In See stechen mit dem Schiff vom Campingplatz - Wolfgang Exner hat ein festes Ziel für seine erste große Fahrt

Bald bereit für die erste große Fahrt: Wolfgang Exner will mit seinem selbstgebauten Segelboot bis nach New York. Fotos: Bangert
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„Der Mast steht! Jetzt sieht es auch richtig nach einem Schiff aus“, sagt Wolfgang Exner, der sein eigenes Schiff gebaut hat.

Wolfgang Exner klettert vom Rumpf des Segelschiffes und schaut zufrieden auf sein Werk, an dem er bereits seit über 20 Jahren baut, nachdem er sich eine entsprechende Konstruktionszeichnung gekauft hatte.
In einem Garten an der Langenberger Straße wurden die ersten Teile des Segelbootes zusammengesetzt, die später auf einem ausrangierten Anhänger zu einem Abstellplatz für Campingfahrzeuge umgesetzt wurden. Während die Reste des Anhängers immer weiter verfallen, nimmt das Boot immer mehr Gestalt an.
Vorläufiger Höhepunkt war jetzt das Setzen des Mastes, wobei Peter Schwalfenberg, der einen Mietservice für Hebebühnen betreibt, mit seinem Hubsteiger tatkräftige Unterstützung leistete. „Das war eine richtige Odyssee, bis der Mast mit allen Zubehörteilen hier war“, klagt Exner.

Der Velberter war immer schon dem Wassersport verbunden, an der Ostsee ankert ein kleineres Segelboot. Irgendwann kam der Arbeitsmedizinische Assistent auf den Gedanken, ein eigenes Boot zu bauen. „Wenn ich Rentner werde, möchte ich damit fertig sein“, hatte sich Wolfgang Exner vorgenommen.
In der Nordstadt zweifeln einige daran, dass er je fertig wird. „Ich bring dir das ins Wasser“, juxte Bernd Hofius von der Spedition Hofius in Velbert. „Mal sehen, ob er sich noch daran erinnert“, bemerkt der Hobby-Schiffsbauer, „denn nächstes Jahr wird das Boot fertig.“ Wahrscheinlich am Baldeneysee oder an der Ruhr soll der Eigenbau zum ersten Mal zu Wasser gelassen werden. „Dann wird das Boot auch getauft. Einen Namen habe ich mir schon ausgedacht, aber den verrate ich noch nicht.“

Unterstützung erhielt der ambitionierte Bastler durch befreundete Fachleute, wie dem Bauschlosser Arndt Kowalzik, der sich ebenso wie Exner beim Deutschen Roten Kreuz engagiert. „Bei vielen Teilen habe ich in der heimischen Industrie nachgefragt, so wie bei einigen Scharnieren, die wie alles andere seewasserfest sind.“
Mittlerweile hat Wolfgang Exner den Innenausbau in Angriff genommen, das Teakholz furnierte Bootssperrholz verleiht dem Innenraum ein gemütliches Ambiente. Bad, Kombüse, Schlafkojen - an alles ist gedacht. „Die Sitzecken sind höher als in Serie, damit man jederzeit aufs Meer schauen kann.“ Das Tuch für die Segel kommt aus Holland und wird in Hamburg genäht. Für Flaute und für Fahrten im Hafen erhält das Boot einen Motor, einen OM 615, ein 55 PS-Dieselmotor, der mal in einem alten Mercedes tuckerte.
Wenn alles fertig ist, hat Wolfgang Exner bereits ein Ziel für seine erste große Fahrt: „Einmal nach New York, da lasse ich mir von der Hafenbehörde einen entsprechenden Stempel in den Pass drücken.“

Autor:

Lokalkompass Niederberg aus Velbert

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