Sie stellen die Schuldfrage

Leonor Bloch, John Kather, Johannes Schultheis und Hannah Kleinhaus (v. l.) proben in dieser Woche täglich.
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  • Leonor Bloch, John Kather, Johannes Schultheis und Hannah Kleinhaus (v. l.) proben in dieser Woche täglich.
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„Kabale und Liebe oder Zeit der Schuldlosen?“ Diese Frage stellte sich die 12. Klasse der Widar Schule, als es um die Wahl ihres Abschluss-Theaterstückes ging.

„Unsere Klasse entschied sich mit einer knappen Mehrheit für das Stück Zeit der Schuldlosen. Ich war erst nicht dafür, da der Inhalt und das Verständnis dafür zunächst relativ schwer waren“, berichtet Schülerin Leonor Bloch.
Ist der Mord an einem menschenverachtenden Diktator erlaubt? Wie ist es, wenn Unschuldige in diesen Mord verwickelt werden? Wie weit darf man in der Aufklärung und der Bestrafung eines Verbrechens gehen? Ist Selbstjustiz ein probates Mittel? Ist man unschuldig, wenn man eine Tat im Kopf begeht, die ein anderer ausführt?
All diesen Fragen mussten sich die Oberstufenschüler stellen. Denn genau diese behandelte Autor Siegfried Lenz vor dem Hintergrund des Kalten Krieges und des Dritten Reiches bereits 1961 in seinem Theaterstück: „Zeit der Schuldlosen“.

Aktualität transportieren

Heute ist das Thema „Diktatur“wieder hochaktuell, mit Blick auf ein mögliches NPD-Verbot. Außerdem hat deren NRW-Landeszentrale ihren Sitz in Wattenscheid.
In der Widar Schule liefen in den letzten Tagen die Proben auf Hochtouren.

Rollenverständnis lernen

Die 12-Klässler mussten sich intensiv in ihre Rollen einfinden. So auch Leonor Bloch. Sie spielt einen Ingenieur: „Mein Part ist recht laut und aggressiv. Ich finde es spannend, wenn einen die Rolle richtig fordert und man aus sich heraus gehen muss.“
Die Schüler wählten ihre Rollen größtenteils selbst, im Klassenverband entschied man, welche Figur zu wem passt. Johannes Schultheis wollte den Part des Konsuls übernehmen: „Ich habe eine Rolle, die mir ein Stück weit ähnelt. Mir gefiel die intellektuelle Überlegenheit ihres Charakters und die damit einhergehende Überheblichkeit. Ich glaube es ist schwieriger eine Rolle zu spielen in der man sich selbst sieht, die gleichzeit aber Züge hat, die einem völlig fremd sind.“
Wie die Schauspieler ihr Stück umgesetzt haben und ob die Schuldfrage geklärt werden kann, erfahren alle Interessierten am Freitag (22.) und Samstag (23.) ab 20 Uhr im Veranstaltungssaal der Widar Schule, Höntroper Str. 195.
Weitere Informationen unter Tel. 97610 oder www.widarschule.de.

Autor:

Lauke Baston aus Wattenscheid

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