Spar-Kompass

Mit diesen Tipps wird die Wäsche kostengünstig sauber

Martina Schäfer ist Mitglied im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Hauswirtschaft e.V. Als Expertin gibt sie in der Rubrik Spar-Kompass Tipps, wie man beim Wäsche waschen sparen und zugleich die Umwelt schützen kann:

Die richtige Dosierung von Waschmittel ist entscheidend für ein optimales Waschergebnis. Waschmittel zu dosieren ist keine Hexenkunst. Wer hier „nach Gefühl“ geht, liegt oft falsch. Studien beweisen, dass in mehr als 90 Prozent zu viel oder zu wenig Waschmittel verwendet wird. Von welchen Faktoren hängt es nun ab? Eins ist klar: Richtige Dosierung spart Geld und schont die Umwelt.

Zuviel oder zu wenig

„Viel hilft viel“ bewirkt eher das Gegenteil. Bei einer Überdosierung entsteht so viel Schaum, dass die Mechanik (Strecken und Stauchen der Wäsche) zu kurz kommt und die Wäsche nur hin und her schwebt. Waschmittelreste können nicht richtig heraus gespült werden. Die Wäsche wird schneller wieder dreckig und es können durch die Mittelrückstände sogar Hautreizungen entstehen. Auch wer am Waschmittel sparen möchte, kommt nicht zu einem optimalen Waschergebnis. Waschmittel enthalten Inhaltsstoffe (Polymere), die den frisch aus der Wäsche herausgelösten Schmutz im Wasser binden. Sind sie nicht ausreichend vorhanden, vergraut die Wäsche, Kalkablagerungen machen den Stoff hart, Farben matt. Auch die Maschine kann durch erhöhte Mineralablagerungen Schaden nehmen.

Wasserhärte

Ganz wichtig für ein optimales Waschergebnis ist der Härtegrad, also der Kalkgehalt des Leitungswassers (1° dH entspricht ca. 0,19 Millimol Calciumcarbonat pro Liter Wasser). Seit 2005 gelten europaweit einheitliche Wasserhärtebereiche. Aus bisher vier in Deutschland wurden nun drei: „weich (kleiner 8 dH°) – mittel (8-14 dH°) – hart (größer 14 dH°). Ist im Haus eine Entkalkungsanlage der Waschmaschine vorgeschaltet, richtet sich die Empfehlung nach dem eingestellten Härtegrad. Wird kalkhaltiges Wasser beim Waschen erwärmt, verbinden sich die Kalkteilchen mit der Seife zu Kalkstein (auch „Seifenläuse“ genannt!). Dies lagert sich gerne als weißer Niederschlag auf der Wäsche ab. Enthärter im Waschmittel verhindern diesen Prozess, was wieder für eine richtige Dosierung spricht. Kommunen veröffentlichen den Härtegard auch auf Ihrer Homepage.

Ergiebigkeit

Durch das „gefühlsmäßige“ Dosieren entsteht auf Dauer eine große Menge Pulver, die unnötig verschwendet wird. Auf eine Packung rechnet sich das entsprechend auf die Ergiebigkeit aus.

Umrechnung in Milliliter/Gramm

102 Milliliter entspricht 65 Gramm. Die Angaben sind meist ungenau. Angaben zu Millilitern befinden sich eigenartigerweise auf Pulverdosierbechern.

Wann ist die Maschine voll?

Die Angaben auf der Dosierempfehlung beziehen sich bei Vollwaschmittel auf 4,5 Kilogramm und bei Feinwaschmittel auf 2,5 Kilogramm Wäsche, jeweils im Trockenzustand. Eine Waschmaschine ist voll, wenn noch eine Hand breit in der Trommel Platz hat. Wird im Programm „Pflegeleicht“ nur wenig Wäsche gewaschen, kann man die Menge des Waschmittels getrost anpassen. Bei Waschmaschinen mit größeren Ladungsmengen entsprechend mehr Mittel verwenden. Angaben hierzu befinden sich meist auf der Packung.

Verschmutzungsgrad von Wäsche

Die Verschmutzungsgrade von Textilien unterscheiden sich in „Leicht-Normal-Stark“. Einmal getragene Blusen, oder was wenige Stunden bis zu einem Tag getragen wird, ist in der Regel leicht verschmutzte Wäsche. Fettverschmutzte Küchenwäsche und mit Boden behaftete Sportbekleidung, also deutlich erkennbare Flecken, gelten in der Regel als stark verschmutzte Wäsche.

Wäsche sortieren

Das Sortieren der Wäsche erleichtert ebenfalls die Dosierung. Nicht jedes Wäschestück benötigt dasselbe Mittel. Pflegesymbole helfen. 

Baukastensysteme

Manchmal können die in den Mitteln eingesetzten Chemikalien Hautreizungen auslösen. Um dieses allergieauslösende Potential der Bestandteile zu verringern, werden bei einem Baukastensystem die Waschmittel soweit wie möglich in die Bestandteile aufgesplittet. Tenside aus nachwachsenden Rohstoffen machen dieses System auch besonders umweltschonend. Flecken haben ihre eigenen Biozyme und werden je nach Art entsprechend vorbereitet. Zu Dosieren aufwendiger, aber zielgerichtet einsetzbar, und ein Segen für Allergiker.

IDOS -Intelligente Dosiersysteme

Die Vorteile liegen hier auf der Hand. Ohne Mühe und Aufwand wird hier passgenau dosiert. In einen Vorratsbehälter wird Flüssigwaschmittel für bis zu 20 Wäschen bevorratet und dann je nach Einstellung zur Wäsche gegeben. Die Grundeinstellung lässt sich individuell einstellen. Für Spezialfälle gibt es eine separate Einfüllkammer für die manuelle Dosierung. Hersteller werben mit einer Ersparnis von bis zu 30 Prozent.

Tipps und Tricks

1. Notwendige Informationen zur Wasserhärte und den Dosierempfehlungen einholen.
2. Wäsche sortieren nach Verschmutzungsgrad, Fasern und Farbe.
3. Das richtige Mittel für die entsprechende Wäsche.
4. Dosierhilfen mit Hilfe eines Eddings markieren.
5. Waschmaschine ausreichend befüllen – eventuell zwischendurch mal Probewiegen.
6. Mit Übung und Routine wird die Dosierung immer genauer.
7. Bei Mittelwechsel die Dosierungsgewohnheiten überprüfen.
8. Regelmäßig den Waschmitteleinspülkasten reinigen.