Jan Fitschens 42 Kilometer auf dem Weg zu Olympia

Jan Fitschen: Olympianorm im Visier. FOTO: Archiv
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  • hochgeladen von Peter Mohr

Er hat schon viele wichtige Rennen bestritten, jetzt steht wieder ein ganz wichtiges an für Ex-Europameister Jan Fitschen vom TV 01: In Düsseldorf will er am Sonntag (29.) versuchen, die Olympianorm des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) im Marathon zu knacken. Stolze 2 Stunden und 12 Minuten für die 42 Kilometer.

Eine Riesenaufgabe für einen Mann, dessen Bestzeit nach gerade einmal zwei absolvierten Marathons bei 2:15:40 Stunden liegt. „Eine neue Bestzeit wäre auch schön, aber das Ziel ist die Norm“, sagt der Mann vom TV 01 klipp und klar. Er hat wieder einmal viel investiert, hat zwei Höhentrainingslager in Kenia bestritten.
Die Fotos von seinen übel lädierten Zehen auf seiner Homepage www.janfitschen.de sorgten zuletzt für Diskussionsstoff. Dennoch meint Fitschen, die Vorbereitung sei diesmal perfekt gewesen.
In diesen Tagen unmittelbar vor dem Düsseldorf-Marathon (Start: 9.00 Uhr) lässt es der Wattenscheider ganz ruhig angehen. Ein bisschen Joggen, Massage, Kräfte sammeln. Am Mittwoch gab es noch ein zügiges Training am Kemnader See.
„Das Rennen ist super-wichtig, sonst würde ich den ganzen Aufwand ja nicht betreiben. Druck ist da, aber auch nicht mehr als sonst.“ Das große Ziel ist Olympia im August in London. Fitschen war noch nie bei Olympischen Spielen – auch eine Folge der oft unüberwindbaren Normen, die den deutschen Läufern in den Weg gestellt werden. 2:12 Stunden ist da auch so eine Marke, die Jan Fitschen fast wütend macht: „Marathon ist eine Riesensportart in ganz Deutschland. Da ist es schade, wenn es sich gewisse Gremien nicht leisten wollen, ein paar Leute nach London zu schicken. Auch wenn die zwei Minuten langsamer sind.“
DLV-Teamkollege André Pollmächer musste seinen Angriff auf die Olympianorm gesundheitsbedingt absagen, er wird in Düsseldorf aber als Tempomacher dabei sein. Fitschen: „Eine tolle Sache, dass er sich so zur Verfügung stellt. Noch besser wäre es natürlich gewesen, wenn er komplett mitgelaufen wäre.“
Der Schützling des leitenden Bundestrainers Tono Kirschbaum selbst ist jedenfalls froh und dankbar, dass er immer noch mitmischt in der deutschen Leichtathletik. Schließlich stand die sportliche Karriere des Diplomphysikers wegen seiner lang anhaltenden Plantarsehnen-Probleme gewaltig auf der Kippe: „In schwierigen Zeiten, wenn es im Training mal nicht so läuft, denke ich an diese Phase zurück. Toll, dass ich noch mitmache!“

Autor:

Peter Mohr aus Wattenscheid

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