Krieg in der Ukraine
NRZ-Redakteur berichtete über seine Eindrücke

Jan Jessen (l.) im Gespräch mit André auf der Heiden von Oberhausen hilft. | Foto: Oberhausen hilft
  • Jan Jessen (l.) im Gespräch mit André auf der Heiden von Oberhausen hilft.
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Eine Stecknadel hätte man fallen hören können, als Jan Jessen, Redaktionsleiter Politik der NRZ, auf Einladung des Vereins Oberhausen hilft, kürzlich in der Schlosserei im Zentrum Altenberg über seine aktuellen Erfahrungen und Erlebnisse in der Ukraine berichtete.

Trotz des Krieges würden die Ukrainer versuchen, das alltägliche Leben zu regeln. Anhand von Fotos und Kurzvideos ließ Jessen Einzelschicksale deutlich werden, die unter die Haut gingen. Besonders beeindruckte das Foto von zwei Jungen mit Holzgewehren, die an der Straße mit einem Checkpoint Autos anhielten.  Menschen zeigten Fotos ihrer Verwandten, begleitet von brutalsten Umständen des bitteren Krieges. „Die Regierung sitzt in Kiev und anderswo und hier sterben die Menschen“, war eine der Aussagen von Passanten.

Winter wird Problem

Der bevorstehende Winter werde ein Problem, so Jessen. Auch wenn sich das Leben in Oberhausens Partnerstadt auf den ersten Blick „normal“ anfühle, sei  es bewundernswert, dass aufgrund der Kriegssituation noch Leute in Saporishja blieben.  Die Hilfsaktionen, so wie sie jetzt durch Oberhausen hilft und der Gesellschaft „Saporishja - Oberhausen“ vor Ort laufen, sei genau richtig. Es würden auch weiterhin Hilfen benötigt. „Wir wollen keinen Krieg mehr“, war die einhellige Meinung der Menschen in Saporishja. Das Leben müsse weiter gehen. In Saporishja leben 200.000 Flüchtlinge, die es zu versorgen gelte.

Das gespendete Löschfahrzeug der Oberhausener Feuerwehr kam gleichzeitig mit dem Besuch von Jan Jessen in Saporishja an. Die Feuerwehr vor Ort zeigte sich mehr als dankbar für die Oberhausener Unterstützung und die medizinischen Hilfsgüter, die im Fahrzeug transportiert worden waren.

Journalist Jessen hatte Gelegenheit, die Verteilung der Oberhausener Hilfsgüter live vor einer alten Autowerkstatt in Saporishja mitzuerleben. Taras Schevtschenko, zweiter Vorsitzender der "Gesellschaft Ob-Saporishja“ dankte im "MULTI-T-Shirt 2022" per Videobotschaft der Oberhausener Bevölkerung für die großen und schnellen Hilfen. Es würden Kinderkrankenhäuser, Waisenhäuser und soziale Einrichtungen beliefert.

Das Publikum beteiligte sich während der anschließenden Fragestunde am direkten Dialog mit Jessen. "Was wird konkret vor Ort benötigt?“, war eine der gestellten Fragen. Jan Jessen:“ Es werden dringend für den bevorstehenden Winter Winterschlafsäcke, Decken und Unterwäsche benötigt“.

Die Verantwortlichen von Oberhausen hilft sind im Übrigen seit langem auf der
Suche nach einem Minibus, der in der Partnerstadt für die Verteilung von Hilfsgütern dringend benötigt wird. Wer gegebenenfalls helfen möchte, kann sich per E-Mail an kontakt@oberhausen-hilft.de wenden.

Autor:

Karin Dubbert aus Oberhausen

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