„Mit dem Tod will keiner was zu tun haben“

Der Vorstand des Freundeskreises Elisabeth: Vorsitzende Silvia Kauhaus (von links), zweite Vorsitzende Sylvia Fehse-Groth, Kassiererin Anne Papenhoff und Beisitzerin Edith Ziegenhagen.
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Sich mit dem Tod auseinanderzusetzen ist eine schwierige Aufgabe - sei es mit dem eigenen oder mit dem eines Verwandten oder Freundes. Der Freundeskreis Elisabeth - ein ambulanter Hospizverein, der 1995 in Neviges gegründet wurde - bietet genau hier Unterstützung an. Fünf ausgebildete Sterbebegleiterinnen, unterstützt von weiteren Mitgliedern, bieten ehrenamtlichen Lebensbeistand für schwer Kranke und ihre Angehörigen.
Silvia Kauhaus, erste Vorsitzende des Hospizvereins, weiß, dass der Tod eines geliebten Menschen nur schwer zu verkraften ist. Vor 15 Jahren entschied sie sich daher, dem Verein beizutreten, dessen Vorbild und Namensgeberin Elisabeth von Thüringen ist. „Wir müssen unsere ehrenamtliche Tätigkeit stets individuell auf den Patienten und sein Umfeld abstimmen“, so Kauhaus. „Schließlich soll sich der Patient mit seiner Begleiterin wohlfühlen.“ Sich auf den Patienten einlassen sei daher besonders wichtig. „Wir müssen dafür immer sehr viel Einfühlungsvermögen zeigen, sei es bei den Patienten oder bei den Angehörigen“, so die zweite Vorsitzende Sylvia Fehse-Groth. „Und natürlich müssen wir ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte haben.“ Für pflegerische Aufgaben seien die Sterbebegleiterinnen indes nicht zuständig.
„Es gibt Leute, die noch sehr lange kämpfen und nicht loslassen können“, erklärt die erste Vorsitzende. „Andere hingegen haben schon alles vorbereitet.“ Besonders bei Sterbenden mit schwierigen Familienverhältnissen oder Menschen, die ihre einzige Bezugsperson verlieren, werden die Sterbebegleiterinnen zu wichtigen Bezugspersonen.
„Natürlich stößt man dabei auch manchmal an seine Grenzen“, gesteht Silvia Kauhaus. Auch die Trauerbegleitung gehört zu ihrem Aufgabenfeld. „Einmal im Monat bieten wir ein Kaffeetrinken für Trauernde und Hinterbliebene an“, so Fehse-Groth. Hierbei helfen acht Ehrenamtliche, die sich für den Verein engagieren, sich aber nicht der schwierigen Aufgabe der Sterbebegleitung gewachsen fühlen.
„Heutzutage ist auch eine Ausbildung für die Sterbebegleitung nötig, früher war das nicht so“, erklärt die Vorsitzende, die schon viele Erfahrungen sammeln konnte und alle dazu anregen möchte, sich mit dem Tod auseinanderzusetzen.

Autor:

Maren Menke aus Velbert

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