Imagekampagne von Werkstätten für behinderte Menschen gestartet

Die WFB-Werkstatträte Katharina Brinkman (li.) und Claudia Ranft (re.) mit Geschäftsführer Klaus Przybilla beim AWN-Workshop mit Claudia Middendorf, der Beauftragten der Landesregierung NRW für Menschen mit Behinderung.
  • Die WFB-Werkstatträte Katharina Brinkman (li.) und Claudia Ranft (re.) mit Geschäftsführer Klaus Przybilla beim AWN-Workshop mit Claudia Middendorf, der Beauftragten der Landesregierung NRW für Menschen mit Behinderung.
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Kreis Mettmann. Offizieller Start der Imagekampagne „Werk*stätten“ der Arbeitsgemeinschaft der Werkstätten am Niederrhein (AWN) war jetzt in Düsseldorf. Zu dieser Arbeitsgemeinschaft gehören die WFB Werkstätten des Kreises Mettmann.
Mit einem „Work*shop“ zum Thema „Teilhabe 2018“ trat die Beauftragte der Landesregierung NRW für Menschen mit Behinderung Claudia Middendorf im Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales mit Werkstatträten und Geschäftsführern aus den 10 AWN-Werkstätten für Menschen mit Behinderung (WfbM) in den Dialog. Diskutiert wurde in drei Workshop-Gruppen über Werkstätten in der öffentlichen Wahrnehmung, Mitbestimmung und die Zukunft der WfbM.
Claudia Middendorf verwies einleitend auf die Thematisierung der Werkstätten im Koalitionsvertrag (s. u.) und lobte das Feedback aus den drei Workshops. „Die Diskussionen waren sehr spannend und interessant. Ich sehe es gerade auch als meine Aufgabe an, in der Politik Sprachrohr für ihre Interessen zu sein.“ Im Zuge einer Sommerreise 2018 wolle sie viele Werkstätten in NRW besuchen und sich ein genaues Bild von der ganzen Bandbreite der Arbeitsangebote machen. „Natürlich sehen wir als Politiker die Werkstätten am liebsten als Chance zur Rückkehr auf den allgemeinen Arbeitsmarkt. Ein guter Schritt in die richtige Richtung ist da das verstärkte Angebot von Betriebsintegrierten Arbeitsgruppen und Integrationsunternehmen“, so Middendorf.
Die Mitarbeitenden in den Werkstätten selbst, vertreten durch die Werkstatträte, sorgen sich um andere Dinge. „Meine Kollegen und ich leisten fünf Tage in der Woche hervorragende Arbeit. Wir finden, dass das auch in der Öffentlichkeit so gesehen werden sollte“, sagte Werkstatträtin Claudia Ranft von der WFB Velbert am Flandersbacher Weg. Das könne natürlich nur gelingen, wenn man – auch mithilfe der Medien – zu einer positiveren Wahrnehmung der Menschen und ihrer Arbeit käme, meint Edgar Johnen, Geschäftsführer der Lebenshilfe Heinsberg. „Ich habe den Eindruck, dass eine Reihe von Unternehmen die Arbeit in unseren Werkstätten nicht ausreichend wertschätzen – vielleicht auch, weil sie sie nicht richtig kennen.“
Die AWN-Werkstätten (www.werk-staetten.de) hoffen stark darauf, mit ihrer Imagekampagne „Werk*stätten“ (die Werkstätten mit dem Stern) diesem Ziel einen Schritt näher kommen.
„Wir Werkstätten am Niederrhein ermöglichen rund 16.500 Menschen mit Behinderung vielfältige Teilhabechancen am Arbeitsleben. Sie werden bei uns nicht nur beruflich qualifiziert sondern leisten an 60 Standorten auf 175.000 m² Produktionsfläche exzellente Arbeit. Die Arbeitsplätze sind ihren Behinderungen optimal angepasst, die Arbeitsförderung ist maßgeschneidert. Alle Bereiche von Produktion und Rehabilitation sind nach DIN EN ISO 9001 zertifiziert und genügen höchsten Qualitätsansprüchen. Aufträge, die eine einzelne Werkstatt alleine nicht schafft, erledigen wir im Verbund. Und wer uns nicht kennt, ist herzlich eingeladen, in die Werkstätten zu kommen, und sich das vor Ort einmal anzusehen“, erläuterte Klaus Przybilla, Geschäftsführer der WFB Werkstätten des Kreises Mettmann.

Quelle: Koalitionsvertrag NRW 2017 – 2020, Seite 101 f.:
Wir stehen dafür ein, dass Menschen mit Behinderungen selbstbestimmt und ohne Bevormundung ihr Leben gestalten können und die Chance auf gesellschaftliche Teilhabe in allen Lebensbereichen erhalten.
Die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung auf dem ersten Arbeitsmarkt ist ein vorrangiges Ziel und unbedingtes Element einer umfassenden Inklusionspolitik. Auf ihr Wissen und ihre Fertigkeiten können und wollen wir nicht verzichten. Gleichzeitig setzen wir uns dafür ein, dass die Förderung von Integrationsmaßnahmen in den Arbeitsmarkt fortgesetzt wird. Wir wollen ausdrücklich bewährte Strukturen erhalten. Deshalb sollen Werkstätten für behinderte Menschen als Anbieter von Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben in unserem Land weiterhin ihren festen Platz haben. Wir wollen, dass die Menschen soweit wie möglich selbst entscheiden, wo sie arbeiten, wohnen und leben. (…)

Autor:

Norbert Stevens aus Velbert

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