„Wir haben in Deutschland den Himmel auf Erden!“ - Familie Visser erlebte in Kenia Freud und Leid

Aufmerksam verfolgen die Kinder, wie Jan Visser (r.) mit einem mitgebrachten Förmchen eine Hand in den Sand zaubert. Foto: Maik Visser | Foto: Maik Visser
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  • Aufmerksam verfolgen die Kinder, wie Jan Visser (r.) mit einem mitgebrachten Förmchen eine Hand in den Sand zaubert. Foto: Maik Visser
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Anholt/Kenia. Ihre Eindrücke sind nachhaltig und prägend. Jan und Angelika Visser haben gemeinsam mit ihrem Sohn Maik, Schwiegertochter Tamara und Enkel Kilian, ihre Tochter Nicole in Karen besucht. Und das nicht ohne Grund. Gemeinsam haben sie dort Zeit und Geld für einen Spielplatz investiert, der nun fester Bestandteil der Kindertagesstätte ihrer Tochter ist.

„Die Freude der Kinder war unvorstellbar. Sie haben noch nie eine Schaukel gesehen, noch nie mit einem Förmchen im Sand gespielt und als sie die Rutschen für sich entdeckt haben, waren sie kaum mehr zu bändigen. Diese Bilder werden wir wohl nie vergessen“, schildert Angelika Visser eindrucksvoll. In diesen bewegenden Momenten stand für die Familie fest: „Wir haben in Deutschland den Himmel auf Erden!“ Trotz dieser Erlebnisse sind sich Jan und Angelika Visser einig, dass das ihr letzter Besuch in Afrika war. „Wir haben gedacht, dieses Mal besser damit fertig zu werden, so viel Leid zu sehen“, erzählen die beiden. „Aber der tägliche Weg durch die Slums ist einfach zu bedrückend. Eine Hütte ist so groß wie unser Esszimmer. Innen ist es muffig, dunkel, mit einer Feuerstelle auf dem Boden und in einer wurde sogar eine Ziege gehalten.“

Je eine gute Stunde Fußweg hin und zurück musste die Familie auf sich nehmen, um zur Kindertagesstätte ihrer Tochter zu gelangen. „Die Spielgeräte für den Spielplatz haben wir in Nairobi gekauft und von der Firma aufbauen lassen. Den Sandkasten haben wir selbst angelegt“, so Jan Visser. Gemeinsam mit Sohn Maik hat er dann noch die Küche gefliest und der elfjährige Kilian wurde überall da in die Arbeit eingebunden, wo es möglich war. Da es keinen Fliesenkleber gab, haben die Männer ihn kurzerhand selbst angerührt. „Die Fliesen halten und es sieht toll aus! Echte deutsche Qualitätsarbeit!“, schwärmt Nicole Visser. „Geplant war eigentlich, die Wände der Toiletten zu fliesen. Aber ich hab die Türe auf und gleich wieder zu gemacht“, erinnert sich Jan Visser und ergänzt: „Ich bin bestimmt nicht empfindlich, aber die Wände waren schwarz vor lauter Fliegen.“

Neben der Arbeit standen jedoch auch noch ein paar echte Urlaubstage mit einer Safari, Zeit am indischen Ozean und der Besichtigung einer Kaffeeplantage auf dem Programm.
„Im Gegensatz zu meinen Eltern können wir uns gut vorstellen, noch einmal nach Kenia zu fliegen“, kommentiert Maik Visser, der jetzt, wo er gesehen hat, wie und wo seine Schwester lebt, besser damit fertig wird, dass sie sich für ein Leben in Afrika entschieden hat. Sein Sohn Kilian wäre sogar gern noch länger geblieben, obwohl ihn das Erleben der Armut in Kenia doch tief berührt hat. Aufgrund der neuen Lebenserfahrungen blieb er wohl auch ruhig, als sich der Rückflug nach Deutschland, bedingt durch einen Flughafenstreik um einen Tag verschoben hat. „Wir sollten eigentlich abends fliegen und ich war erstaunt, wie gelassen Kilian damit umgegangen ist, dass wir noch nicht einmal etwas zu essen bekommen haben. 'Ich leg mich dann mal hin. Die Kinder in Afrika bekommen ja auch oft nichts zu essen', hat er gesagt“, schildert Angelika Visser.

Autor:

Daniela Schlutz aus Rees

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