„Bedarf muss passgenau abgestimmt werden“ - Arbeitslosenquote stieg im Bezirk von 7,5 auf 7,6 Prozent

Wolfgang Mai und Lars Beyer von der Agentur für Arbeit, stellten die Entwicklung des Arbeitsmarktes  im Kreis Mettmann vor. Foto: von Lauff
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  • Wolfgang Mai und Lars Beyer von der Agentur für Arbeit, stellten die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Kreis Mettmann vor. Foto: von Lauff
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„Die Arbeitsmarktlage im Kreis Mettmann ist weiterhin auf stabilem Niveau“, so Wolfgang Mai, Geschäftsführer des operativen Bereiches der Agentur für Arbeit Mettmann. „Zwar ist die Arbeitslosigkeit im Dezember wieder etwas gestiegen, aber wir haben eine so hohe Beschäftigung im Kreis wie seit 10 Jahren nicht. Zwar haben sich im Jahresverlauf kaum mehr Menschen arbeitslos gemeldet als letztes Jahr, dafür finden diese nicht so schnell wieder eine neue Arbeit. Der Arbeitsmarkt ist also nicht mehr so aufnahmebereit.“

Der Agentur für Arbeit wurden zwar auch im letzten Monat zehn Prozent weniger Stellen gemeldet, aber für qualifizierte Männer und Frauen seien noch 2300 offene Stellen im Bestand, betont Mai. Mit den Arbeitsmarktpartnern ins Gespräch zu kommen, sei nun von Wichtigkeit.
Obwohl der Arbeitsmarkt im Monat Dezember stabil war, liegen die Städte Velbert und Heiligenhaus in einem Ranking der Arbeitslosenquoten im Monatsvergleich auf den hinteren Plätzen.

Die Gründe hierfür seien in erster Linie strukturbedingt, so Wolfgang Mai, da hier überwiegend verarbeitende Betriebe und Automobilzulieferer angesiedelt seien. Vorteilhaft sei auf der anderen Seite die große Dichte an mittelständischen Betrieben.
Im Bezirk Velbert stieg demnach die Arbeitslosenquote von 7,5 Prozent auf 7,6 Prozent. Im Vergleich hierzu: Im Dezember 2011 lag diese noch bei 7,1 Prozent. 5.147 Männer und Frauen sind in der Geschäftsstelle Velbert arbeitslos gemeldet, das sind 59 mehr als im Vormonat. Damit hat Velbert im Kreisvergleich den zweitstärksten Anstieg zu verzeichnen.
Heiligenhaus hat 1.063 arbeitslose Einwohner gemeldet. Das sind vier mehr als im Vormonat und gegenüber Dezember 2011 55 mehr. In der Stadt Velbert sind mit derzeit 3.424 Arbeitslosen 40 Personen mehr arbeitslos als im November, gegenüber 2011 sind es 260 Arbeitslose mehr.
Darüber hinaus meldeten die Arbeitgeber im Nordkreis 122 neue offene Stellen. Das sind 56 weniger als im Vormonat. 614 offene Stellen sind somit im Bestand der Geschäftsstelle Velbert zur Besetzung zur Verfügung. Die Prognose für das Jahr 2013 bleibe aber trotz dieser Zahlen weiterhin positiv.
„Bei dieser vorsichtigen Arbeitsmarktentwicklung wird es immer wichtiger, konkret mit allen Arbeitsmarktpartnern ins Gespräch zu kommen, um pass- und zielgenau den zukünftigen Arbeitskräftebedarf abzustimmen. Wir sind froh, dass wir jetzt zum Januar auch offiziell mit der eigenen Agentur für Arbeit Mettmann starten konnten“, so Wolfgang Mai.
Bisher mussten sich die Agenturen für Arbeit Düsseldorf und Wuppertal die Zuständigkeiten im Kreis Mettmann teilen. Ab Januar führt die neugegründete Agentur für Arbeit Mettmann alleine die Geschäfte im Kreis.
Die Grenzen der Agentur wurden an die politischen Grenzen der Kreise und der kreisfreien Städte angepasst. Damit werden jetzt von Mettmann aus alle zehn Städte des Kreises betreut (Erkrath, Haan, Heiligenhaus, Hilden, Langenfeld, Mettmann, Monheim, Ratingen, Velbert, Wülfrath).
Die Umstrukturierung wirke sich positiv auf die möglichen Dienstleistungsangebote der Agentur aus, so Lars Beyer, Pressesprecher der Agentur für Arbeit Mettmann. Auch müsse man positiv beurteilen, dass von 12.000 Arbeitslosen, 5.000 wieder in Arbeit vermittelt werden könnten. Nach wie vor seien allerdings mangelnde Sprachkenntnisse und eine fehlende Qualifizierung Hauptgrund für längerfristige Arbeitslosigkeit.
Der Fachkräftemangel halte darüber hinaus nach wie vor an. Hier sieht Mai eine Chance für arbeitslose über 50-Jährige, die durch ihr Fachwissen punkten. Ebenso sieht er Vorteile für Frauen. „Wir wollen nun verstärkt Frauen mit Berufsausbildung zum Wiedereinstieg motivieren. Nach dem Durchlaufen entsprechender Weiterbildungsprogramme haben diese momentan große Chancen auf dem Arbeitsmarkt.“ Hierbei dürfe man nämlich nicht vergessen, dass alle Menschen mit einer abgeschlossener Berufsausbildung Fachkräfte seien.

Wolfgang Mai und Lars Beyer von der Agentur für Arbeit, stellten die Entwicklung des Arbeitsmarktes  im Kreis Mettmann vor. Foto: von Lauff
Autor:

Astrid von Lauff aus Velbert-Langenberg

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