In Deutschland angekommen

Amira Lamloumi lebt seit rund vier Jahren in Deutschland, fühlt sich integriert und angenommen.
  • Amira Lamloumi lebt seit rund vier Jahren in Deutschland, fühlt sich integriert und angenommen.
  • hochgeladen von Stephanie Kleebaum

Amira Lamloumi ist eine selbstbewusste und zielstrebige Frau: In Tunesien hat die 32-Jährige ein Bachelorstudium in Rechnungswesen absolviert und anschließend in Nizza ihren Master gemacht. Mittlerweile lebt die junge Frau in Deutschland und arbeitet fleißig weiter an ihrer Karriere.

„In Frankreich studieren - das war mein Traum“, erzählt Amira Lamloumi. Nachdem sie dann in Tunesien ihr Bachelorstudium in Rechnungswesen erfolgreich abschlossen hatte, stand für die junge Frau fest: Ich will mehr!
In Nizza konnte sie schließlich ihren Traum verwirklichen und 2009 ihren Master in Rechnungswesen machen. Angst oder gar Unsicherheit vor dem Umzug in ein anderes Land empfand Lamloumbi damals nicht: „Frankreich war mir nicht ganz fremd. Meine Tante lebt dort mit ihrer Familie. Französisch ist sozusagen die zweite Sprache meiner Familie.“

Vielleicht wäre die junge Frau in Frankreich geblieben, hätte sie nicht ihren jetzigen Ehemann kennengelernt - ein Deutscher mit tunesischen Wurzeln. 2011 haben die beiden geheiratet. Die ersten zehn Monate in Deutschland lebte das Paar in Heidelberg, anschließend erfolgte der Umzug nach Oberhausen/ Grenze Duisburg. Mittlerweile ist Deutschland zu ihrer zweiten Heimat geworden, wie Lamloumbi berichtet.
„Ich vermisse meine Familie, aber manchmal muss man auch etwas aufgeben, um seine Ziele zu erreichen. Die Menschen haben mir geholfen, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Man hat mir nie das Gefühl gegeben, eine Ausländerin zu sein, die dahin zurückgehen soll, wo sie hergekommen ist.“ Die 32-Jährige fühlt sich integriert und aufgenommen.

Natürlich habe es auch Schwierigkeiten gegeben, aber Lamloumi ist ein fröhlicher und zuversichtlicher Mensch, die den Kopf nicht in den Sand steckt, sondern ihren Weg stetig weiter geht. „Zunächst ist es wichtig sich zu fragen, welches Ziel habe ich? Dann muss man planen und schließlich auf sein Ziel hinarbeiten. Und klappt mal etwas nicht kann ich zumindest stolz auf mich sein, dass ich es versucht habe.“
Lamloumi hat hohe Ansprüche an sich selber: Sie tritt nicht gerne auf der gleichen Stelle, sondern will sich kontinulierlich verbessern und die Leiter weiter nach oben steigen. Seit 2013 arbeitet sie als Consultant in einer Wirtschaftsprüfungsfirma. Der nächste Schritt ist schon geplant: „Im September beginne ich ein Masterstudium als Bilanzbuchhalter an einer Steuerfachschule.“

Doch bis hierhin war es für die junge Frau ein langer Weg. Über sechs Monate besuchte Lamloumi vormittags Sprachkurse bei der Volkshochschule Oberhausen, nachmittags nahm sie an Weiterbildungsmaßnahmen des WBI teil und arbeitete freitags sowie samstags im Einzelhandel, absolvierte ein Praktikum bei einer Evangelischen Kirchengemeinde.
Engen Kontakt hatte Lamloumi in dieser Zeit mit der Beratungsstelle zur beruflichen Entwicklung in der Volkshochschule. „Ich hatte mich damals an die Mitarbeiter gewandt um zu fragen, welche Arbeitsstelle zu meinem Studium passt.“ Projektleiterin Heike Rechlin-Wrede und Jörg Bender unterstützten sie bei der Anerkennung ihres Abschlusses in Rechnungswesen, halfen und korrigierten bei Bewerbungen und dem Lebenslauf. Die Bezirksregierung Münster erkannte schließlich ihren Master in Rechnungswesen als Bachelor an.

Was sind ihre Ziele für die Zukunft? „Ich möchte jede Möglichkeit wahrnehmen, um mich zu verbessern.“ So lernt sie in ihrer Freizeit auch heute noch die deutsche Sprache weiter, beherrscht darüber hinaus Arabisch, Französisch und Englisch.
Anderen Menschen, die noch am Anfang ihres Weges stehen, möchte sie Mut machen und unterstützen.In ihrer Freizeit beschäftigt sich Lamloumi gerne mit der Glasmalerei und sie besucht das tunesische deutsche soziokulturelle Zentrum Bonn. Die 32-Jährige ist zufrieden: „Ich habe einen guten Job und ein gutes Leben. Mir sind Freundlichkeit, Höflichkeit und Hilfsbereitschaft begegnet, darüber bin ich unendlich dankbar.“

Autor:

Stephanie Kleebaum aus Oberhausen

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