die Caritas beschäftigt die beiden Schulsozialarbeiterinnen an anderen Schulen weiter. Nach dem Ausstieg ist die Caritas dann noch mit zwölf Schulsozialarbeiterinnen an zehn Schulen präsent. Ferner ist die Caritas im Offenen Ganztag engagiert.

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Caritasverband Oberhausen e.V. aus Oberhausen

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