Rosemarie Kaltenbach bei der Awo: Pflegeberufe müssen attraktiver werden

SPD-Bürgermeisterkandidatin Rosemarie Kaltenbach (l.) sprach mit Awo-Kreisgeschäftsführer Bernd Scheid (M. hinten). Begleitetet wurde sie von der Vorsitzenden des Rheinberger Awo-Ortsvereins, Sibylle Kisters, und dem stellvertretenden Vorsitzenden der SPD, Peter Tullius.
  • SPD-Bürgermeisterkandidatin Rosemarie Kaltenbach (l.) sprach mit Awo-Kreisgeschäftsführer Bernd Scheid (M. hinten). Begleitetet wurde sie von der Vorsitzenden des Rheinberger Awo-Ortsvereins, Sibylle Kisters, und dem stellvertretenden Vorsitzenden der SPD, Peter Tullius.
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Rheinberg. Wenn Bernd Scheid an die Zahl der stationären Pflegeplätze im Kreis Wesel denkt, dann macht er sich große Sorgen um die künftige Entwicklung. „Weil“, sagt der Geschäftsführer der Arbeiterwohlfahrt (Awo) im Kreis, „jedes Jahr 80 Betten fehlen.“ Das summiere sich im Laufe der Zeit. Auf der anderen Seite würden seriöse Anbieter keine Einrichtungen mehr bauen. Die Landesregierung, kritisiert Scheid, habe gesetzliche Regelungen geschaffen, die die Refinanzierung der Investitionskosten von Heimen so verschlechterten, dass viele Träger vor diesem Hintergrund nicht mehr bauen würden. Und selbst wenn sie es täten, dauere es bis zu fünf Jahren, bis ein 80-Betten-Haus fertig sei. Das könne die Lücke nicht schließen. Die Zukunft der Pflege war ein Thema beim Besuch von SPD-Bürgermeisterkandidatin Rosemarie Kaltenbach in der Awo-Hauptverwaltung an der Bahnhofstraße.
Pflege ist für die 55-Jährige alles andere als ein Fremdwort. Sie hat viele Jahre ihren schwerstbehinderten Sohn zuhause gepflegt. Und erst kürzlich war sie als Tagespflegepraktikantin der Caritas mit einer Schwester unterwegs - einfach, um einmal die andere Seite der Medaille, sprich die Arbeitsbedingungen kennenzulernen. Seitdem, so Rosemarie Kaltenbach, habe sie noch mehr Respekt für Menschen in Pflegeberufen und sei davon überzeugt, dass dieser Beruf attraktiver gemacht werden müsse - sowohl, was die Bezahlung als auch die gesellschaftliche Anerkennung angehe.
Bei dem Besuch bei der Awo, bei dem Rosemarie Kaltenbach von der Rheinberger Awo-Vorsitzenden Sibylle Kisters und dem stellvertretenden SPD-Vorsitzenden Peter Tullius begleitet wurde, ging es auch ums Kennenlernen. Als Beigeordnete der Stadt Rheinberg ist Rosemarie Kaltenbach zurzeit unter anderem für den DLB und für den Ordnungsbereich zuständig. Berührungspunkte mit der Arbeiterwohlfahrt habe sie nicht so viele gehabt. Aber mit Blick auf die Zukunft sei es sicherlich sinnvoll, sich zusammenzusetzen, auszutauschen und auszuloten, was gemeinsam machbar sei. Zum Beispiel bei der Betreuung von Flüchtlingen. Rosemarie Kaltenbach arbeitet im Arbeitskreis Asyl mit, dort sind auch Mitarbeiter der Awo vertreten. Die Awo selbst plant ein neues Projekt in Sachen Betreuung. Viele Menschen, die in NRW Zuflucht suchen würden, seien traumatisiert. Behandlungsmöglichkeiten gebe es wenige, bislang hätten die Betroffenen bis nach Düsseldorf fahren müssen. Das werde sich ab Herbst ändern, traumatisierte Kinder können dann in Moers behandelt werden. Rosemarie Kaltenbach wiederum denkt bei der Betreuung von Flüchtlingen weit über den Tag hinaus. „Es ist in der Verantwortung der Kommune, dass diese Menschen, wenn sie als Asylbewerber anerkannt worden sind, hier bei uns auch eine Perspektive bekommen.“

Autor:

Carmen Friemond aus Dinslaken

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