Mehr als 500.000 Übernachtungen
Tourismus in Oberhausen erholt sich langsam

Eine spürbare Belebung der Nachfrage in den letzten fünf Monaten des dritten Coronajahres bescherte
den Beherbergungsbetrieben unterm Strichrund eine halbe Million Übernachtungen. | Foto: Symbolbild Jörg Vorholt
  • Eine spürbare Belebung der Nachfrage in den letzten fünf Monaten des dritten Coronajahres bescherte
    den Beherbergungsbetrieben unterm Strichrund eine halbe Million Übernachtungen.
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Die Tourismusbilanz für Oberhausen zeigt sich vorsichtig optimistisch, denn das Gastgewerbe steht durch Corona, Fachkräftemangel, Konsumflaute und Bettenzuwachs weiter vor großen Herausforderungen.

Wie die Oberhausener Wirtschafts- und Tourismusförderungs GmbH (OWT) mitteilt, hat sich der Übernachtungstourismus in Oberhausen im vergangenen Jahr langsam erholt: Eine spürbare Belebung der Nachfrage in den letzten fünf Monaten des dritten Coronajahres bescherte
den Beherbergungsbetrieben unterm Strich mit 514.053 Übernachtungen (plus 54,4 Prozent) auch im NRW-Vergleich ein zufriedenstellendes Ergebnis. Deutlich hinter den NRWZahlen blieb allerdings die Bettenauslastung zurück, so die OWT.

"Die frisch veröffentlichte Beherbergungsstatistik von IT.NRW zeichnet ein Bild mit Licht und Schatten für das Oberhausener Reisejahr 2022", so OWT-Tourismus-Leiter Rainer Suhr: Gegenüber 2021 (333.083 Übernachtungen) konnten die örtlichen Hotels, Gasthöfe und Ferienwohnungen zwar deutlich zulegen, die Belebung fiel mit 54,4 Prozent jedoch etwas verhaltener aus als im Mittel des Landes Nordrhein-Westfalen (60,8 Prozent). „Und im Vergleich zu 2019, dem letzten Reisejahr vor Pandemiebeginn, mit seinerzeit 546.466 Übernachtungen betrug das Minus immer noch rund sechs Prozent", bedauert Rainer Suhr.

Insgesamt verzeichnete Oberhausen im vergangenen Jahr 227.030 Ankünfte von Übernachtungsgästen, was einem Plus von 92,8 Prozent entsprach. Die Zahl der Ankünfte von Gästen aus dem Ausland, die zuvor pandemiebedingt besonders stark eingebrochen war, stieg überproportional um 123,3 Prozent auf 47.199. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer deutscher Gäste betrug 2,3 Tage, Übernachtungsgäste aus dem Ausland blieben im Schnitt 2,1 Tage in Oberhausen. Daraus resultieren 99.592 Übernachtungen ausländischer Gäste, was einem Anteil von 19,3 Prozent an allen Übernachtungen und etwa dem Niveau vor der Pandemie entsprach.

Die meisten ausländischen Gäste kamen aus den Niederlanden (39.470 Übernachtungen), gefolgt von Italien (6.477), dicht vor Belgien (6.433) und Polen (6.153). Sorge bereitet der OWT wie auch den Oberhausener Hoteliers der Blick auf die Bettenauslastung. „Auch wenn die Gesamtzahl der Übernachtungen 2022 fast wieder das Niveau vor der Pandemie erreicht, so sind drei große Neueröffnungen von Hotels in den Jahren 2019 und 2020 mit zusammen genau 1000 Betten zu verkraften“, erläutert der Tourismus-Leiter. Mit 37,4 Prozent lag die Bettenauslastung im vergangenen Jahr in Oberhausen erstmals unter dem NRW-Schnitt von 39,2 Prozent. In 2019 hatte Oberhausen mit 49,2 Prozent noch deutlich besser als das übrige NRW mit 44,7 Prozent abgeschnitten.

Uschi Wischermann, DEHOGA-Kreisvorsitzende und OWT-Aufsichtsrätin, ordnet diese Entwicklung aus Sicht des örtlichen Gastgewerbes ein: „Landesweit lag die Bettenauslastung 2022 nur 5,5 Prozentpunkte unter dem Niveau vor Corona, in Oberhausen ist diese Lücke mit genau 12 Prozentpunkten mehr als doppelt so hoch. Das ist eine große Herausforderung für die Wirtschaftlichkeit unserer Betriebe und für die Sicherheit der Arbeitsplätze im Gastgewerbe.“ Die gesamte Branche leide gegenwärtig überproportional unter den Folgen von Corona mit Fachkräftemangel und Buchungsrückgängen, aber auch unter den Auswirkungen des Krieges in der Ukraine, der zu Konsumzurückhaltung und Preissteigerungen führt.

„Zusätzlich müssen wir in Oberhausen noch einen erheblichen Bettenzuwachs und die Schließung des Musicals verkraften.“ So die Gastronomin. Darum hofft sie schnellstmöglich auf eine attraktive Anschlussnutzung für das Metronom-Theater und auf die Umsetzung der Pläne für Karl‘s Erlebnisdorf im ehemaligen Centro-Park.

Für 2023 zeigt sich die OWT nach dem Schlussspurt des Vorjahres verhalten optimistisch: „Wir wollen
und werden den Schwung aus 2022 für das Städtereiseziel Oberhausen nutzen“, so Rainer Suhr und fährt fort: „Der Neustart der Konzert- und Veranstaltungsbranche im Herbst und der gute gefüllte Veranstaltungskalender in der Rudolf-Weber-Arena wecken ebenso Hoffnung wie die hervorragenden Besucherzahlen unseres Gasometers. Mit Topgolf und dem House of Magic haben wir gleich zwei tolle neue Attraktionen im Angebot und die Nachfrage für Kongresse und Tagungen in Oberhausen hat in den vergangenen Wochen spürbar angezogen.“

Autor:

Karin Dubbert aus Oberhausen

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