Bürgermeisterin Elke Kappen besucht das Pumpenwerk Weller
Aufschwung für ein Kamener Traditionsunternehmen

Geschäftsführer Karsten Cloodt (rechts vorne im Bild) erklärt der Bürgermeisterin, dass bei Weller jede Pumpe von Hand gefertigt wird. Fotos: Anja Jungvogel
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  • Geschäftsführer Karsten Cloodt (rechts vorne im Bild) erklärt der Bürgermeisterin, dass bei Weller jede Pumpe von Hand gefertigt wird. Fotos: Anja Jungvogel
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Eine Manufaktur mit echter Handarbeit, ein Familienbetrieb, der kurz vor dem Niedergang stand - die Rede ist vom Pumpenwerk Weller an der Westicker Straße.
Vor zwei Jahren ging das langjährige Traditionsunternehmen in die Insolvenz. Gerettet wurde die Firma von zwei „Machern“, die beide vor mehr als drei Jahrzehnten ihre Ausbildung dort absolviert hatten (wir berichteten). Jetzt scheint es wieder „bergauf“ zu gehen.
Bürgermeisterin Elke Kappen und Beigeordnete Ingelore Peppmeier wollten sich davon ein Bild machen und statteten dem Betrieb einen Besuch ab.
Auch IG Metall-Chef Michael Lux, der die Insolvenz damals begleitet hat, trat den Weg von Unna nach Kamen an, um sich davon zu überzeugen, dass bei Weller alles wieder „rund läuft“.
„Manchmal kann eine Insolvenz auch großes Glück für eine Firma bedeuten“, verrät der IG-Metall-Mann. Bei den damaligen Gesprächen mit den verbliebenen 70 Mitarbeitern der Manufaktur gab es keinen Sozialplan. „Es war ja auch kein Geld da“, so Michael Lux. Die älteren Fachkräfte hätten Platz für den Nachwuchs gemacht. Nun trägt das Unternehmen 32 Beschäftigte. 
„Nur so konnte es zum damaligen Zeitpunkt weitergehen. Es gab keinen Groll und kein Gezeter, dafür einen Plan B.“ Dieser kam mit den neuen Geschäftsführern Andre Solinger und Karsten Cloodt daher. Cloodt stand vorher übrigens auf der anderen Seite. Er war Betriebsratsvorsitzender der Firma. „Jetzt läuft der Laden wieder“, freut er sich.
Bürgermeisterin Elke Kappen zeigte sich beeindruckt vom handfesten Konzept des mittelständischen Unternehmens. „Wir produzieren keine Serienpumpen; unsere Stärke liegt in der Einzelfertigung“, so Geschäftsführer Andre Solinger. 
Und das scheint das Geheimnis des Erfolges zu sein.
In einer Zeit, wo Digitalisierung für die meisten Firmen die Zukunft bedeutet, laufen hier alle Maschinen analog. „Digitalisierung findet bei uns stattdessen im zügigen Datenaustausch statt“, erklärt Solinger. „Unsere Pumpen werden von Hand gefertigt."
Doch einen Makel scheinen die Pumpen aus diesem Grund zu haben: „Sie gehen nicht kaputt“, lacht Karsten Cloodt. Klassische Handarbeit eben - „Made in Kamen“.

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Autor:

Anja Jungvogel aus Unna

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