140 Jahre Spedition Caspers
Fünfte Generation leitet das Familienunternehmen

Die Geschäftsführer Iris Caspers-Kuka und Klaus Caspers mit ihrem dienstältesten Kraftfahrer Volker Urmes (im LKW).
 | Foto: Spedition Caspers
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  • Die Geschäftsführer Iris Caspers-Kuka und Klaus Caspers mit ihrem dienstältesten Kraftfahrer Volker Urmes (im LKW).
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Mit ein paar Pferdestärken fing alles an: 1880 nahm in Velbert ein kleiner Pferdefuhrbetrieb die Geschäfte auf. Er bot Umzüge an und verteilte Waren, die am Bahnhof ankamen, weiter. Aus dem Pferdefuhrbetrieb ist eine hochmoderne Spedition mit rund 70 Mitarbeitern geworden.
Heute – 140 Jahre später – leiten Klaus Caspers, Urenkel des Firmengründers, und dessen Tochter Iris Caspers-Kuka das Familienunternehmen, welches 2010 in das benachbarte Wülfrath umgezogen ist.
Statt Pferdekutschen fahren jetzt Sattel- und Gliederzüge mit bis zu 480 PS Güter aus der Region an Ziele in ganz Deutschland und darüber hinaus. Auf dem Betriebshof in der Wülfrather Dieselstraße erinnert nichts mehr an die alten Zeiten.
Lkw kommen an oder fahren ab, in den 4.000 Quadratmeter großen Lager- und Umschlaghallen sortieren Lageristen Paletten und Gitterboxen mit Gabelstaplern.

Koordination der Fahrten

Drinnen im Bürogebäude koordinieren Disponenten die Fahrten wie in einer Schaltzentrale. „Wir transportieren Baustoffe, Industrieteile, Arbeitsmaschinen und auch Waren wie Weihnachtsbäume und Gartensaunen“, erläutert Geschäftsführer Klaus Caspers. Tiefladertransporte, mit denen selbstfahrende Maschinen von der Planierwalze bis zum Gabelstapler verfrachtet werden können, sind dieSpezialität der Spedition.

„Wir sind stetig gewachsen und befördern heute rund 40.000 Lieferungen im Jahr“, sagt Klaus Caspers, der den Betrieb bis 2009 gemeinsam mit seinem Bruder Bernd Caspers geleitet hat. „Den Erfolg haben wir vor Allem unseren Mitarbeitern zu verdanken, mit denen wir zum Teil schon 30 Jahre zusammenarbeiten.“ Umso bedauerlicher sei es, dass die große Feier zum 140. Geburtstag seiner Spedition wegen der Corona-Einschränkungen in diesem Jahr ausfallen muss.

Sommerfest 2021

Iris Caspers-Kuka: „Wir hoffen, dass wir bei einem Sommerfest 2021 mit allen Mitarbeitern, Freunden und Kunden feiern können.“ Die Verkehrsfachwirtin ist die erste Frau in der Geschäftsführung des Familienunternehmens. Caspers-Kuka: „Ich bin in der Spedition aufgewachsen. Für mich war schon immer klar, dass ich hier arbeiten will.“ Zur Ausbildung verließ sie den heimischen Betrieb, gelernt hatsie im niedersächsischen Walsrode. Die 37-Jährige hat viele Pläne für die Zukunft: „Die Kommunikation mit unseren Geschäftspartnern soll noch einfacher werden. Darum erarbeiten wir aktuell ein digitales Kundenportal.“

Digitalisierung ist ohnehin das große Stichwort, wenn es um die Weiterentwicklung des Logistikunternehmens geht.

Digitale Vernetzung

Das Lager, die Fahrzeuge, der Austausch mit Kunden und Fahrern: All diese Bereiche werden zunehmend digital vernetzt. Caspers-Kuka: „Wir wissen jederzeit, wo sich eine Lieferung befindet. Mit Hilfe der Technik können wir außerdem Ladungen und Wege optimieren. Das schont dieUmwelt.“ Letzteres ist ein wichtiges Anliegen des Vater-Tochter-Gespanns.

Die Spedition ist nach der internationalen Umweltmanagementnorm ISO 14001 zertifiziert. Diesem grünen Anspruch folgend, hat sie in diesem Jahr eine eigene Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Lagers in Betrieb genommen.
Die Familie hat in der Vergangenheit mehrfach ihre Wandelbarkeit unter Beweis gestellt. „In den Anfängen war eine Fahrt mit der Kutsche nach Köln die weiteste Strecke, die die Spedition angeboten hat“, so Klaus Caspers, „der Mitarbeiter musste dann dort übernachten.“

1919: Erster LKW

1919 hat derBetrieb den ersten Lastkraftwagen angeschafft. Seitdem wurden die Fahrzeuge immer leistungsstärker, „die Wege sind gefühlt zusammengeschrumpft“. Die Einführung des Computers sei mit die größte Veränderung gewesen, die Klaus Caspers während seiner Dienstzeit erlebt habe. „Auch das Kofferhandy habe ich noch in guter Erinnerung“, sagt er.

In der jüngeren Vergangenheit hat die zunehmende Schnelllebigkeit der Gesellschaft die Arbeitsweise der Spedition geprägt. Caspers: „Liefertermine haben wir ab Auftragsannahme bis vor einigen Jahren immer für die nächste Woche geplant. Heute liefern wir am nächsten Tag
aus. Alles muss viel schneller gehen.“ Und seine Tochter ergänzt: „Aus diesem Schnell muss in Zukunft ein gelebtes Sofort werden. Wir werden uns dem Wandel weiterhin mit viel Engagement stellen.“

Meilensteine

  • 2020: Erweiterung der Lagerhalle auf 4.000 m² Fläche und Einsatz CO₂-neutraler Energiegewinnung (Photovoltaik)
  • 2019: Ausstattung der Lastkraftwagen mit elektronischem Abbiegeassistenzsystem
  • 2017: Qualitätsmanagement Rezertifizierung inkl. Normumstellung 9001: 2015
  • 2014: Iris Caspers-Kuka wird zweite Geschäftsführerin
  • 2012: Zertifizierung nach DIN 14001 Umweltmanagement
  • 2010: Erweiterung des Betriebs durch den Umzug nach Wülfrath zur Dieselstraße
  • 2009: Bernd Caspers verlässt das Unternehmen
  • 2007: 2.500 m² Kommissionierlager für Aluminiumartikel
  • 2006: Einführung des digitalen Tachographen,Ausstattung aller Fahrzeuge mit Telematik
  • 2005: Einführung der Autobahnmaut und Zertifizierung nach DIN 9001 Qualitätsmanagement
  • 2003: Einstieg in die Silosteller-Logistik für Baustoffe
  • 2001: Einstieg in die Glastransport-Logistik
  • 1999: Übernahme der Logistik von Weber & Broutin, Einstieg in die Baustellen-Logistik
  • 1993: Abschaffung der Güterverkehrsgenehmigung
  • 1990: Gründung Spedition Caspers GmbH in 06179 Langenbogen (bei Halle/Saale), Anschaffung der ersten Kranwagen
  • 1986: Einstieg in das Mitnahmestapler-Geschäft
  • 1982: Bernd Caspers tritt in das Unternehmen ein
  • 1981: Klaus Caspers übernimmt Leitung des Familienunternehmens
  • 1972: Einstieg in das Tiefladertransport-Geschäft
  • 1960: Bau einer Lagerhalle
  • 1958: Grundstückserwerb und Umzug auf die Wallstraße in Velbert
  • 1957: im Juli Brand auf der Friedrichstraße – Verlust eines Lkw
  • 1957: Einsatz von vier eigenen Lastkraftwagen
  • 1953: Einführung analoger Fahrtenschreiber
  • 1952: Übergabe an Karl Friedrich Caspers
  • 1950: Einsatz von fünf eigenen Lastkraftwagen
  • 1939-1945: Zweiter Weltkrieg: zwei Fahrer und zwei Lastkraftwagen werden konfisziert
  • 1938: Ausbau des Möbeltransports
  • 1931: Einführung der Konzession
  • 1930: Umzug zur Friedrichstraße in Velbert
  • um 1919: Einsatz von 25 eigenen Kutschpferden
  • 1919: Anschaffung des ersten eigenen LKWs
  • 1910: Umzug auf die Wülfrather Straße in Velbert
  • 1880: Eintragung in der Gewerberolle Velbert „Pferdefuhrbetrieb“ mit Sitz in Velbert
Die Geschäftsführer Iris Caspers-Kuka und Klaus Caspers mit ihrem dienstältesten Kraftfahrer Volker Urmes (im LKW).
 | Foto: Spedition Caspers
1910 ist die Spedition in die Wülfrather Straße gezogen. | Foto: Spedition Caspers
Autor:

Lokalkompass Niederberg aus Velbert

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