Palliativteam bekommt Verstärkung

„Ich hatte schon ein paar schlaflose Nächte, bevor ich mich als Mutter von zwei Kindern für die SAPV-Stelle gemeldet habe“, erklärt Hildegard Nitsch, die als jüngstes Mitglied im Caritas-SAPV-Team Emmerich/Rees begrüßt wurde. Aber was macht eigentlich so ein SAPV Team? SAPV steht für spezialisierte ambulante palliative Versorgung. Der Begriff Palliativ steht dabei für schmerzlindernd; die Beschwerden einer Krankheit lindernd, aber nicht [mehr] die Ursachen einer Krankheit bekämpfend. „Ein SAPV-Team steht Patienten in ihrem letzten Lebensabschnitt zur Seite und zwar ne-ben der bestehenden Versorgungsstruktur, also zusätzlich“, erklärt Elke de Lasberg, die koordinierende Pflegefachkraft der Caritas in Rees. Als Kooperationspartner des Palliativ Netzwerkes Rhein-Maas ist sie tätig für den Versorgungsraum Emmerich und Rees.

Das Netzwerk Rhein-Maas besteht aus multidisziplinären Teams von qualifizierten Ärzten und Pflegekräften sowie weiteren qualifizierten Fachkräften wie Sozialarbeiter, Psychologen, Hospizkoordinatoren und ehrenamtlichen Hospizhelfern. Besonders die 24 stündige Rufbereitschaft ist für die eingeschriebenen Palliativpatienten von hoher Bedeutung. Bekommt ein SAPV-Patient nachts zu Hause plötzlich starke Schmerzen, genügt ein Anruf, um besonders qualifizierte Ärzte oder Pflegefachkräfte zu Rate ziehen zu können. Medizinische Hilfe leisten und Entscheidungen treffen sind sehr charakteristische Tätigkeiten in der SAPV-Versorgung. Die Pflegekräfte agieren, bei allem Abstimmungsaufwand, vor Ort beim Pati-enten sehr eigenverantwortlich. Solche Einsätze sind in der Regel nichts für Einsteiger.

Der Neuzugang Nitsch ist gelernte Krankenschwester und kann auf einen beeindruckenden Lebenslauf zurückblicken. Vor allem muss-te sie die Umsetzung einer Teilzeitstelle gut überdenken: „Wenn man im Dienst ist, ist man im Dienst. Man weiß nie so genau, welche Patienten welche Art von Hilfe benötigen oder wie lange der Dienst tatsächlich geht.“ Die Lösung lag für „Schwester Hildegard“ im Wochenmodell. „In meiner Dienstwoche kann ich glücklicherweise auf meine gesamte Familie zurückgreifen und die Kinder sind Gott sei Dank schon sehr selbstständig“, sagt die sympathische Fachfrau weiter.

„Da wir weiterhin wachsen, sind wir auch immer auf der Suche nach neuen Kollegen. Interessierte sollten sich gründlich mit dem Begriff ‚palliativ‘ auseinandersetzen und vor einer Richtungsent-scheidung unbedingt hospitieren“, erklärt die koordinierende Pflegefachkraft de Lasberg. Denn Palliativ-Profis widmen sich unheilbar Kranken, sodass man niemals seine Patienten genesen sieht. „Einen Menschen im letzten Lebensabschnitt zu begleiten, erfordert einfach eine besondere Haltung“, sagt de Lasberg abschließend.

Autor:

Verena Rohde aus Kleve

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