Betrüger fälschten EC-Karten: Schon rund 4.000 Fälle!

Unbekannte Täter haben ein EC-Karten-Zahlungsterminal an einer Kasse des Gartencenters Augsburg in Schwerte manipuliert. So gelangten sie an die Kartendaten der Kunden. Damit hoben die Täter anschließend Bargeld in Kolumbien und Mexico ab. Auch im Bochumer Gartencenter des Unternehmens schlugen die Betrüger zu.

„Mit hoher krimineller Energie und großem technischem Wissen haben Unbekannte die Daten von rund 4.000 Kunden ausgespäht und einen Schaden von hochgerechnet bis zu sechs Millionen Euro angerichtet. Das geschah zwischen dem 10. April bis zum 14. Mai“, so Volker Schütte von der Pressestelle der Polizei Bochum. „Sie hatten je ein an der Kasse stehendes Kartenterminal im Gartencenter Augsburg in Schwerte und in der Filiale Bochum manipuliert.“

Bisher gingen 120 Anzeigen bei der Polizei ein. „Es werden immer mehr. Wir gehen insgesamt von bis zu 4.000 Fällen aus“, sagt Volker Schütte. „In Bochum sind inzwischen 1.800 Karten gesperrt worden, in 1.000 Fällen hatten die Täter aber schon Abbuchungen zwischen 500 und 5.000 Euro vorgenommen und das Geld nach Kolumbien, Mexiko, in die Dominikanische Republik und nach New York transferiert.“ Im Schnitt wurden 1.500 Euro unberechtigt abgebucht, so dass zusammen mit den Fällen in Schwerte die Polizei mit einer Schadensumme von bis zu sechs Millionen Euro rechnet.

Nach einem Hinweis stellte die Polizei zunächst das Terminal in Schwerte sicher. Laut Auskunft des BKA erfolgten in jüngster Vergangenheit mehrere gleichartige Skimming-Fälle in NRW, in denen EC-Karten-Zahlungsterminals in Gartencentern manipuliert wurden.

Kunden, die in den letzten Wochen im Schwerter oder Bochumer Gartencenter Augsburg eingekauft und mit EC-Karte bezahlt haben, sollen unbedingt ihre Kontoauszüge überprüfen. Bei nicht nachvollziehbaren Abhebungen, insbesondere aus Übersee, bittet die Polizei darum, Strafanzeige zu erstatten und einen entsprechenden Kontoauszug mitzubringen.

Schon bei dem Verdacht der Ausspähung der Kartendaten ist die Karte umgehend über die Bank bzw. den bundesweiten Sperr-Notruf 116116 zu sperren. Darüber hinaus empfehlen die Ermittler des KK 15, das Auslandslimit bei EC-Karten auf 0,00EUR zu setzen und nur bei Reisen in das Ausland einen Verfügungsrahmen festzulegen. Damit ist den Tätern die Abhebung von Geld im Ausland nach dem Ausspähen der Daten unmöglich.

Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.polizei-beratung.de/skimming

Autor:

Doro Backmann-Kaub aus Lünen

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