Ärger rund um das Verhalten an der "Müllermilch-Kurve" in Neviges
Motorradfahrer reagieren auf die Vorwürfe

Foto: Ulrich Bangert

Das Verhalten und die Fahrweise von Zweiradfahrern, die sich bei sonnigem Wetter vermehrt an der sogenannten "Müllermilch-Kurve" auf der Kuhlendahler Straße treffen, ist schon seit vielen Jahren immer wieder Thema bei den Anwohnern. Der Stadtanzeiger Niederberg berichtete  - nachdem es Mitte März zu einem schweren Unfall mit drei verletzten Motorradfahrern gekommen war - über die Vorwürfe eines hier wohnenden Bürgers.

"Diese Behauptungen möchten wir nicht unkommentiert lassen - vor allem im Hinblick auf das nicht ordnungsgemäße Verhalten einiger Anwohner sowie weiterer Verkehrsteilnehmer", sagt Noel Schröter, der sich im Namen der Zweiradfahrer an die Redaktion gewandt hat.

"Wir fahren keine illegalen Rennen!"

Dass sie die kurvige Strecke in Neviges gezielt aufsuchen und dass es dadurch natürlich mitunter auch zu üblichem Motoren-Lärm kommt, möchten sie gar nicht abstreiten. "Wir suchen uns schon bewusst etwas Abgelegenes, um wenig andere Verkehrsteilnehmer zu stören. Das bietet die Kuhlendahler Straße und ist kein Vergehen." Ebenso ist das Hin- und Herfahren an dieser Stelle (außerhalb einer geschlossenen Ortschaft) kein Verstoß gegen die Straßenverkehrsordnung. "Und illegale Rennen, wie behauptet, fahren wir nicht", betont Schröter. Dass die Rüttelstreifen auf der Fahrbahn einen besonderen Reiz ausmachen und Absprachen untereinander getroffen werden, wer als nächstes einen Trick auf seinem Gefährt versucht, entspräche ebenfalls nicht der Wahrheit.

Polizei wurde mehrfach gerufen

In den vergangenen Wochen sei mehrfach die Polizei gerufen worden, vor allem von einem Anwohner. Dass dabei lediglich Verwarnungen ausgesprochen wurden, liege daran, dass es von Seiten der Zweiradfahrer keine Vergehen gab, die andere Maßnahmen erforderlich gemacht hätten. "Wir können nachvollziehen, dass es an manchen Tagen stressig ist, viele Motorradfahrer vor der eigenen Haustür zu haben", so Schröter weiter. "Für diese Art von Selbstjustiz, die nun aber durch einen Bürger hier eingeführt wurde, haben wir allerdings kein Verständnis." So seien viele Vorwürfe, die genannt wurden, schlichtweg nur Reaktionen auf das, was einem an der "Müllermilch-Kurve" widerfährt.

Auffahrunfälle sollen provoziert werden

"Fakt ist, dass es unter den Autofahrern ebenso Kandidaten gibt, die sich nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzung halten. Das hängt nicht von der Anzahl der Reifen ab. Dennoch werden wir als Sündenböcke hingestellt." Nicht nur das, inzwischen fühlen sich Noel Schröter und seine Freunde schikaniert, was zum Teil mit gefährlichen Situationen einhergeht. "Wir werden von den Anwohnern gefilmt und auf der Straße plötzlich ausgebremst. Offensichtlich ist es das Ziel, Auffahrunfälle zu provozieren, um den Vorwürfen mehr Ausdruck zu verleihen." Das sei ein gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr. "Es geht um unsere Sicherheit und unsere Gesundheit!"

Sachbeschädigung, Beleidigung und mehr

Darüber hinaus ist ein Anwohner bereits handgreiflich geworden und hat gegen Zweiräder getreten, ein klarer Fall von Sachbeschädigung. Und so sind es teilweise die Zweiradfahrer selbst, die die Polizei zur Kuhlendahler Straße rufen. "Es wurde auch mindestens eine Anzeige gegen einen Anwohner erstattet", weiß Schröter, der sich, ebenso wie die Anderen, vor Ort immer wieder böse Beleidigungen anhören muss.

Reaktionen, um sich zu schützen

Dass die Nummernschilder beim Abstellen der Zweiräder seit einigen Tagen zeitweise mit Handschuhen oder Ähnlichem bedeckt werden, stimme - eine Reaktion, um sich zu schützen und sich weiteren, unnötigen Ärger zu ersparen. "Seit kurzer Zeit helfen wir uns so, weil wir nicht wissen, was wirklich mit all den Foto- und Filmaufnahmen passiert, die verbotenerweise von uns gemacht werden." Dass sich die Motorradfahrer mit jeweiligem Einverständnis gegenseitig filmen oder Helm-Kameras besitzen, ist nichts Verbotenes. "Was allerdings nicht korrekt ist: Uns ursprünglich unbekannte Leute kommen gezielt auf uns zu und halten uns ihr Handy zum Filmen dicht vor die Nase", führt der Motorradfahrer aus. "Wir filmen außerdem nur, wenn wir am Fahrbahnrand stehen, einer der Anwohner bremst allerdings mitten auf der Straße ab, fährt langsam an uns vorbei und zückt sein Handy während der Fahrt, um Aufnahmen zu machen."

Genesungswünsche für die Unfall-Opfer

Der Unfall, der sich im März ereignete, macht die Zweiradfahrer betroffen. "Wir informieren uns, wie es den Verletzten geht und setzen uns selbstverständlich damit auseinander. Wir wünschen den Betroffenen alles Gute und eine schnelle Genesung!"

Autor:

Maren Menke aus Velbert

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