Heute ist der sechste August
HIROSHIMA UND SAPORISCHSCHJA

Meinung und Kommentar von Stephan Leifeld

Heute ist der 6. August. Vor 77 Jahren haben die USA die politisch-militärische Entscheidung getroffen, mit dem ersten Einsatz einer Atombombe gegen die Zivilbevölkerung eines Staates, einen moralischen Meilenstein in der menschlichen Kriegsführung zu setzen. Nur drei Tage später folgte der zweite Abwurf einer Atombombe. Etwa 100.000 Menschen wurden sofort durch diese neue Waffe getötet. Fast ausschließlich wehrlose Männer, Frauen und Kinder, unzählige Tiere. Man schätzt, dass in der unmittelbaren Folge, weitere 130.000 Menschen gestorben sind. Bis dato sind es die einzigen beiden Einsätze von Atomwaffen in einem Krieg gewesen. Nicht die Chinesen, nicht die Russen, nicht andere sogenannte Schurkenstaaten haben diesen Schritt gemacht, den nur die USA bisher gegangen ist. Viele Menschen sind im Laufe der weiteren Jahre an den Folgen der Atombombenabwürfe gestorben, teilweise qualvoll.

Das Kernkraftwerk Saporischschja befindet sich direkt am Fluss Dnipro im Südosten der Ukraine. Es hat sechs Druckwasser­reaktoren der sowjetischen Bauart WWER-1000/320 mit je 950 Megawatt (MW) Nettoleistung (thermische Leistung je 3.200 MW, Wirkungsgrad 30 %) und ist mit 5.700 MW Gesamtleistung das leistungsstärkste Kernkraftwerk Europas. Die thermische Gesamtleistung der Anlage von fast 20 Gigawatt erfordert enorme Mengen Kühlwasser, die dem Kachowkaer Stausee entnommen werden. Eigentlich gutes Trinkwasser. Russische Truppen haben bereits zehn Tage nach dem Einmarsch in die Ukraine das Kernkraftwerk erobert. Das Kernkraftwerk versorgt weiterhin fast den gesamten Süden der Ukraine und ist seit dem Wegfall aller vier Blöcke des Kernkraftwerks Tschernobyl essenziell für die Energieversorgung der Ukraine. Seit heute werden dort Zwischenfälle gemeldet, mit Einsatz von Waffensystemen, die unter Umständen einen Super-GAU auslösen können, vergleichbar mit der Wirkung einer Atombombe. Unter Kontrolle der russischen Armee soll dieses Gelände von russischen Raketen angegriffen werden, melden einige westliche Nachrichtenagenturen. Ich verstehe das nicht, weil es mehr Sinn macht, würden ukrainische Truppen das Kraftwerk beschießen, um es zurückerobern zu können. Möglicherweise ist aber die Wahrheit in der Berichterstattung auch dieses Krieges bereits "gefallen" - und man möchte weiter die Stimmung anheizen, was den eskalierten Krieg - und das Kaschieren des Versagens unserer Politiker angeht. Die aktuellen Angriffe der ukrainischen Truppen, die auch zum Teil durch Nachrichtenagenturen belegt sind, auf das Kernkraftwerk mit den dortigen russischen Truppen, erfolgt demnach hauptsächlich durch Drohnen aus Produktionen der NATO-Staaten, die man den Verbündeten in der Ukraine zur Selbstverteidigung "verkauft" hat.  Gerade die USA liefert dafür Geld und Ausrüstung, um den Verlust von Bodentruppen und weiteren Streitkräften zu vermeiden. 

Zurück zu Hiroshima

Ein Motiv der US-Administration ist bekanntermaßen gewesen, Japan zu einer zügigen Kapitulation zwingen zu wollen. Die Zerstörung veralteter und ausgemusterter Teile der früheren Pazifikflotte, die vor Pearl Harbour / Hawaii durch Japanische Luftangriffe gezielt zerstört worden sind, hatten in der US-amerikanischen Öffentlichkeit dafür einen emotional "guten Boden" bereitet. Ein weiterer Grund ist erst später bekannt geworden: Zwischen dem 9. Mai 1945 und dem 9. August desselben Jahres hegten die USA die Sorge, dass die Sowjetunion einen Feldzug erfolgreich gegen Japan durchführen könnten. Ehemals verlorene Inseln, aus dem früheren russisch-japanischen Krieg, hätten unter die Kontrolle der UdSSR gelangen können. Die USA aber wollten Japan selbst besiegen, ohne dabei durch einen etwaigen Einsatz von Bodentruppen viele eigene Streitkräfte zu riskieren. Im gesamten Pazifikkrieg hatten die USA immerhin so viel Soldaten verloren, wie Japan durch die Atombomben nur an den bekannten zwei Tagen. Angesichts des Selbstverständnis der US-Amerikaner gegenüber anderen Völkern schien das offenbar angemessen... Anders ist es nicht zu erklären, dass noch 1991 Präsident George Bush Sen. die Auffassung öffentlich vertreten hat, dass mit den Atombomben Millionen Menschen gerettet worden sind. Gemeint mit Menschen, sind vermutlich nicht Japaner, was diese Äußerung angeht. Diverse US-Historiker bezweifeln nämlich bis heute die angegeben Opferzahlen der Amerikaner, wenngleich keine einzige US-Regierung jemals eine Entschuldigung auch nur im Ansatz dafür formuliert hätte, das "Manhattan-Projekt" tatsächlich ausgeführt zu haben. Barack Obama ist als bisher einziger US-Präsident vor etwa sechs Jahren in Hiroshima gewesen. Allerdings im Mai, nicht im August. Der Besuch ist schließlich kein Symbol für was-auch-immer gewesen, sondern der nette Mann mit der Vorzeigefamilie hat grundsätzlich vor den Folgen eines Nuklearkrieges gewarnt. Vielleicht warnen die USA demnächst auch vor Fastfood, Verfolgung kultureller Minderheiten oder Schusswaffen in Privatbesitz... wird man sehen.

Warum ich das schreibe, in diesem Zusammenhang? ...Weil ich gerne jedweden Krieg sofort einfrieren möchte und damit Frieden will. Es kommt anscheinend aber gerade in Mode, dass vor allem die USA mit möglicherweise absichtlich misslungener Demokratie allerorts dem Planeten Krieg aufzwingt: Afghanistan, Irak, Libanon, Taiwan und Ukraine. Es ist kein Wahnsinn eines russischen Despoten - aus meiner Sicht. Der selbsternannte Sheriff USA zündelt auf der ganzen Welt seit über 120 Jahren- und ruft anschließend: "Haltet den Dieb, er hat mein Messer im Rücken..."  Zumeist eskalieren Kriege in der Welt nämlich genau dann, wenn die Demokraten im Capitol das Sagen haben. Obwohl verbal radikaler die Republikaner „wirken“. Dieser Bellizismus scheint - wie 1914 die Sozialdemokraten - nun auch vor allem die Grünen erfasst zu haben. Ein m.E. tödlicher "Virus" mit Ausmaßen, krasser als Covid19. Bis heute hält so die Welt einen Boykottschirm über Kuba, um dieses Land an einer normalen Wirtschaftsentwicklung gemeinsam zu behindern. Ganz im Sinne der Weltbank. Serbien leidet ebenso seit Jahren. Nun ist Russland und China offenbar Ziel der kapitalistischen Entscheider. Nicht auszudenken, wenn der Normalverbraucher irgendwann begreift, dass ukrainische Truppen zivile Einrichtungen als Stellungen nutzt, um sie bei Gegenangriffen dann als Angriffe auf die Zivilbevölkerung zu deklarieren.

Müssen Baerbock und Co dann wieder (um-)denken? Ist Atomkraft dann wieder unsauber? Oder kommt der Strom aus der Steckdose, wie der Saft aus dem Kühlschrank...?

Autor:

Stephan Leifeld aus Schermbeck

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