Mitarbeiter Nummer Eins

Bernhard Tietz ist Mitarbeiter Nummer eins im Helios Klinikum Niederberg.
  • Bernhard Tietz ist Mitarbeiter Nummer eins im Helios Klinikum Niederberg.
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Bernhard Tietz

sollte eigentlich eine Inventarnummer haben, denn er gehört zum Klinikum Niederberg wie der Grundstein zum Gebäude. Vor 47 Jahren hat er mit seiner Ausbildung bei der Stadt Velbert begonnen. 15 einhalb Jahre war er alt, heute ist er 63 und geht in den verdienten Ruhestand. Eine spannende Zeit mit vielen Höhen und einigen Tiefen.

Das Jahr 1978 ist für Bernhard Tietz ein besonderes Jahr. „Damals wurde das heutige Krankenhaus im Juli in kommunaler Trägerschaft für die Städte Velbert und Heiligenhaus in Betrieb genommen und ich habe in dem Jahr auch meine Frau geheiratet“, erklärt er fröhlich. Bereits 1969 hat Herr Tietz mit seiner Ausbildung bei der Stadt Velbert begonnen. In dieser Zeit hatte er die ersten Berührungspunkte mit dem Klinikum, bis er dort seinen Zivildienst leistete. „Danach hat mir die Stadt angeboten für das neue Klinikum die Einrichtung zu beschaffen“, sagt er weiter. Zusammen mit drei anderen Mitarbeitern zog er 1978 in das noch nicht fertige Krankenhaus und suchte in seinem Musterbüro vom Schreibtisch, bis zum OP-Besteck über die Vorhänge alle Einrichtungsgegenstände für das Krankenhaus aus. Danach fragt der damalige Verwaltungsdirektor, ob er nicht einfach dableiben möchte und die Leitung der Personalabteilung übernehmen will. „Viel Ahnung hatten wir damals nicht, aber wir konnten uns schnell mit den anderen neuen Kollegen in die Prozesse einarbeiten“, erklärt Tietz.

Dr. Niklas Cruse, Klinikgeschäftsführer am Helios Klinikum Niederberg, ist Herrn Tietz für seine bisherige Arbeit sehr dankbar: „Bernhard Tietz hat das Klinikum bereichert. Auch wenn ich ihn erst seit einigen Monaten kenne, bin ich ihm für seine Arbeit und sein Wissen sehr dankbar. Er weiß alles über das Klinikum und ich bin sicher, dass viele Mitarbeiter ihn vermissen werden.“ In den letzten Monaten hörte man häufig auf dem Verwaltungsflur: „Frag den Tietz. Der weiß das“. Mit Witz, Charme, viel Wissen und Humor tritt der Personalleiter im Klinikum gegenüber seinen Mitarbeitern auf. „Wissen Sie eigentlich wie viele Beamtenwitze es gibt?“, fragte er am letzten Tag. „Keinen, weil alle wahr sind“, schmunzelt er. So kennen die über 1000 Mitarbeiter den Personaler.

Schätzungsweise 4000 Mitarbeiter hat Bernhard Tietz in seiner Karriere eingestellt. „Anfangs kannte ich noch viele Gesichter – heute haben wir deutlich mehr Mitarbeiter als damals. Da gab es nach Inbetriebnahme teilweise Monate, in denen wir bis zu 60 Neueinstellungen hatten. Die konnte ich dann nicht mehr alle kennen“, sagt er über die Zeit in den Siebzigern. Wo vorher Schreibmaschinen auf den Schreibtischen standen, wurde in den 80er Jahren der erste Bildschirm installiert. „Ein Textverarbeitungsprogramm für eine komplette Abteilung. Abwechselnd mussten wir daran arbeiten“. Eine Arbeitsweise, die für viele heute gar nicht mehr vorstellbar ist. Auch sei die Arbeit heute deutlich schneller und manchmal auch stressiger. „Im Gegensatz zu damals gibt es einen viel größeren Datenfluss und wir sind aufgrund von E-Mails und Smartphones dauerhaft erreichbar“, sagt er.

„Die prägendste Zeit war für mich die Zeit der Insolvenz“, sagt der Heiligenhausener. „Das hat mir ein paar graue Haare mehr beschert“. Die Monate, in denen das Klinikum im Jahr 2006 Insolvenz anmelden musste, hat der Personaler noch lebhaft in Erinnerung. „Der Zusammenhalt in dieser Phase war wirklich beeindruckend. Ärzte und Pflegekräfte haben Schulter an Schulter gestanden. Das war bewegend.“

In Zukunft möchte sich der Pensionär zusammen mit seiner Frau, die ebenfalls im Klinikum gearbeitet hat, mehr auf seine Kinder und Enkelkinder konzentrieren. „Zwei Kinder und beide Enkelkinder sind im Klinikum Niederberg geboren. Das dritte Enkelkind könnte ein Niederberger Christkind werden. „Ich freue mich auf die Zeit. Dann kann ich endlich mal im Haus entrümpeln, mehr für meine Enkelkinder da sein und bei Langeweile vielleicht doch Vorlese-Opa in der Schule werden“, sagt Bernhard Tietz.

Autor:

Andre Tessadri aus Velbert

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