Bürgerinitiative fordert Nachtflugverbot
173 Nachtflüge über Ratingen

Trotz Nachtflugbeschränkung gab es im Mai 173 Starts und Landungen nach 23 Uhr. Für die Zeit der Sommerferien dürfte sich diese Zahl noch einmal erheblich erhöhen. | Foto: Foto: Flughafen Düsseldorf
  • Trotz Nachtflugbeschränkung gab es im Mai 173 Starts und Landungen nach 23 Uhr. Für die Zeit der Sommerferien dürfte sich diese Zahl noch einmal erheblich erhöhen.
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Die Sommerferien in Nordrein Westfalen haben begonnen. Das bedeutet für den Airport Düsseldorf erheblich mehr Starts und Landungen als üblich und für die Bewohner in der Einflugschneise mehr Lärm. „Die Situation des Fluglärms ist insbesondere in den späten Abendstunden, bzw. in der ersten Nachtstunde, bereits jetzt wieder unerträglich. Die erste Nachtstunde 22-23 Uhr ist für die Anwohner unter der Anflugschneise des Flughafens Düsseldorf die lauteste Stunde des gesamten Tages, weil ein Flieger nach dem anderen landen will. Dass dies so genehmigt wurde, empfinden wir nach wie vor als Skandal“, erklärt Georg Regniet von der Bürgerinitiative gegen Flüglärm in Ratingen die Problematik.

Die wird von der Flughafenleitung auch keineswegs bestritten. Eine Sprecherin der Betreibergesellschaft auf Anfrage: „Im Mai hatten wir 13.780 Flugbewegungen, das entspricht knapp 450 pro Tag. In der Zeit zwischen 23 Uhr und Mitternacht sowie zwischen 5 und 6 Uhr in der Früh hatten wir 173 Starts und Landungen.“ Die Zahl ist gegenüber den Vormonaten stark angestiegen. 19 Ausnahmegenehmigungen wurden erteilt, 14 davon waren für die Zeit zwischen Mitternacht und 5 Uhr morgens.

Befürchtungen haben sich bestätigt

Diese Zahlen entsprechen dem Empfinden und den Beobachtungen der Bürgerinitiative. „Es ist zu befürchten, dass sich dies in den Sommerferien nochmal verstärkt. Da ist das Streichen von Flügen die einzige Antwort, denn es ist offensichtlich, dass die Ursache bei Kapazitätsengpässen beim Abfertigungspersonal, aber auch Crews, Flugsichererung etc. liegt. Wir appellieren weiterhin auch an die Luftaufsicht, wenigstens keine Ausnahmegenehmigungen für Landungen nach Mitternacht zu erteilen“, fordert Georg Regniet für die Ratinger Bürger. In der Zwischenzeit haben sich nach Beobachtungen der Bürgerinitiative auf Grund des Urlaubsflugverkehr die Zahlen weiter erhöht.

Verspätungen können
nie ausgeschlossen werden

"Flugbewegungen, die darüber hinaus eine Ausnahmegenehmigung benötigen, werden tagesaktuell von den Fluggesellschaften bei der Bezirksregierung/Luftaufsicht bei Bedarf beantragt“, erklärt die Flughafensprecherin. Darauf hat der Flughafenbetreiber keinen Einfluss.
„Trotz vielfältiger Maßnahmen zur bestmöglichen Optimierung der Pünktlichkeit am Standort Düsseldorf ist der Luftverkehr aber ein vielschichtiges System, in dem Verspätungen, auch in der Nacht, zum Beispiel auf Grund von Wetterereignissen, Streiks und anderen Gründen nie gänzlich ausgeschlossen werden können“, bittet die Flughafensprecherin um Verständnis.
Dieses Verständnis aufzubringen fällt den Ratinger Bürgern sehr schwer. Sie sind mehr oder minder einer täglichen Rund-um-die-Uhr-Belastung ausgesetzt, die durchaus krank machen kann. Deshalb wird die Bürgerinitiative gegen Fluglärm weiter aktiv bleiben und versuchen, die bestehenden Flugbeschränkungen auch durchzusetzen. Die klare Forderung: Keine Landungen nach 23 Uhr am Flughafen Düsseldorf.

Autor:

Dieter Frey aus Essen

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