Oberliga: SGW siegt in letzter Minute mit 3:2 im „Nervenspiel“ gegen Rhynern
Britscho-Elf grüßt von der Spitze

Dritter Sieg im dritten Saisonspiel. Riesenfreude an der Lohrheide. Foto: Peter Mohr
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Nein, das war nichts für Zeitgenossen mit schwachem Nervenkostüm. In der Nachspielzeit sicherte sich die SGW am Sonntag gegen Westfalia Rhynern im dritten Saisonspiel den dritten Sieg und grüßt jetzt von der Tabellenspitze.

Es war ein Spiel von der Sorte mit ganz viel „hätte“, „aber“ und „vielleicht“. Die Partie hätte in der Tat Wendungen in beide Richtungen nehmen können, und es erinnerte ein wenig an den offenen Schlagabtausch, den sich Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen tags zuvor geliefert hatten. Bei den Hausherren fehlten nach wie vor Norman Jakubowski, Roman Zengin, Tim Kaminski und Tom Sindermann (alle verletzt) sowie Rückkehrer Emre Yesilova, für den noch keine Freigabe vom Norddeutschen Fußballverband vorlag.
Chancen gab es auf beiden Seiten in Hülle und Fülle, und neutrale Besucher unter den insgesamt 909 Zuschauern werden sich vermutlich ob des Unterhaltungswertes die Hände gerieben haben. Der Gast aus dem Hammer Vorort fand deutlich besser ins Spiel. Der Forderung von 09-Kapitän Marvin Schurig nach einem starken und konzentrierten Beginn folgten keine entsprechenden Taten.
Überschattet wurde die Anfangsphase von der schweren Verletzung von Rhynerns Routinier Lennard Kleine, die eine fast zehnminütige Unterbrechung nach sich zog.
Wenige Augenblicke nach Wiederaufnahme des Spiel musste „Fredi“ Wiebel in aller höchster Not (Torhüter Bruno Staudt war bereits überwunden) den Ball kurz vor der eigenen Torlinie „löschen“. Kurz darauf forderte die Gästebank lautstark eines Strafstoß nach einer „diskussionswürdigen“ Attacke von Wiebel im Strafraum.
Nach einer guten halben Stunde gingen dennoch die Hausherren in Führung. Es war der erste final abgeschlossene Angriff des Spiels. Umut Yildiz (wieder mit einem Riesenlaufpensum) hatte sich links durchgespielt und in die Mitte gepasst, wo Nils Hönicke das Leder volley nahm, nicht „punktgenau“ traf, aber dennoch die Führung erzielte. Mit der Führung im Rücken lief es bei der Britscho-Elf dann besser. Nach einer sehenswerten Kombination zwischen Mike Lewicki, Felix Casalino und Umut Yildiz parierte Westfalia-Keeper Hahnemann großartig. Unmittelbar vor dem Pausenpfiff ging ein Schlenzer von Nico Lucas wenige Zentimeter am linken Torwinkel vorbei.
Kurz nach Wiederbeginn leitete ein verlorener Lucas-Zweikampf an der linken Seitenauslinie den Ausgleich durch Rhynerns auffälligsten Akteur, Hakan Sezer, ein. Sezer prüfte wenig später den tadellosen 09-Schlussmann Bruno Staudt mit einem Distanzschuss. Die Partie wurde von beiden Seiten mit offenem Visier und hohem Tempo geführt. Nach einer Flanke von Umut Yildiz (57.) verpasste Berkant Canbulut per Kopf nur knapp, 60 Sekunden später scheiterte Felix Casalino am Schlussmann. Nach ziemlich exakt einer Stunde dann die neuerliche Führung der Hausherren. Umut Yildiz hatte sich mit einer wahren Energieleistung auf der linken Seite gegen mehrere Gegenspieler durchgesetzt, wurde dann beim Torschuss abgeblockt, doch Berkant Canbulut konnte aus kurzer Distanz „vollenden“.
Nach einem rüden Einsteigen gegen Felix Casalino musste der bereits verwarnte Joswig in der 66. Minute vorzeitig das Feld räumen. Wenige Augenblicke später hatten die 09er den dritten Treffer auf dem Fuß, doch Schlussmann Hahnemann parierte großartig gegen Umut Yildiz, der zuvor von Felix Casalino per Absatzkick eingesetzt worden war.
Doch die Gäste aus dem Hammer Vorort wehrten sich auch in Unterzahl nach Kräften und bekamen eine Viertelstunde vor Schluss einen Freistoß zugesprochen – nach einem Handspiel von Frederik Wiebel, dem möglicherweise ein Rhynerner Foulspiel voraus gegangen war.
Der starke Sezer ließ sich sich nicht lange bitten und verwandelte aus gut 20 Metern direkt zum Ausgleich. Rhynern schien mit dem Remis zufrieden zu sein und zog sich bisweilen tief in die eigene Hälfte zurück. Ein Linksschuss von Mike Lewicki (79.) und eine vielversprechende Aktion des eingewechselten Arman Corbo (88.) brachten nicht den „Last-Minute-Treffer“. Der blieb in der Nachspielzeit „Goalgetter“ Felix Casalino vorbehalten, der den Ball nach einer Kombination auf engstem Raum überlegt ins lange Eck schlenzet. Danach kannte die Freude  keine Grenzen.

Staudt, Arifi, Wiebel, Schurig (84. Esser), Britscho, Lucas, Hönicke (73. Nakayuzhnyy), Canbulut, Lewicki (84. Corbo), Yildiz, Casalino

Mehr Fotos aus dem Lohrheidestadion

Autor:

Peter Mohr aus Wattenscheid

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