Bürgermeister Lukrafka schaut zurück und voraus
Weihnachtsgrüße

Bürgermeister Dirk Lukrafka | Foto:  Simone Bahrmann

Liebe Bürgerinnen und Bürger,
kurz vor dem Jahresende ziehen viele Menschen Bilanz, schauen zurück aufs Jahr und wagen auch einen Blick ins neue Jahr. Auch ich möchte, gemeinsam mit Ihnen, einen Blick auf die vergangenen Monate werfen und wie immer einen Blick in die Zukunft unserer Stadt wagen, der in diesem Jahr aber erneut vorsichtig ausfällt.

Für die meisten von uns fühlt sich dieses Jahr wie ein verlorenes Jahr an. Kurz vor Weihnachten wiederholt sich vieles, was wir bereits aus dem vergangenen Jahr kennen. Man könnte den Eindruck bekommen, sich in einer Dauerschleife zu befinden.
Dabei begann das Jahr, wie in ganz Deutschland, hoffnungsvoll. Die Impfungen begannen und trotz der Schließung der städtischen Einrichtungen und Absagen von Kultur- und Sportveranstaltungen, sahen auch wir einen Lichtstrahl am Horizont. Man könnte sagen, die Hoffnung stieg mit der Impfquote. Und ganz mussten wir auf die bekannten und beliebten Veranstaltungen auch nicht verzichten. Dank der fortschreitenden Digitalisierung und zahlreicher neuer Möglichkeiten der Begegnung, traf man sich – ob beim Karneval, der Nacht der Bibliotheken oder der Europawoche – digital. Viele Veranstaltungen leben von den persönlichen Begegnungen und wir alle haben nach so langer Zeit des Abstandes und der Distanz, eine große Sehnsucht danach. Umso erfreulicher war die Erfahrung, dass auch diese digitalen Events gut angenommen und zu einem Erfolg wurden.
Gleich zu Beginn des Jahres gab es aber einen sehr traurigen Tag. Am 27. Februar verstarb Heinz Schemken. Wir mussten von einem wunderbaren Menschen, langjährigen Bürgermeister unserer Stadt und ehemaligen Bundestagsabgeordneten Abschied nehmen. Der persönliche Kontakt zu den Bürgerinnen und Bürgern, deren Sorgen und Nöte standen für Heinz Schemken immer im Vordergrund. In unseren Herzen bleibt er ein unvergessener Bürgermeister, den wir vermissen.
Der Sommer war überschattet von einer unfassbaren Naturkatastrophe, die für viele Menschen, auch in Velbert-Neviges und Velbert-Langenberg, verheerende Schäden mit sich brachte. Innerhalb weniger Stunden überfluteten Bäche ganze Stadtteile und rissen alles, was im Weg war, mit sich. Innerhalb weniger Stunden wurden Existenzen zerstört, Menschen verloren ihr Hab und Gut und ihr Zuhause. Was dann folgte, war eine großartige Solidarität und Hilfe untereinander. Mein Dank gilt allen hauptamtlichen Helferinnen und Helfern, aber insbesondere auch denen, die ehrenamtlich in ihrer Freizeit unter Einsatz ihrer Gesundheit und vielleicht sogar ihres Lebens Hilfe geleistet haben. Dank Ihres unermüdlichen Einsatzes sind in Velbert keine Menschenleben der Katastrophe zum Opfer gefallen.
Der Wiederaufbau wird noch lange andauern und uns an den Jahrhundertregen erinnern. So schrecklich dieses Ereignis für viele Menschen war, es hat uns aber auch gezeigt, wie stark das Miteinander in unserer Stadt ist. Als Bürgermeister dieser Stadt macht mich diese Erfahrung sehr stolz.
Neben diesem Jahrhundertereignis bewegt uns in Velbert eine weitere Aufgabe: der Klimawandel und seine Folgen. Starkregenereignisse und hohe Regenmengen gehören dazu, aber auch nachhaltige Mobilität, klimagerechtes Bauen, Baumpflanzaktionen oder der Einsatz von Wasserstoff, um nur einige der vielen Maßnahmen in Velbert zu nennen. Und auch in diesem Bereich gilt, wir können alle gemeinsam und jeder für sich in seinem Umfeld viel für uns, unsere Umwelt unser Klima in Velbert tun.
Mit der Eröffnung des Deutschen Schloss- und Beschlägemuseums im Oktober erlebten wir einen glanzvollen Höhepunkt für unsere Stadt. Nach drei Jahren Um- und Neubau eröffnete ein Museum, das modern, interaktiv und nah am Menschen, unsere Heimat und unser Leben gestern, heute und zukünftig darstellt. Bisher konnten tausende Besucherinnen und Besucher diesen außergewöhnlichen Ort mit allen Sinnen erleben und ich bin mir sicher, dass es noch viele tausende mehr werden, denn es begeistert Menschen weit über unsere Stadtgrenzen hinaus.
Zum Ende des Jahres befinden wir uns wieder in einer Situation, in der wir überlegen müssen, was kann stattfinden? Welche Veranstaltungen sollten wir lieber absagen, um verantwortungsvoll mit uns und der Gesundheit aller Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt umzugehen. Glauben Sie mir, ich kann sehr gut nachvollziehen, wie es Ihnen geht. Erst kürzlich fragte mich eine Schülerin einer vierten Klasse beim Besuch im Rathaus: „Ist Corona nächstes Jahr vorbei?“ Wie gerne hätte ich diese Frage bejaht. Aber wir wissen alle, Corona wird uns noch sehr lange begleiten. Umso mehr bin ich von Ihrer Geduld, Ihrem verantwortungsvollem Handeln aus Rücksicht aufeinander, Ihrer Hilfsbereitschaft und Solidarität beeindruckt. Ich hoffe sehr, dass es für Sie und Ihre Familien, trotz dieser schwierigen Zeiten, ein gutes Jahr war, Sie und Ihre Lieben am Ende gesund dem neuen Jahr entgegen sehen. Am Ende dieses Jahres bleibt nur, bei Ihnen DANKE zu sagen.
Ein hoffnungsvoller Ausblick auf das neue Jahr ist in der derzeitigen Situation nicht leicht. Die Erfahrungen der zurückliegenden Monate, erlauben mir aber einen optimistischen Blick in die Zukunft. Unsere Stadt ist, wie jede Gemeinschaft, auf ein gutes Miteinander angewiesen. Wir alle brauchen das Gefühl von Zugehörigkeit. Und genau das ist die Quintessenz aus dem vergangenen Jahr: Mit Rücksicht aufeinander, Solidarität und Zusammenhalt, können wir die schlimmsten Katastrophen meistern.
Ich wünsche Ihnen, Ihren Familien und Freunden ein friedvolles und frohes Weihnachtsfest und ein gesundes Jahr 2022.
Ihr Bürgermeister
Dirk Lukrafka

Autor:

Lokalkompass Niederberg aus Velbert

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