Massagetag des "Netzwerkes Berührung" in Velbert
Mehr menschliches Miteinander

Heilsame Berührungen und leichter Druck auf verschiedene Körperteile sind beim Thai-Yoga wichtige Elemente. Im Rahmen der Serie "Der Stadtanzeiger will's wissen" ließ sich Redakteurin Maren Menke beim Massagetag zugunsten des "Netzwerkes Berührung" von Vanessa Holderied die traditionelle Technik zeigen. | Foto: Ulrich Bangert
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  • Heilsame Berührungen und leichter Druck auf verschiedene Körperteile sind beim Thai-Yoga wichtige Elemente. Im Rahmen der Serie "Der Stadtanzeiger will's wissen" ließ sich Redakteurin Maren Menke beim Massagetag zugunsten des "Netzwerkes Berührung" von Vanessa Holderied die traditionelle Technik zeigen.
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Beim Massagetag des "Netzwerkes Berührung" in Velbert zeigten verschiedene Bodyworker unter anderem, wie Thai-Yoga funktioniert. Stadtanzeiger-Redakteurin Maren Menke wollte es genau wissen und nahm an einer der Kurzsessions teil.

Leichter Druck auf die Schultern ist zu spüren; ebenso Finger, die sanft über die Stirn streifen; achtsame Berührungen an den Füßen, am Rücken, an den Beinen und an den Armen sorgen bei dieser Körperarbeit zusätzlich für ein Wohlbefinden. "Thai Yoga ist die Kunst der Berührung", lautet die einfache Erklärung auf die Frage "Was ist das?" Natürlich steckt mehr dahinter: Die sogenannten Bodyworker gehen mit Bedacht vor, jeder Handgriff ist wohlüberlegt.

Als "Empfänger" liegt, sitzt, kniet oder hockt man auf der weichen Matte und lässt sich vom "Gebenden" - in diesem Fall Bodyworkerin Vanessa Holderied - anleiten. "Hast du irgendwelche Beschwerden, von denen ich wissen sollte", fragt sie im Vorfeld. Ein freundschaftliches Du ist üblich beim "Netzwerk Berührung" und schafft gleich mehr Vertrauen. "Sobald dir etwas unangenehm oder zu fest ist, kannst du mir gerne Bescheid geben. Wir stehen während der Session in Kontakt zueinander", so Vanessa weiter. Ansonsten ist man ruhig und die Behandlung läuft ohne verbale Kommunikation ab. Allein durch leichten Druck und ein sanftes Schieben zeigt sie als "Gebende", wie ich mich als "Empfangende" zu positionieren habe.

Wohlfühl-Modus setzt ein

Auf dem Rücken liegend werden Füße, Beine und Arme gelockert, nach der Drehung auf den Bauch wird vermehrt ein leichter Druck auf Schultern und Rücken ausgeübt. All das löst keinen Schmerz und kein Unbehagen aus, sondern versetzt in einen angenehmen Wohlfühl-Modus - die Gedanken schweifen ab, ähnlich wie es kurz vorm Einschlafen ist. Mit geschlossenen Augen fällt es leichter, sich auf die unbekannte Tradition einzulassen, denn so kann der Körper komplett zur Ruhe kommen.
Die leise Instrumentalmusik, die im Hintergrund läuft, passt zu dem allgemeinen Ambiente. Paravent-Wände trennen in dem Gruppenraum die Matten und Liegen voneinander. Während auf einer dieser Matten Thai-Yoga ausgeübt wird, findet auf der Liege nebenan eine Esalen-Massage statt. Alle sind ruhig und konzentrieren sich nur auf sich selbst beziehungsweise auf den Partner. Insgesamt 30 Minuten sind die heilsamen Berührungen bei den Kurzsessions an diesem Massagetag zu spüren.

"Achtsame Berührungen sind ein knappes Gut"

"Achtsame Berührungen sind ein knappes Gut", sagt Sonja Hemscheidt, in deren Yoga-Studio "laut & leise" an der Rudolfstraße 9 in Velbert das Event stattfindet. Gemeinsam mit sechs weiteren Bodyworkern des Netzwerkes zeigt sie daher, wie Berührungen uns stärken können, wie sie helfen, den Stress vom Alltag hinter sich zu lassen und wie sie Glücksgefühle auslösen. "Ich habe als Teilnehmerin eine Session mitgemacht und die hat mir so gut gefallen, dass ich nicht nur Empfängerin sein wollte, sondern selbst anderen solche Wohlfühl-Momente schenken wollte", sagt Sonja Hemscheidt. Wie viele andere Mitglieder des gemeinnützigen Netzwerkes besuchte sie daher eine Fortbildung bei Tobias Frank.

"Wir berühren häufiger die Bildschirme unseres Smartphones oder Computers anstatt Menschen zu halten, eine tröstende Hand oder eine Umarmung zu schenken", sagt Tobias Frank, der das "Netzwerk Berührung" gegründet hat. Nicht nur für Menschen mit seelischen Erkrankungen wie Burn-Out und Depressionen möchte man Anlaufstelle sein. Die Mitglieder haben es sich zur Aufgabe gemacht, achtsame Berührungen in alle Schichten der Gesellschaft zu tragen - insbesondere zu Menschen, die unter chronischem Berührungsmangel leiden. So möchten die Männer und Frauen, die neben Thai-Yoga auch weitere traditionelle Techniken anbieten, in Schulen, Krankenhäusern, Pflegeheimen und Hospizen tätig werden.
Selbst bei der Verabschiedung wird das Thema "Berührung" nicht außer Acht gelassen. "Schön, dass du da warst, Maren! Wenn ich darf, würde ich dich gerne umarmen, bevor du gehst", so Sonja Hemscheidt. Und selbstverständlich durfte sie.

Information: Mehr über das "Netzwerk Berührung" erfahren können Interessierte über die Homepage www.netzwerk-beruehrung.de oder auf Facebook.

Heilsame Berührungen und leichter Druck auf verschiedene Körperteile sind beim Thai-Yoga wichtige Elemente. Im Rahmen der Serie "Der Stadtanzeiger will's wissen" ließ sich Redakteurin Maren Menke beim Massagetag zugunsten des "Netzwerkes Berührung" von Vanessa Holderied die traditionelle Technik zeigen. | Foto: Ulrich Bangert
Bodyworkerin Vanessa Holderied (links) ist Yoga-Lehrerin und besuchte eine Fortbildung, um auch Thai-Yoga anbieten zu können. Stadtanzeiger-Redakteurin Maren Menke zeigte sie bei einer Kurzsession am Massagetag des "Netzwerk Berührung", wie gut achtsame Berührungen dabei helfen, sich vom Alltagsstress zu befreien. | Foto: Ulrich Bangert
Autor:

Maren Menke aus Velbert

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