„Ich möchte für alle Bürger eine gute Wahl sein!“: Der neue Velberter Bürgermeister Dirk Lukrafka spricht über seine erste Zeit nach der Wahl

Auf den Treppen vor dem Velberter Rathaus: Bürgermeister Dirk Lukrafka.
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Die Ära Stefan Freitag ist nach knapp zehn Jahren beendet. In einer Stichwahl setzte sich der Bürgermeisterkandidat Dirk Lukrafka (CDU) mit 55,2 Prozent der Stimmen gegen seinen Konkurrenten Gerno Böll-Schlereth (SPD) durch und ist damit für die nächsten sechs Jahre Bürgermeister von Velbert. In einem exklusiven Gespräch mit Stadtanzeiger-Mitarbeiterin Astrid von Lauff sprach der Jurist über die spannende Zeit, die nun vor ihm liegt.

Herr Lukrafka, wie fühlen Sie sich?
Erleichtert! Die Anspannung der vergangenen Wochen war groß. Und ich freue mich natürlich sehr, dass es dank meiner Wähler doch noch geklappt hat. Gleichzeitig wächst die Anspannung vor den bevorstehenden Aufgaben.

Wo liegen für Sie in den nächsten Monaten die größten Herausforderungen?
Erst einmal bin ich nun noch eine Woche Kämmerer der Stadt Velbert mit allen dazugehörigen Aufgaben. Am Montag ist dann offizielle Amtsübergabe. Ich werde mit Stefan Freitag Termine besprechen, Akten und Schriftwechsel durchsehen und festlegen, wo eine Reaktion von mir erwartet wird. Verwaltungsangelegenheiten und das dazugehörige politische Umfeld sind ein sicheres Terrain für mich. In den nächsten Wochen wird für mich sicherlich der repräsentative Part des Bürgermeisteramts die größere Herausforderung sein. Öffentliche Auftritte habe ich zwar auch schon als Dezernent wahrgenommen, allerdings waren diese fachlicher Natur.

Der berühmte Sprung ins kalte Wasser also?
Nicht ganz, der Wahlkampf war diesbezüglich eine gute Schulung für mich. Die enge Zusammenarbeit mit Alt-Bürgermeister Heinz Schemken hat mir da sehr geholfen. Wir waren im vergangenen Monat fast täglich zusammen. Das war eine schöne, sehr lehrreiche und intensive Zeit, aus der ich viel mitnehmen konnte. Vor allen Dingen seine Bürgernähe und seine Spontaneität ist für mich vorbildhaft.

Einen neuen Bürgermeister hat Velbert nun, aber wer wird das Amt des Kämmeres übernehmen?
Das Thema werden wir so schnell wie möglich auf die Agenda nehmen. Allerdings rechne ich frühestens zum Jahreswechsel mit einer Entscheidung. Der Kämmerer ist eine sehr wichtige Person für die Stadt. Für die richtige Personalentscheidung muss man sich Zeit nehmen, Ausschreibung, Bewerbung, Auswertung, das ist ein langwieriges Procedere.

Wird es im Umfeld des Bürgermeisters personelle Veränderungen geben?
Die Organisation der Verwaltung stimmt. Größere Veränderungen sind hier nicht nötig.
Welche negative Erfahrung haben Sie während des Wahlkampfes gemacht?
Sicherlich war der Angriff der Grünen kurz vor der Stichwahl bezüglich der Finanzierung meines Umzugs negativ zu werten und hat mich auch persönlich getroffen. Auf Grund vorangegangener Gespräche mit den Grünen war ich auf diese Ablehnung meiner Person nicht vorbereitet. Es war überraschend, wie bereitwillig die breite Öffentlichkeit darauf eingestiegen ist. Auch der eine oder andere Kommentar, der zu lesen war, hat mich erschreckt.

Was ändert sich für den Privatmann Dirk Lukrafka in den nächsten Jahren?
Mein Wochenende steht nicht mehr ausschließlich meiner Familie zur Verfügung. Natürlich werde ich versuchen, mir Freiräume gerade an den Wochenenden für meine Frau und meine beiden Kinder zu schaffen. Die Velberter haben schließlich einen Familienvater gewählt und werden dafür Verständnis haben, dass ich nicht immer zur Verfügung stehen kann. Dafür habe ich sehr gute Stellvertreter. Meine Frau und ich waren uns über diese Konsequenzen bewusst. Die Kandidatur war eine gemeinschaftliche Entscheidung. Wir beide müssen jetzt lernen, mit mehr Öffentlichkeit zu leben.

Ein Blick in die Zukunft: Worüber würden Sie sich am Ende ihrer Amtszeit am meisten freuen?
Ich möchte für alle Bürger eine gute Wahl sein. Wenn man sagt: ‚Der Lukrafka hat einen guten Job gemacht‘, und es für alle unterm Strich gepasst hat, darüber würde ich mich freuen.

Auf den Treppen vor dem Velberter Rathaus: Bürgermeister Dirk Lukrafka.
Autor:

Astrid von Lauff aus Velbert-Langenberg

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