Der Arbeitsmarkt in Oberhausen zum Ende des Corona-Jahres
"Moderat betroffen"

Berufe im Gesundheitswesen sind weiterhin besonders gefragt.    Archivfoto: DVAG
  • Berufe im Gesundheitswesen sind weiterhin besonders gefragt. Archivfoto: DVAG
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11.733 Bürger sind in Oberhausen zum Jahreswechsel als arbeitslos gemeldet, das ist ein leichter Rückgang im Vergleich zum Vormonat. Die Coronakrise hat natürlich auch hier ihre Spuren hinterlassen, es sind 948 mehr als vor einem Jahr. Zum Vergleich: In Mülheim, wo die Arbeitslosigkeit stets geringer ausfällt als in Oberhausen, liegt der Anstieg bei 1.274 Betroffenen.

„Im Dezember ist zum fünften Mal in Folge ein Rückgang der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen. Die Arbeitslosenquote sank auf 10,6 Prozent. Im Dezember 2019 waren allerdings rund 950 Oberhausener weniger von Arbeitslosigkeit betroffen - der Anstieg auf über 11.700 ist ohne Zweifel eine Folge der Corona Pandemie.“ resümiert Christiane Artz, Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit Oberhausen.
„Die Auswirkungen spiegeln sich nicht nur in höheren Zugängen aus Beschäftigung, auch bei den Beschäftigtenzahlen, die für Ende Juni 2020 vorliegen, können wir erstmalig Auswirkungen des Lockdown erkennen. 66.576 Beschäftigte in Oberhausen bedeuten einen Rückgang um 0,8 Prozent im Vergleich zu März 2020. Damit ist Oberhausen noch relativ moderat betroffen, denn die NRW-Spanne liegt zwischen minus 0,14 Prozent und minus 2,8 Prozent. Der Beschäftigungsrückgang wäre ohne den Einsatz der Kurzarbeit viel stärker ausgefallen. Betrachtet man die tatsächliche Inanspruchnahme der Kurzarbeit, deren Auswertung für Juni vorliegt, so befanden sich rund 5.500 Beschäftigte von Oberhausener Firmen in Kurzarbeit. Somit hat dieses Instrument viel abgefedert und Beschäftigung in hohem Maße gesichert.“

Agentur für Arbeit

Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Agentur für Arbeit) waren im Dezember 2.930 Personen arbeitslos gemeldet, 74 Personen mehr als im November. Im Vergleich zu Dezember des letzten Jahres gab es einen Anstieg um 745 Personen (+34,1 Prozent).

Grundsicherung

Im Jobcenter Oberhausen wurden im Berichtsmonat 8.803 Arbeitslose gezählt, 183 weniger als im Vormonat und 203 mehr als im Dezember 2019 (+2,4 Prozent).

Jugendarbeitslosigkeit

829 junge Arbeitslose unter 25 Jahren im Dezember bedeuten eine Abnahme von 101 Personen gegenüber November und einen Anstieg um 45 Personen gegenüber dem Vorjahr. Damit lag die Jugendarbeitslosenquote bei 7,8 Prozent (-0,9 Prozent-Punkte zum Vormonat).

Nachfrage

Die Vermittler des gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Oberhausen und des Jobcenter Oberhausen haben im Berichtsmonat insgesamt 265 neue Stellen von den Unternehmen akquiriert, 164 weniger als im November und 17 weniger als im Vorjahresmonat.
Zum Stichtag standen 1.619 freie Stellen zur Verfügung, 32 weniger als im November und 282 weniger als im Dezember 2019. Die meisten freien Stellen meldete im Dezember das Gesundheits- und Sozialwesen gefolgt von dem Bereich Produktion und Fertigung.

Kurzarbeit

Im Dezember haben 121 Oberhausener Betriebe für 2.369 Beschäftigte Kurzarbeit angezeigt. Wie viele Unternehmen die Kurzarbeit dann tatsächlich in Anspruch nehmen, zeigt sich erst nach einer Wartezeit von sechs Monaten.
Somit liegen aktuell die realisierten Kurzarbeiterzahlen für Juni vor. Im Juni befanden sich in Oberhausen 852 Betriebe in Kurzarbeit, davon waren 5.525 Mitarbeiter betroffen.

Autor:

Jörg Vorholt aus Oberhausen

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